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Zweyer, Jan - Rainer Esch 01

Zweyer, Jan - Rainer Esch 01

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Esch 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glück ab Glück auf
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musterte sie gründlich. »Sagen Sie, kennen wir uns nicht?«
    »Ja, mein Name ist Stefanie Westhoff.«
    »Westhoff, Westhoff. Ach ja, der Tote am Kanal. Und Sie sind…«
    »… seine Schwester.«
    »Stimmt. Ich erinnere mich. Also, Frau Westhoff, was kann ich für Sie tun?«
    Sie sah sich hilfesuchend im Flur um. »Können wir nicht…?«
    »Ach so, ja gut, bitte kommen Sie.« Baumann führte sie in sein Dienstzimmer im ersten Stock und bot ihr einen Stuhl vor seinem Schreibtisch an. »Kaffee?«
    »Ja, bitte.«
    Er stellte eine Tasse Kaffee, eine Dose Milch und ein Paket mit Würfelzucker auf den Schreibtisch und setzte sich. »So, Frau Westhoff, nun erzählen Sie mal.«
    Stefanie fing an: Sie erzählte von dem Text im Computer, erwähnte auch die Abfuhr, die Rainer von Baumann bekommen hatte, erläuterte die Verbindungen von Take off zu Dekontent, berichtete von der Fahrt in die Lausitz und zeigte Baumann schließlich die dabei entstandenen Fotografien.
    Der Beamte hörte ihr zunächst nur zu und machte sich dann gespannt Notizen.
    »Heute morgen«, schloß Stefanie, »wollten Rainer und Cengiz noch die Bilder in Herne machen. Dann wollten wir zur Polizei. Jetzt sind die beiden schon seit mehr als sechzehn Stunden fort. Ich habe Cengiz schon mehrmals über sein Handy zu erreichen versucht, werde aber immer nur mit der Mailbox verbunden. Bei Rainer kann es vorkommen, daß der mal irgendwo versackt, aber Cengiz bestimmt nicht. Der trinkt kaum Alkohol. Ich mach mir wirklich Sorgen.«
    »Dazu scheinen Sie, nach dem was Sie mir erzählt haben, auch allen Grund zu haben.« Baumann griff zum Telefonhörer.
     
    »Warum, verdammt noch mal, sind Sie nicht früher gekommen?«
    »Rainer war doch bei Ihnen«, meinte Stefanie verschüchtert.
    »Aber Sie wollten ihm ja nicht glauben.«
    »Das war doch was ganz anderes. Danach hätten Sie noch mal kommen müssen. Spielen Kripo! Wie die kleinen Kinder.
    Unverantwortlich«, schimpfte Baumann und wählte.
    Es dauerte einige Zeit, bis er wieder sprach.
    »Baumann.« Pause. »Ja, ich weiß, daß es nach Mitternacht ist. Aber du solltest dich in deinen Wagen setzen und ins Büro kommen.« Erneute Pause. »Meinst du, ich würde dich mitten in der Nacht raustrommeln, wenn es nicht wichtig wäre? –
    Was ich noch um diese Zeit hier mache? Blöde Frage.
    Verbringst du deine Freizeit nicht auch von Zeit zu Zeit im Büro?« Er legte auf und wandte sich wieder Stefanie zu.
    »Brischinsky kommt gleich. Sie sollten ihm das alles noch einmal erzählen.«
    Es war nach zwei, als Stefanie Westhoff geendet hatte.
    Brischinsky kaute, in Gedanken versunken, an einem Bleistiftstummel. Dann faßte er einen Entschluß.
    »Frau Westhoff, Sie fahren am besten nach Hause. Sie können hier gar nichts mehr tun.«
    Als Stefanie protestieren wollte, wurde er energisch. »Sie tun, was ich sage. Hätten Sie nicht auf eigene Faust ermittelt, wäre es nicht so weit gekommen. Wir rufen Sie an. Ich verspreche es Ihnen.« Er begleitete sie zur Tür.
    »Heiner, zwei Wagen. Aber ohne Weihnachtsbeleuchtung und Glockengeläut.«
    »Hör mal, Friedrich der Große liegt in Herne. Das ist die Polizeidirektion Bochum«, warf Baumann ein.
    »Weiß ich auch. Aber direkt am Kanal. Auf der anderen Seite ist an einigen Stellen schon Recklinghausen. Das Gelände grenzt an Castrop-Rauxel. Und das ist Kreis Recklinghausen.«
     
    Brischinsky grinste. »Wir erklären das den Kollegen über Funk.«
    »Ich sag dir, das gibt Ärger.«
    »Na wenn schon. Du fährst mit mir. Wir treffen uns unten.«
    Das Tor zum Gelände der Firma Schuffer stand weit offen.
    Auf dem Hof parkte ein dunkler Mercedes. Durch die Fenster des Bürocontainers schimmerte Licht nach draußen. Baumann gab über Funk Anweisungen. Ein Polizeifahrzeug blockierte die Einfahrt, Brischinskys Zivilwagen und der zweite Passat hielten direkt von dem Bürocontainer.
    Die Beamten stiegen aus und näherten sich der Tür, die im gleichen Moment aufgerissen wurde. Ein Mann rannte heraus, sah die Polizisten und rief im Weglaufen: »Bullen, Adi, Bullen.«
    Zwei Uniformierte verfolgten den Flüchtenden und stellten ihn nach wenigen Metern.
    Sie legten ihm Handschellen an und durchsuchten ihn.
    Brischinsky und Baumann zogen ihre Dienstwaffen und drangen in den Container ein. Sie sahen, wie ein zweiter Mann versuchte, eine Pistole im Papierkorb verschwinden zu lassen.
    »Hände hoch. An die Wand.«
    Von draußen hörten sie Rufe. »Halt, Polizei, stehenbleiben.
    Halt, oder ich

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