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Zweyer, Jan - Rainer Esch 01

Zweyer, Jan - Rainer Esch 01

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Esch 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glück ab Glück auf
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in eine Belegungsliste eingetragen hatte, zeigte er ihm das Zimmer.
    Es war ebenso spartanisch eingerichtet wie das in der Hühnerheide, aber Cengiz Kaya machte das nichts aus. Es war ja ohnehin nur für den Übergang, so lange, bis er eine Wohnung gefunden hatte. Nachdem er den Einzugstermin für Freitag nachmittag bestimmt hatte, entschloß er sich, seine neue Heimatstadt etwas genauer zu erkunden. Außerdem war er hungrig.
    Also machte sich Cengiz erneut auf den Weg, den er zwei Stunden früher schon einmal gegangen war.
     
    9
    Kommissar Baumann stieß auf dem Flur, der zu der Personalabteilung des Bergwerkes Eiserner Kanzler führen sollte, beinahe mit einem jungen Mann zusammen. Verdammt noch mal, dachte er, kann der Kerl nicht aufpassen? Trotzdem fragte er den Türken, wo denn die Personalabteilung sei, und mußte sich dann auch noch sagen lassen, daß er direkt vor der Tür stünde. Tolle Leistung für einen Kommissar, der gerne Hauptkommissar werden wollte.
    Baumann sah auf das Türschild. Da stand tatsächlich Personalabteilung. Und darunter Meiner.
    Er wartete keine Antwort nach dem Anklopfen ab, sondern öffnete sofort die Tür. »Morgen. Sind Sie Herr Meiner?«
    »Glück auf, heißt das hier. Ja. Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf?«
    »Baumann. Kripo Recklinghausen.« Er griff nach seinem Ausweis und hielt ihn Meiner unter die Nase.
    »Danke. Womit kann ich Ihnen helfen?«
    »Ist bei Ihnen ein Klaus Westhoff beschäftigt? Und könnte ich ihn mal sprechen?«
    »Warum?«
    »Es wäre nett, wenn Sie mir zunächst meine Fragen beantworten würden. Ist der bei Ihnen beschäftigt?«
    »Westhoff, Klaus Westhoff?«
    Meiner öffnete einen Schrank, suchte in der Hängeregistratur.
    »Wohnt der hier in Recklinghausen, Bochumer Straße 346?«
    »Ja, genau.«
    »Der ist hier bei uns als Fahrsteiger angelegt. Und den wollen Sie jetzt sprechen? Das dauert aber. Der ist angefahren.«
     
    »Sind Sie sich da sicher?«
    »Einen Moment.« Meiner griff zum Telefon. »Meiner. Geh mal zur Markenkontrolle und guck mal, ob der Klaus Westhoff angefahren ist. Ruf mich dann sofort an.«
    »Markenkontrolle«, staunte Baumann, »was ist das denn? Hat sicher nichts mit Briefmarken zu tun.«
    Meiner lachte. »Nein, Sie müssen sich das so vorstellen: In der Nähe des Schachtes hängt ein großes Brett. Da hat jeder Bergmann, sofern er nicht an der automatischen Arbeitszeiterfassung teilnimmt, einen kleinen Haken mit seiner Nummer. Wenn er seine Arbeit aufnimmt, hängt er eine Marke an den für ihn bestimmten Haken. Wir können so sofort feststellen, wer alles unter Tage ist.«
    »Und wofür ist das gut?«
    »Sollte es zu einem Unglück unter Tage kommen, was wir nicht hoffen«, Meiner klopfte mit dem Fingerknöchel auf die Schreibtischplatte, »wissen wir genau, ob jemand noch unter Tage ist. Da wir auch das Revier kennen, in dem der Kumpel arbeitet, können wir so im Falle eines Falles gezielt suchen.«
    Das Telefon klingelte. »Meiner. – Ist nicht angefahren? –
    Fehlt unentschuldigt? Hat der doch noch nie gemacht.« Meiner schüttelte verständnislos den Kopf. »Sie haben es ja mitbekommen. Westhoff fehlt unentschuldigt.«
    »Sagen Sie mal, haben Sie eigentlich ein Foto von Westhoff?«
    »Nein, wieso?«
    »Ist Westhoff so um die Mitte Dreißig, schon leicht schütteres, blondes Haar, etwa ein Meter achtzig groß?«
    »Ja, ich glaube schon. Aber wollen Sie mir nicht endlich sagen, warum Sie sich so für ihn interessieren?«
    »Weil wir ihn möglicherweise gestern nacht tot aufgefunden haben.«
    »Unfall?«
     
    »Nein. Wahrscheinlich Selbstmord.«
    Meiner schwieg betreten und griff zur Zigarettenschachtel. Er hielt Baumann die Packung hin. »Wollen Sie auch eine?«
    »Nein, danke. Seit zehn Kilo Nichtraucher.« Der Kommissar rieb über seinen Bauch.
    Meiner verzog sein Gesicht zu einem verkrampften Grinsen und steckte die Zigarette an. Er zog den Rauch tief ein und sagte: »Ich muß den PS informieren.«
    »PS?«
    »Den Betriebsdirektor für Personal-und Sozialfragen. Einen Moment…« Er griff wieder zum Telefon.
    Unmittelbar nachdem er aufgelegt hatte, öffnete sich die Tür und ein Mann, Anfang Fünfzig, betrat das Büro.
    »Glück auf. Sie sind der von der Kripo? Was ist mit Westhoff los?«
    Baumann informierte den Mann, der sich als der Betriebsdirektor für Personal-und Sozialfragen vorstellte, über das, was dieser von den Ereignissen der letzten Nacht wissen mußte.
    »Und jetzt suchen wir die Angehörigen. Können

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