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Zweyer, Jan - Rainer Esch 01

Zweyer, Jan - Rainer Esch 01

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Esch 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glück ab Glück auf
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Kellerleuchte ohne sichtbare Stromzuführungskabel, eine Stahltür und zwei antiquarische Bettgestelle. Auf einem sitzt du gerade. Und in der Ecke steht ein Kunststoffeimer. Das war’s. Verstehst du, das war’s! Wir sind hier eingebuchtet. So wie’s aussieht, sehr gründlich. Da soll ich mich nicht aufregen.
    Verdammte Scheiße, verdammte.«
    »Du hast recht. Kacke, alte, verdammte.«
    »Was redest du da?«
    »Vergiß es. Ist aus ›Jede Menge Kohle‹.«
    »Willst du mich verarschen? Ich polier dir gleich die Fresse.
    Du Klugscheißer mußtest ja unbedingt Detektiv spielen.
    Deshalb sitzen wir hier.«
    »Is ‘n Kinofilm. Von Adolf Winkelmann. Müssen Türken nicht unbedingt kennen.«
    Kaya machte Anstalten, auf Esch loszugehen. Dieser lenkte ein: »Cengiz, es hat keinen Zweck, wenn wir uns hier angiften.
    Du hast recht, wir hätten eher zu den Bullen gehen sollen.
    Aber das ist Schnee von gestern. Und ich war dämlich genug, mich schnappen zu lassen. Aber«, er verzog das Gesicht zu einem verkrampften Lächeln, »dich hamse ja auch gekriegt, oder?«
    »Ja, scheiße. Weil ich so blöde war, einem germanischen Überflieger hinterherzulaufen. Ich hab nicht nachgedacht. Nur mir Sorgen gemacht.«
    »Danke, Kumpel.« Rainer nahm seinen Freund in den Arm.
    »Und jetzt laß uns überlegen, wie wir hier rauskommen.«
    »Das kann ich dir sagen.«
    »Mensch, dann raus damit.«
    »Gib mir ‘n Schweißgerät, einen Bohrhammer oder etwas Plastiksprengstoff. Am besten alles zusammen. Ruck, zuck sind wir draußen. Das verspreche ich dir. Es sei denn, King Kong wartet hinter der Tür.«
    »Sehr witzig.«
     
    »Die Tür hat noch nicht einmal ein Schloß von dieser Seite.
    Rainer, auch wenn’s weh tut: Wir sitzen hier fest. Hier kommen wir von alleine nie raus.«
    »Befürchte ich auch. Weißt du was?«
    »Nee.«
    »Mir geht der Arsch auf Grundeis.«
    »Meiner liegt da schon seit ‘ner halben Stunde.«
    »Sag mal, Handy und Kamera sind weg?« fragte Esch.
    »Alles weg. Nur deine Uhr ist noch da.«
    »Aber wir wissen nicht, ob es Morgen oder Abend ist?«
    »Nein, das wissen wir nicht.«
    Esch verzog das Gesicht. »Dann weiß ich ja nicht, wann ich das erste Glas Wein zu mir nehmen kann.«
    »Seit wann ist das bei dir von der Tageszeit abhängig?«
    »Auch wieder wahr.«
    Plötzlich hörten sie ein Geräusch an der Tür, als ob Metall auf Metall kratzte. Ein Riegel wurde zur Seite geschoben. Esch und Kaya starrten zur Tür.
    Zwei Männer traten ein. Beide trugen Gesichtsmasken wie Bankräuber in Fernsehkrimis. Einer der Männer hielt eine Pistole in der Hand und blieb im offenen Türrahmen stehen.
    Der andere trat einen Schritt in den Raum.
    »Zurück an die Wand«, sagte der mit der Knarre.
    Rainer kam die Stimme seltsam vertraut vor. Er und Cengiz wichen zurück.
    »Weiter.« Der Pistolero fuchtelte mit der Schußwaffe herum.
    Die Freunde standen mit dem Rücken an der Wand. Plötzlich dämmerte es Esch. »Adi, das bist doch du. Mensch, Adi, mach keinen Scheiß, laß uns hier raus.«
    »Schnauze«, antwortete der mit der Knarre.
    Jetzt war Rainer sich sicher. »Adi, noch ist doch nichts passiert. Ich dachte, wir wären Freunde. Los, hol uns hier raus.
    Bitte.«
     
    »Wenn ihr pissen oder scheißen müßt«, sagte der, den Rainer für Adi hielt, und zeigte auf den Eimer, »dann da rein. Papier gibt’s gleich. Wir geben euch auch was zu essen und zu trinken. Verhaltet euch ruhig, sonst knallt’s. Kapiert?«
    Die beiden Gefangenen nickten.
    »Brav. Bleibt so. Dann passiert euch nichts.« Der Sprecher gab die Knarre seinem Kumpanen und verließ den Keller, um einen Moment später mit einer kleinen Kiste Mineralwasser, einem halben Laib Brot und einem großen Stück Käse wiederzukommen. Er stellte die Nahrungsmittel in die Nähe der Tür und verließ den Raum. »Guten Appetit.«
    Auch der Pistolenträger verschwand. Die Tür wurde geschlossen, und das metallische Geräusch verriet, daß der Riegel vorgeschoben wurde.
    »Alte Freunde sind auch nicht mehr das, was sie mal waren, was?« spottete der Türke.
    Rainer verspürte plötzlich eine fürchterliche Angst. »Cengiz, was meinst du? Lassen die uns laufen?«
    »Würdest du uns laufen lassen?« fragte der Angesprochene zurück.
    Nachdem Esch nicht reagierte, fuhr er fort: »Siehst du. Ich auch nicht. Wir wissen zuviel. Vielleicht legen sie uns nicht um. Aber Wiedersehen tun wir die wahrscheinlich auch nicht.«
    Er zeigte auf das Essen. »Das war’s. Wir haben Glück, wenn uns

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