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Zweyer, Jan - Rainer

Zweyer, Jan - Rainer

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatort Toewerland
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hätte er fast das Gleichgewicht verloren, wenn ihm Rainer nicht zu Hilfe gekommen wäre.
    Leicht verdutzt schaute der Kripobeamte den Anwalt an, schüttelte sich unwirsch und hatte Sekunden später den Vorfall schon wieder vergessen. Er präsentierte erneut die Flasche.
    »Auch einen?«
    Als Elke ablehnte, nickte er verstehend und setzte die Flasche wieder an seinen Hals. »O Mann«, meinte er. »Bin ich besoffen.«
    Sein Kollege hatte mit einem etwas stupiden Blick das Geschehen verfolgt. Er hob langsam die Hand und streckte oberlehrerhaft den Zeigefinger aus. Er machte den Mund zweimal auf und zu und lallte dann: »Wir sin’ nich besoffen.
    Wir ham nur ‘n bisschen was getrunken, nur ‘n bisschen.«
    Befriedigt über seine Leistung glotzte er die anderen an.
    Rainer verkniff sich das Lachen. Ein solch rapider körperlicher und geistiger Verfall war ihm nicht fremd. Und wer im Glashaus saß… »Ich befürchte, wir müssen die beiden in ihr Hotel schaffen. Sonst erfrieren die noch hier draußen.«
    Hanssen nickte. Also zog die Gruppe Richtung Rathaus.
    Wenig später kam ihnen Enno Altehuus entgegen. »Moin«, grüßte der Polizist und wünschte ein gutes neues Jahr.
    »Wo haben die sich denn so abgefüllt?«, fragte Hendrik und zeigte mit dem Kopf auf die beiden Hamburger.
    »Bei Steiner«, antwortete sein Vater.
    »Ich denke, der sitzt.«
    »Er saß. Ich konnte die zwei Strategen davon überzeugen, dass Wilhelm nicht weglaufen kann, selbst wenn er wollte. Wir haben in seiner Kneipe gefeiert. Anfangs haben die beiden sich noch Gedanken um Steiner gemacht, später nur noch über sich selbst und jetzt…«, er musterte die zwei, die ihn aus verständnislosen Augen anstarrten, »… machen die sich anscheinend überhaupt keine Gedanken mehr.« Wie zur Bestätigung brüllte Müller plötzlich unvermittelt: »Ich war noch niemals in New York.«
    »Ich auch nicht«, bemerkte Rainer trocken.
    »Außerdem hat Wilhelm Schwiebus nicht umgebracht.«
    »Das sehe ich auch so«, schaltete sich Elke ein.
    »Und wo ist Steiner jetzt?«, wollte Rainer wissen.
    »Wo soll er schon sein? Zu Hause«, griente Altehuus.
    »Hast du da auch keinen Fehler gemacht?« Die Besorgnis bei Hendrik war nicht zu überhören.
    »Ach was. Steiner war es nicht. Der Täter sitzt bereits in der Arrestzelle.«
    Nach dieser Eröffnung blieben alle für einen Moment sprachlos. Selbst die beiden fröhlichen Zecher schienen ihre Aufmerksamkeit nun Altehuus zu schenken. Dann riefen alle durcheinander: »Was?«
    »Wer ist es?«
    »Woher wissen Sie…?«
     
    Altehuus hob die Hände. »Langsam. Ich weiß zwar nicht, ob ich euch das erzählen darf…« Er machte eine abwägende Handbewegung. »Ach, was soll’s. Steht ohnehin bald in jeder Zeitung. Also: Als ich kurz nach zwölf die Wohnung verlassen habe, bin ich kurz unten in die Wache, um nach dem Rechten zu sehen. Da fiel mir ein Fax auf, das gekommen sein muss, nachdem wir mit Steiner ins Loog gegangen sind. Es war von der Kripo Bremen. Wübber hatte noch eine zweite Waffe, eine…«
    »Wübber hatte eine Waffe?« Rainer war ganz Ohr.
    »Ja. Und die zweite war eine Walther TPH.«
    »Und?«, fragte Elke gespannt.
    »Mit einer solchen Waffe ist Schwiebus erschossen worden.«
    »Das ist ja…«
    »Eben. Als ich Wübber in seinem Hotel aufgesucht habe, hat der nicht mehr versucht zu leugnen. Er hat mir sofort seine Pistole ausgehändigt. Jetzt sitzt er bis morgen früh in meiner Arrestzelle. Dann wird er abgeholt.«
    »Warum hat er Schwiebus umgebracht?« Rainer dachte an die gemeinsamen Geschäftsinteressen. »Hat das etwas mit dem Golfplatz zu tun?«
    »Nein. Er hielt Schwiebus für den Mörder seiner Tochter.«
    »Und Steiners Besuch bei Schwiebus…«
    »… resultierte aus dem Versuch Wübbers, die Tat einem anderen in die Schuhe zu schieben.«
    »Und wer hat Marlies Wübber nun umgebracht?«, fragte Hendrik Altehuus.
    »Tja«, sagte der Polizeiobermeister gedehnt. »Das würde ich auch gerne wissen.«
     
    36
    Als die beiden Kripokommissare an diesem Neujahrsmittag ziemlich verkatert ihr Hotel verließen, strahlte sie nicht nur vom wieder erblauten Juister Himmel die Sonne an, sondern sogar ein Hauch von Frühling lag in der milden Luft. Es taute.
    »So lässt es sich aushalten«, seufzte Buhlen. »Ich könnte mich glatt an die Insel gewöhnen.«
    »Und Bärbel?«
    »Tja. Das könnte ein Problem werden…«
    Sein Handy meldete sich. Buhlen ging auf Empfang.
    Altehuus meldete sich, nicht gelassen wie

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