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Zwergenzwist im Monsterland

Zwergenzwist im Monsterland

Titel: Zwergenzwist im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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feierlich piepsender Stimme, gleichsam entrückt vom Tohuwabohu um ihn herum. »… und der Große Eine blickte auf die Leere und sah nichts. Und der Große Eine warf seine Schnürsenkel in die Leere und sagte: ›Es werde Schuh!‹«
    »Was wir hier brauchen«, fuhr der Drache fort, »ist ein guter Witz aus unserem neuen Stück. Kennt ihr den schon? Ein Drache bekam Durst und ging in die nächste Kneipe…«
    »Bitte.« Mein Meister räusperte sich nachdrücklich und hielt sich die Nase zu gegen die allergieträchtigen Ausdünstungen der immer größer werdenden Schar magischer Kreaturen in der Nähe. »Wuntvor, ich glaube, daß wir uns am besten in der Bibliothek der Universität weiter beraten. Allein.« Er wandte sich an die anderen. »Wuntvor und ich werden bald zurück sein. Bitte wartet auf uns. Und entschuldigt…«
    Mein Meister nieste einmal. Er drehte sich auf dem Absatz um und verschwand mit erstaunlich behender Geschwindigkeit über den Hof. Ich tat mein Bestes, um mich nicht abhängen zu lassen.
    »Und da ward es Schuh!« Die Stimme des Schuhbert vibrierte vor Entzücken, verfolgte mich. »Und Stiefel und Sandalen und Pantöffelchen aus roter Seide und…«
    »Also.« Huberts Stimme dröhnte über den Hof, »der Wirt bringt dem Drachen einen Humpen Met und sagt: ›Das macht fünfhundert Goldkronen.‹ Und dann fügt der Wirt hinzu: ›Wir haben nämlich nicht oft Drachen zu Gast…‹«
    Ebenezum warf die Tür hinter sich ins Schloß, kaum daß ich eingetreten war.
    »Ich fürchte«, bemerkte mein Meister, »daß die Situation langsam außer Kontrolle gerät.«
    Dem konnte ich nur zustimmen.
    Ebenezum spielte mit seinem Bart. »Das passiert immer, wenn gerade eine mächtige Beschwörung stattgefunden hat. Magische Wesen erscheinen in Massen und verbreiten ihren magischen Dunst um sich herum. Unglücklicherweise führt das zu starken Ausfällen« – er schneuzte sich – »vor allen Dingen in Anbetracht der momentanen Umstände. Wie jede Magie müssen auch magische Wesen unter ständiger Kontrolle bleiben. Sie brauchen eine starke Hand. Sie brauchen einen Anführer.«
    »Meister?« Ich verstand nicht ganz, worauf er hinauswollte.
    »In der Tat.« Mein Meister warf mir einen stahlharten Blick zu. »Sie brauchen dich!«
    »Meister?« Panik schlich sich in meine Stimme.
    »Ja«, fuhr Ebenezum fort, »es ist sinnlos, das zu leugnen. In dieser Situation benötigen wir einen Führer, einen Fokus für alle magischen Aktivitäten, die wir gegen die Niederhöllen einsetzen werden. Unglücklicherweise hält mich meine Krankheit davon ab, diese Aufgabe selbst zu übernehmen. Alle anderen Zauberer sind ebenfalls den heimtückischen Auswirkungen der Krankheit unterworfen. Also liegt es an dir, Wuntvor, derjenige große Zauberer zu sein, der unsere Streitkräfte zum Sieg führt.«
    Ich wußte nicht, was ich sagen sollte. Ich, der kleine unerfahrene Lehrling, sollte der Anführer unserer Streitkräfte sein? Ich war überwältigt von dem Vertrauen, das mein Meister in mich setzte. Ich schaute den Zauberer an, der majestätisch und strahlend dort in seiner tiefblauen Robe vor mir stand und mir ernst und aufmunternd zunickte.
    Ich schluckte einmal, holte tief Luft und achtete darauf, mich zu meiner vollen Größe aufzurichten. Vielleicht hatte mein Meister recht. Ich hatte schließlich meine Fähigkeiten zur Magieausübung schon auf der Reise nach Vushta und durch die Niederhöllen unter Beweis gestellt. Ich konnte tote Fische beschwören und mich in ein Hühnchen verwandeln. Sehr gut! Ich verschränkte meine Arme voller Hingabe an meine zukünftige Aufgabe vor der Brust.
    »In der Tat«, sagte mein Meister, als ich keine Einwände vorbrachte, »wir müssen dich auf die Reise vorbereiten. Die beste Vorbereitung, die ein Zauberer erhalten kann, ist ein aufgeschlossener Geist und eine positive Grundeinstellung zu allen Dingen, die einem begegnen mögen.«
    »In der Tat«, bemerkte ich, mehr als bereit, die Verantwortung, die wir Zauberer nun einmal tragen mußten, auf mich zu nehmen.
    »Und darum«, fuhr Ebenezum fort, »gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren, egal, was passiert, und egal, was du für Gerüchte hören solltest. Es gibt viele Gerüchte über die Östlichen Königreiche, und obwohl die meisten von diesen jeglicher Grundlage entbehren, leben doch eine Menge von Leuten in Vushta, denen die Verbreitung solcher Halbwahrheiten einen großen Spaß zu machen scheint.« Ebenezum strich über seinen Schnurrbart.

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