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Zwergensturm

Zwergensturm

Titel: Zwergensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Mueller-Hammerschmidt
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hingeben.
    Doch nun war etwas geschehen. Er rückte einen Knochen seines rechten Unterarmes zurecht, der durch die flüchtigen Fleischreste seines Armes herauslugte. Was ist geschehen? Er suchte Duradon im Reich der Schatten. Seine Intuition sagte ihm, dass die Erschütterung, die er verspürt hatte, mit dem Heermeister zusammenhing, den er vor einem Jahr erschaffen hatte.
    Doch er spürte ihn nicht. Duradon war weg. Er war … gefallen .
    Das konnte nicht sein. Dass Aurelia noch existierte, rief allein betrachtet keine Besorgnis bei ihm hervor. Doch zusammen mit Duradons Tod … Er lief, so schnell es seine Knochen zuließen, zu seiner Rune und entmaterialisierte sich. Er würde selbst nachsehen, was dort vor sich ging.

6. Kapitel: Der Traumdieb

Östlich des Dorfes Aurelia, Schlachtfeld
    Der Befehl Durams, das Heer der Orks in Nahkämpfe zu verwickeln, hatte zu einem ambivalenten Ergebnis geführt. Zwar hatte der Beschuss der Oger mit Felsbrocken auf das Heer der Zwerge und Dunkelelfen aufgehört, dafür warfen sie sie jetzt wieder auf das Dorf. Einige der Häuser dort hatten bereits Treffer erleiden müssen und waren teilweise oder stark beschädigt, mehrere auch komplett zerstört. Duram hoffte inständig, dass nicht allzu viele der Bewohner getroffen werden würden.
    Die Dunkelelfen hatten aufgeschlossen und kämpften nun Seite an Seite mit den Zwergen im Durcheinander der Schlacht, mitten auf dem grünen Feld, das sich östlich des Dorfes erstreckte. Hier und da lagen noch Reste von alten Kuhhäufchen herum, die vom normalen Zweck der Wiese zeugten.
    Doch nun schlugen die Krieger um sich, und wieder flossen unmäßige Mengen Blut in die kalte Erde.
    Es sah nicht gut aus für das gemeinsame Heer der Zwerge und Dunkelelfen. Die erfahrenen und besser ausgerüsteten Orks schlugen schmerzhafte Wunden in die Kreise der erschöpften Gegner. Duram versuchte, sich einen Überblick zu verschaffen. „Wenigstens haben wir sie vorerst vom Sturm auf das Dorf abgehalten“, dachte er mürrisch, wohl wissend, dass es nicht viel Zeit sein würde, die sie dem Dorf erkauften.
    Sie waren mit der Masse der Kräfte ins Zentrum der Orklinien gestoßen und hatten sie etwas zurückdrängen können, sodass die Flanken des Orkheeres folgen mussten und Zwerge und Dunkelelfen nun fast eingekreist waren. Dafür hatten die Orkflanken das Dorf nicht erreicht. Doch der Kessel, in dem sie sich befanden, wurde immer kleiner.
    Duram hieb auf einen Ork ein, der den Schlag jedoch unbeeindruckt wegsteckte und seinerseits ausholte. Duram duckte sich unter dem Schlag weg und schlug dem Ork das Schwert in die Seite. Der schrie wild auf und setzte einen Faustschlag auf Duram an, der diesem nicht mehr vollständig ausweichen konnte. Auch wenn er nicht voll getroffen wurde, so ging er doch zu Boden. Ein anderer Ork drängelte sich vor und schwang seine Axt weit hinauf, um auf den am Boden liegenden Zwergenkönig einzuschlagen. Der jedoch rollte sich zur Seite weg und platzierte dabei einen Schlag gegen das Bein des Orks. Das Schwert prallte zwar von der Rüstung ab, doch durch die Wucht des Hiebs verfehlte auch der Schlag des Orks das Ziel. Duram raffte sich wieder auf, drehte sich einmal um die eigene Achse, um Schwung zu holen, und schlug nach dem Hals des Gegners. Der riss den Kopf ein wenig zurück, doch Durams Waffe streifte den Hals genug, um eine kleine Blutung hervorzurufen. Mit blutendem Hals und noch mehr Wut im Bauch schlug der Ork wie von Sinnen auf Duram ein, der den ersten Schlag parierte, aber Mühe hatte, den brutalen, schnellen Schlägen zu widerstehen.
    Lok’thodar zog die Klinge seiner Waffe aus der Brust eines Orkkriegers, der daraufhin zusammenbrach. Er schaute sich um, und was er sah, gefiel ihm nicht. Ein paar Schritte von ihm entfernt lag ein Dunkelelf wimmernd auf dem Boden und hielt sich die Hand vor den Bauch, doch die Eingeweide, die daraus hervortraten, vermochte er so nicht aufzuhalten. Er beugte sich nach vorne, um die Bauchdecke zu entspannen und den Schmerz zu verringern, doch Blut, Fleisch und Organe quollen durch seine Finger. Lok’thodar hätte dem Verdammten am liebsten ein schnelles Ende bereitet, doch wollte und konnte er die Waffe nicht gegen einen anderen Dunkelelfen erheben. Falls er es überhaupt bis zu ihm geschafft hätte.
    Ihre Streitmacht war zusammengeschrumpft. Er schätzte, dass vom ursprünglichen Heer nicht mehr als 180 bis 200 Krieger übrig geblieben waren. Sein Kontingent an Dunkelelfen umfasste

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