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Zweyer, Jan - Rainer Esch 03

Zweyer, Jan - Rainer Esch 03

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Esch 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Querschlag West Siebte Sohle
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besteht dringender Tatverdacht gegen Wolfgang Schäfer und Karin Schattler.«
    »Was ist mit Kaya?«, wunderte sich Baumann.
    »Vergiss Kaya. Nachdem ich Esch endlich wach bekommen habe, hat er mir die ganze Geschichte noch einmal erzählt.
    Wolfgang Schäfer wusste wahrscheinlich auch von dem Gewinn. Und Schäfer hatte Gelegenheit, Schattler umzubringen. Wir waren ziemliche Idioten, zu sehr auf Kaya fixiert. Pass auf! Du fährst zu der Schattler, ich zu Schäfer.
    Schicke mir noch zwei Wagen. Aber unauffällig. Ohne Warnsignal und Blaulicht.« Der Hauptkommissar blickte auf seine Uhr. »Es ist jetzt kurz vor zehn. Ich brauche gut fünfzehn Minuten bis zur Wohnung Schäfers, du etwa eine halbe Stunde bis zur Teutoburgia-Siedlung. Zugriff um elf, hörst du? Elf Uhr! Nicht später! Und auf jeden Fall gleichzeitig. Ich möchte nicht, dass die sich gegenseitig noch warnen. Und dann sofort ins Präsidium in getrennte Verhörzimmer.«
    »Verstanden, Chef.«
    Brischinsky machte sich auf den Weg nach Wanne-Eickel und hoffte inständigst, dass Wolfgang Schäfer oder Karin Schattler nicht mittlerweile beim Nachlassgericht Herne angerufen hatten. Sonst schöpften die beiden womöglich Verdacht und suchten das Weite.
    Zwanzig Minuten später trommelte Hauptkommissar Rüdiger Brischinsky schräg gegenüber dem Haus Rottbruchstraße 42
    nervös auf sein Lenkrad und schaute alle dreißig Sekunden auf die Uhr.
     
    Zwei Minuten vor elf stieg er aus und gab den anderen Beamten, die mittlerweile ebenfalls eingetroffen waren und unauffällig an der nächsten Straßenecke parkten, ein Zeichen.
    Einer blieb bei den Fahrzeugen und hielt Kontakt zur Zentrale, zwei begleiteten Brischinsky. Den vierten Beamten schickte der Hauptkommissar auf den Garagenhof der Reihenhäuser, um eine eventuelle Flucht Schäfers dort entlang schon im Ansatz zu vereiteln. Dann näherten sich die Polizisten der Haustür, schellten und warteten.
    Nichts.
    Brischinsky drückte erneut den Klingelknopf.
    »Der Vogel ist ausgeflogen«, raunte einer der Polizisten.
    Ein anderer Beamter stand mit dem Rücken vor dem Fenster, durch das Rainer Karin Schattler und Wolfgang Schäfer beobachtet hatte. Der Blick in das Innere des Raumes war dadurch eingeschränkt. Die Umrisse der Wartenden spiegelten sich schemenhaft auf der Glasscheibe. Trotzdem war sich der Hauptkommissar sicher, für einen Moment Schäfers Gestalt hinter den kurzen Scheibengardinen gesehen zu haben.
    »Von wegen ausgeflogen! Der Kerl ist zu Hause, öffnet nur nicht.« Mit der flachen Hand drückte Brischinsky alle Klingelknöpfe und rief, als sich die ersten Mieter über die Gegensprechanlage meldeten: »Polizei. Bitte öffnen Sie die Tür.«
    Der Summer ertönte und die Beamten stürmten in den Hausflur. Links neben dem Eingang befand sich die Wohnungstür Schäfers.
    Brischinsky schlug mit der Faust gegen das Türblatt.
    »Aufmachen, Polizei! Herr Schäfer, machen Sie die Tür auf!«
    Keine Reaktion.
    »Herr Schäfer, machen Sie die Tür auf oder wir brechen sie auf!«
     
    Brischinsky zückte seine Dienstwaffe und nickte zwei Beamten zu, die sich gemeinsam gegen die Tür warfen. Holz zersplitterte mit großem Krach und es öffnete sich ein erster Spalt. Ein Polizist trat mit dem rechten Fuß mehrmals heftig gegen die Tür. Endlich gab das Schloss nach und die Tür sprang auf.
    Die Beamten drangen mit entsicherten Waffen in die Wohnung ein. Brischinsky lief in das Wohnzimmer und entdeckte sofort die offen stehende Terrassentür. Er spurtete nach draußen und sah Schäfer durch die Gärten der Nachbarn flüchten.
    »Stehen bleiben! Stehen bleiben oder ich schieße!« Der Kommissar richtete seine Waffe in die Luft und gab einen Warnschuss ab.
    Davon unbeeindruckt hechtete Schäfer über einen Zaun und war aus Brischinskys Blickfeld verschwunden. Der Beamte rannte durch die Wohnung zurück vor das Haus und spurtete dann zum Garagenhof. Plötzlich hörte er einen Warnruf, gefolgt von einem Schuss. Kurz darauf knallte es ein zweites Mal.
    Brischinsky hechelte um die nächste Hausecke. Dann blieb er tief atmend stehen.
    »Verdammte Scheiße, ich werde zu alt für so etwas«, schnaufte er und näherte sich dem Polizisten, den er auf dem Garagenhof postiert hatte.
    Der stand breitbeinig mit gezogener Waffe etwa drei Meter von Wolfgang Schäfer entfernt, der sich vor Schmerzen auf dem Pflaster krümmte.
    »Mein Bein, mein Bein«, jammerte er.
    Der junge Polizist, der die Schüsse abgegeben hatte, zitterte am

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