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Zwergensturm

Zwergensturm

Titel: Zwergensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Mueller-Hammerschmidt
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fuhr es ihm durch den Kopf, „Elfen!“
    Das Gefecht war vollends gekippt. Ein Gnom in schwerer Panzerrüstung hielt gleich drei Oger in Schach, während die Heilungen der beiden Elfen nicht nur seine, sondern auch die Wunden vieler Zwerge und Dunkelelfen linderten. Zahrin und Otto wüteten wie die anderen unter den verwirrten Gegnern, und Haggy setzte zahllose gut gezielte Schüsse an, die etlichen Feinden den Garaus machten. Tinchenas Zauber fachten Panik und Verwirrung unter den Orks und Ogern noch weiter an, sodass Durams Streitkräfte nun leichtes Spiel hatten.
    Doch gerade als er dachte, die Schlacht sei nun entschieden, wurde der Himmel schwarz.
    Der Schatten, der den Boden verdunkelte, schien düsterer zu sein als die normalen Schatten, die entstehen, wenn das Sonnenlicht gebrochen wird. Dieser Schatten hatte etwas Böses, und fast schien es so, als rieche er nach Tod.
    Der Schatten kroch langsam, aber stetig vorwärts und bedeckte fast ein Drittel des Schlachtfeldes. Die ersten Krieger hielten inne und blickten zum Himmel, um zu ergründen, was die Ursache für die plötzlich eintreffende Dunkelheit sein mochte.
    Immer mehr Zwerge, Dunkelelfen, Orks und Oger ließen von den Gegnern ab und betrachteten das Schauspiel, das sich ihnen darbot.
    Eine dunkelgrüne Wolke, die Bösartigkeit zu versprühen schien, fächerte sich au f, quer über das Schlachtfeld. Ein Ork johlte, und auch ein paar Oger grunzten der Wolke hoffnungsvoll zu.
    Die Streitmacht des Besetzten Landes jedoch schien von der Wolke erdrückt zu werden, obwohl diese hoch am Himmel stand.
    „Was ist das nun wieder für ein Ungemach?“, dachte Lok’thodar, der eben noch gehofft hatte, dass das eigene Heer die Schlacht für sich entscheiden könnte.
    Die Orks und Oger hatten wohl eine Ahnung, um was es sich bei der Wolke handeln könnte, doch auch sie wirkten verunsichert. Lok’thodar erkannte in einigen Zwergen- und Dunkelelfenaugenpaaren, wie Panik aufstieg. Er wollte ihnen etwas zurufen, aber angesichts der neuen, unbekannten Bedrohung fand er nicht die richtigen Worte.
    Stattdessen hörte er Durams Ruf: „Passt auf, seid wachsam!“ Das reichte erst einmal, um die Streitmacht wieder auf ihre Aufgaben zu konzentrieren.
    Nun hatte die Wolke das ganze Schlachtfeld überspannt. Genau dort, wo die entlegensten Kämpfer standen, endete auch oben im Himmel die Wolke. Einige giftgelbe Blitze durchzuckten die dämonisch grüne Erscheinung.
    Immer noch ruhte die Schlacht, und die Beteiligten blickten gen Himmel.
    Die Bewegungen der Blitze in der Wolke schienen nun einem Muster zu folgen. Sie traten an den gleichen Stellen hervor, und es war, als wollten sie sich mittig vereinigen. Sie begannen eine Art Strudel zu formen, dessen Zentrum ziemlich genau in der Mitte der Wolke und somit genau über dem Schlachtfeld lag.
    Der Blitzstrudel verstärkte sich, und Lok’thodar musste seinen Blick abwenden, so hell und doch dunkel waren die Blitze.
    Durch den Schatten wirkte es, als sei die ganze Welt in ein dunkelgrünes, unheilvolles Licht eingetaucht, nur erhellt von den Aktivitäten innerhalb der Wolke.
    Auch Haggy und seine Freunde standen im Schatten und blickten besorgt gen Himmel. „Was zur Unterwelt ist das?“, keuchte Otto. Seine Stimme war zittrig. Haggy fiel es schwer, festzustellen, ob das bereits Angst oder noch Unsicherheit war.
    „Keine Ahnung“, antwortete er ehrlich. Doch etwas in ihm sagte ihm, dass er diese Wolke schon einmal gesehen hatte; nur nicht so groß, nicht so gewaltig. Und … nicht so bedrohlich.
    Der Strudel aus Blitzen inmitten der Wolke erstrahlte, und jetzt wandten alle ihre Blicke ab. Daher sahen sie nicht, wie die Blitze im Zentrum der Wolke zueinanderfanden, sich vereinigten und dann auf den Boden hinabrasten.
    Entsetzen folgte dem Erstaunen, als sie sahen, wie der Blitz inmitten eines Zwerges einschlug, glatt durch ihn hindurchfuhr, ihn nur ganz kurz erstrahlen ließ, bis von ihm nur mehr ein Häuflein Asche übrig blieb.
    „Lauft! Lauft um euer Leben!! Bleibt nicht auf einer Stelle stehen!“ Durams Stimme klang panisch. Zwerge und Dunkelelfen rannten los, ohne zu wissen, wohin. Hämisches Gelächter der Orks drang in Haggys Ohr, doch auch die wirkten immer noch verunsichert ob dessen, was sich dort abspielte.
    Wieder wurde der Strudel aus Blitzen inmitten der Wolken dichter, und wieder schoss ein konzentrierter Blitz vom Himmel h erab in einen Zwerg hinein; sein voller Lauf hatte nicht vermocht, ihn zu schützen.

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