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Zwergenzwist im Monsterland

Zwergenzwist im Monsterland

Titel: Zwergenzwist im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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ihm, woraufhin es mir mitteilte, daß es mich sehr gut verstehen könne, vor allem, da wir ja in der Öffentlichkeit seien.
    »Warum hast du angehalten?« fragte ich schließlich das wundervolle Geschöpf.
    Es schüttelte seine Mähne. »Ich kenne diese… Individuen. Ich dachte über einen anderen Weg nach, einen, der diese Wesen umgeht.«
    »Verdammnis«, sagte Hendrek, »sind sie gefährlich?«
    »Nun« – das Einhorn überlegte – »nicht eigentlich gefährlich. Aber sie sind sehr, sehr ungehobelt. Warum nehmen wir nicht einen anderen Weg? Es wird uns höchstens einen halben Tag kosten.«
    Ich teilte dem Einhorn mit, daß wir keine Zeit zu verlieren hätten. Wir würden auf das Hämmern zugehen.
    Das Einhorn seufzte. »Wenn sie nicht auf mich hören wollen, was kann ich dann noch für sie tun?« Widerwillig führte es uns weiter auf dem Pfad voran.
    Wir kamen um eine Biegung – und da waren sie, und sie hämmerten gerade ein neues Schild zusammen:
     
    Sie betreten jetzt die
ÖSTLICHEN KÖNIGREICHE
Sagen Sie hinterher nicht, daß wir Sie nicht gewarnt hätten! Wir hatten Sie gewarnt!
     
    Aber wer waren sie?

 
Kapitel Sechzehn
     
     
Triffst du auf nette kleine Waldbewohner,
halte dich von ihnen fern,
denn viele kleine Waldbewohner
haben dich zum Fressen gern!
    aus: – ›Waldland Wunderland‹, sechste Strophe, entnommen aus DRACHE & MAID-SONGBOOK (leider haben die beiden immer noch keinen Verleger gefunden)
     
    »O nein! Nicht schon wieder ihr!«
    Einer der Hämmerer blickte finster in unsere Richtung. Das andere halbe Dutzend drehte sich ebenfalls um und sah uns an.
    »Seht ihr!« schrie ein anderer. »Ich hab’s euch ja gleich gesagt: Die kommen uns holen!«
    »Oh… Donnerwetter«, fügte ein dritter hinzu. Ein weiterer hustete.
    Ich wunderte mich immer noch, wer oder was diese Kerle eigentlich waren. Sie waren klein, ungefähr die Größe von Snarks, doch wirkten sie eigentlich nicht besonders dämonisch. Sie hatten große runde Köpfe und buschige Augenbrauen, die ihr innerstes Wesen auszudrücken schienen, so daß der Bursche, der uns finster entgegenblickte, wie die Personifizierung der Mißgunst aussah.
    Eine unbehagliche Stille entstand, die nur durch das kontinuierliche Husten von einem der Kerle unterbrochen wurde. Na gut. Diese Situation erforderte wieder einmal Führungsqualitäten. Ich mußte mich also wieder als das Haupt unserer Gruppe ausweisen.
    »In der Tat?« begann ich. »Ich fürchte, wir können euch ›nicht holen‹, wie ihr anzunehmen scheint, da wir nicht wissen, wer ihr überhaupt seid.«
    Einer der kleinen Kerle sprang von der Spitze des Schildes, wo er gearbeitet hatte, herab und rang demütig seine Hände, während er auf uns zukam.
    »O sicher, sicher, sehr geehrte Herren«, begann er. »Bitte entschuldigt das ungehobelte Benehmen meiner Kollegen.«
    »Das können keine Schuhberts sein«, wiederholte Tap. »Überhaupt kein Benimm.«
    »Oh, wäre es möglich, Eure Verzeihung zu erheischen?« flehte der händeringende Hämmerer. »O edle Herren, die Ihr so offensichtlich von Weisheit und Verständnis voll seid – ganz im Gegensatz zu meinen Kollegen…«
    »Sprich für dich selbst!« unterbrach ihn barsch der Finstere.
    Der händeringende Hämmerer lächelte milde und fuhr fort. »Also, wie ich schon ausführte, obwohl wir natürlich nur Dreck unter Euren hochwohlgeborenen Füßen…«
    »Ach, ja?« warf der Finstere ein.
    Der Hämmerer lächelte noch milder. »… in der Tat, einige von uns sind mehr wie die Würmer in dem Dreck unter Euren hochwohlgeborenen Füßen… aber wenn wir in Euren Augen auch klein und wertlos sind, so glaube ich doch, daß Ihr ein wenig über uns erfahren solltet, bevor Ihr Euer Urteil fällt.«
    »In der Tat?« fragte ich.
    »Sicher! O verzeiht, hochwohlgeschätzte Herren. So unwichtig wir auch sein mögen.« Er starrte seine Kollegen an. »Keine weiteren Zwischenrufe!« Er räusperte sich. »Ich denke, ich werde uns nun vorstellen. Natürlich haben so weitgereiste und erfahrene Herren, wie Ihr es seid, sofort an unserer Statur und unserer Tätigkeit erkannt, was wir sind: Wir sind Zwerge.«
    »Tätigkeit?« spottete Tap. »Die können ja noch nicht einmal einen Schuh besohlen, geschweige denn einen Hammer…«
    Ich teilte dem Schuhbert mit, er möge den Mund halten.
    »Zwerge?« fragte ich weiter. Das war interessant. Ich hatte, als ich noch ein kleiner Junge war, von einer ähnlichen Gruppe in einem alten Märchen gehört. Konnten solche

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