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Zwergenzwist im Monsterland

Zwergenzwist im Monsterland

Titel: Zwergenzwist im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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über den Kopf. »Versuchst du etwa, uns gefangen zu nehmen?«
    »Nein, aber nein, natürlich nicht!« wimmerte Schleimi. »Wir würden doch niemals Gewalt gegenüber solch hochgeborenen Herrschaften, wie Ihr es seid, anwenden. Vielmehr möchte ich, so wurmig und degeneriert ich auch bin, Euch bittend nahelegen, unsere Gefangenen zu werden.«
    »In der Tat?« fragte ich und versuchte, Hendrek vom Gebrauch seiner Keule abzuhalten. »Und warum möchtest du uns das nahelegen?«
    »Eure hochwohlgeborene Verzeihung, Ihr erstaunlich einsichtigen Fürsten unter den Reisenden, aber mein Vorschlag, obwohl schlecht formuliert und deshalb kaum des Nachdenkens wert, ist immer noch besser als die Alternative.«
    »In der Tat?« fragte ich. »Und was genau ist die Alternative?«
    Schleimi lächelte noch milder als zuvor, aber seine Antwort bestand nur aus zwei Worten:
    »Mutter Duck.«
    »Wo?« weinte Träni.
    »Daß ich mit solchen Leuten verkehren muß!« fügte Schnuti patzig hinzu.
    »Also… Donnerwetter«, war Glubschis Kommentar.
    Kranki hustete, Keuchi keuchte, und Lärmi ließ irgend etwas fallen.
    »Verdammnis«, murmelte Hendrek.
    »Mit höchster Wahrscheinlichkeit«, stimmte ihm Schleimi zu. »Vor allem, wenn euch Mutter Duck dabei erwischt, wie ihr alleine und ohne ihre Genehmigung durch die Östlichen Königreiche wandert. Ich bin mir sicher, daß Eure Überlebenschancen wesentlich besser sind, wenn Ihr in unserer Begleitung erwischt werdet.«
    Ich spürte, wie sich zwei zierliche Hände in meine Schulter gruben. Ein unbeschreiblich besorgtes, von blondem Haar umrahmtes Antlitz war nur noch auf eine Nasenlänge von meinem entfernt.
    »O Wuntie, ich habe es dir gesagt!« flüsterte Alea. »Wir werden in den Öfen der Riesen gebacken werden!«
    Ich schob Alea sanft zur Seite und flüsterte zurück, daß wir darüber reden könnten, sobald ich alle Optionen kennen würde.
    Ich nickte Schleimi zu. »In der Tat. In deinen beiden Zukunftsentwürfen werden wir von Mutter Duck erwischt. Andere Alternativen existieren nicht?«
    Alea klammerte sich fest an meinen Arm. »Sie werden uns mit Gewürzen pürieren und Senf auf uns schmieren«, murmelte sie, »und dann kommen wir zwischen die Brötchen.«
    Schleimi schüttelte traurig den Kopf, als würde er mir die schlimmste Sache der Welt mitteilen. »Nein, unglücklicherweise nicht in den Östlichen Königreichen. Aber Mutter Duck erwischt jeden.«
    »Das ist nicht fair«, fuhr Alea fort. »Meine Mutter hat mich nicht großgezogen, damit ich mit Gewürzgürkchen garniert ende.«
    Guxx Unfufadoo trat nach vorne und zerrte Brax mit sich.
    »Den Takt!« schrie er. Brax nahm die Trommel und taktete.
     
Guxx Unfufadoo, Dämonenführer,
schert sich nicht um wilde Enten,
auch wenn diese herrschen mögen,
ißt sie gerne mit Orangen!
     
    »So läuft das hier?« kreischte Hubert. »Maid, an meine Seite! Nummer 341!«
    Alea ließ mich los und spurtete zu dem Drachen. Sie sangen:
     
Wir haben ’nen Toast ganz spezieller Art
für Leute mit Herrschergelüsten,
wir fänden es nämlich unheimlich hart,
wenn mit Flammen wir sie toasten müßten.
     
    »In der Tat!« schrie ich, so laut ich konnte. »Ihr hattet jetzt beide euren Auftritt! Ihr haltet jetzt euren Mund! Kein weiteres Singen oder Deklamieren.«
    Hubert und Guxx funkelten sich an, schwiegen jedoch.
    Ich wandte mich wieder Schleimi zu. »Die zwei haben allerdings nicht ganz unrecht. Ich bezweifle, daß Mutter Duck jemals etwas wie uns untergekommen ist. Schließlich haben wir Dämonen und einen Drachen auf unserer Seite.«
    »Das wird dir nicht das geringste helfen!« warf Grobi ein.
    »Warum muß ich eigentlich immer da sein, wenn solch unerfreuliche Geschehnisse heraufziehen?« konstatierte Träni.
    »Also… Donnerwetter«, fügte Glubschi hinzu.
    »Wenn’s nach mir ginge, wäre ich sowieso nicht hier!« erklärte Schnuti vage.
    Lärmi ließ etwas fallen. Kranki hustete. Keuchi keuchte.
    »Oh, Ihr herrlichsten der Herrlichen«, fuhr Schleimi fort, als seine Freunde endlich fertig waren, »die sicher überaus bemerkenswerte Zurschaustellung von Macht, die Ihr zweifellos geplant habt, würde an anderen Orten und unter anderen Umständen sicher auch funktionieren, aber nicht bei Mutter Duck.«
    »In der Tat«, bemerkte ich. Die Sache lief auf schreckliche Weise aus dem Ruder. Wir waren unterwegs, um die Oberflächenwelt zu retten, und nicht, um einen Krieg anzuzetteln. »Eine Zurschaustellung von Macht ist das letzte, was wir

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