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Zweyer, Jan - Rainer Esch 03

Zweyer, Jan - Rainer Esch 03

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Esch 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Querschlag West Siebte Sohle
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diesen Gedanken aber schnell wieder. Diesen Fall würde er selbst zu Ende bringen.
     
    Er verließ seine Wohnung, setzte sich in seinen Wagen und fuhr Richtung Teutoburgia-Siedlung. Nachdem er die Stadtgrenze passiert hatte, hielt er an der ersten Telefonzelle, schlug im Telefonbuch Schattlers Rufnummer nach und speicherte sie in sein Handy ein.
    Er hatte die Zelle gerade wieder verlassen, da klingelte sein Apparat.
    »Hallo, ich bin’s. Wie ist die Lage?«
    »Verworren. Aber ich hoffe, dass wir das wieder in Ordnung bringen.«
    »Hoffe ich auch, wie du dir sicher vorstellen kannst.«
    »Logo.«
    »Rainer, ich komme morgen zurück.«
    »Wann?«
    »Ich lande gegen acht Uhr abends. Ich fahre dann zu unserer Freundin.«
    Bei der Erwähnung von Stefanie verspürte Rainer einen Stich in seiner Brust, der nichts mit der dritten Rippe zu tun hatte.
    »Und wie kommst du dahin?«
    »Bahn. Sehen wir uns?«
    Esch dachte an seinen unterbrochenen Krankenhausaufenthalt und die noch ausstehenden Untersuchungen und sagte:
    »Ehrensache.«
    »Bis dann.«
    »Hör mal…«
    Zu spät. Cengiz hatte bereits aufgelegt.
    Dann läutete Rainer bei Karin Schattler durch, unterbrach die Verbindung jedoch sofort wieder, als sie sich meldete. Jetzt wusste er, was er wissen wollte. Sie war in ihrer Wohnung, die sie auch irgendwann wieder verlassen würde.
    Er konnte warten, auch wenn sich das über Stunden hinzöge.
    Das war er Cengiz schuldig.
     
    Fünfzehn Kilometer weiter in nördlicher Richtung nahm ein Polizeibeamter den Kopfhörer ab und sagte zu seinem Kollegen: »Bingo. Ruf Brischinsky an, er möge runterkommen. Unsere Freunde haben miteinander telefoniert.«
    Wenige Minuten später hörte der Recklinghäuser Hauptkommissar das abgehörte und auf Band aufgenommene Gespräch.
    »Sauber. Unser Türke hat einen Fehler gemacht. Er landet gegen acht und nimmt dann die Bahn, hat er gesagt. Und auf eine gemeinsame Freundin hingewiesen. Damit ist vermutlich Stefanie Westhoff, die frühere Freundin von Esch, gemeint.
    Sie wohnt in Recklinghausen. Also macht euch an die Arbeit.
    Überwacht die Wohnung von der Westhoff.« Er setzte hinzu:
    »Ab sofort!«
    »Ab sofort? Kaya kommt doch erst morgen?«, warf Baumann ein.
    »Sagt er. Und wenn nicht?« Brischinsky schaute auf die Uhr.
    »Und morgen früh statte ich dem famosen Rainer Esch einen weiteren Krankenbesuch ab.«
     
    32
    Esch hatte seinen Wagen so geparkt, dass er Karin Schattlers Haustür beobachten konnte. Er hoffte, dass sein knallroter Wagen nicht zu sehr auffallen würde. Gesehen hatte Frau Schattler seine Karre zwar noch nicht, aber trotzdem.
    Langsam hatte Rainer allerdings die Schnauze voll. Er hatte keine Zigaretten mehr, verspürte quälenden Hunger und Durst und seine Rippe und sein Gaumen taten ihm weh.
    Außerdem hatte Esch das Gefühl, Fieber zu bekommen. Ihn fröstelte. Er wagte es aber nicht, den Motor zu starten und die Heizung aufzudrehen. Dann hätte er gleich ein Schild mit einem großen Pfeil und der Aufschrift Hier bin ich vor den Wagen stellen können. Er schlug seinen Jackenkragen höher und wartete weiter.
    Es wurde bereits dunkel, als Karin Schattler das Haus verließ, in ihr Fahrzeug stieg und wegfuhr. Rainer folgte ihr in angemessenem Abstand zwanzig Minuten lang durch die halbe Stadt, bis sie vor einem Neubau in Herne 2 hielt und ausstieg.
    Er sah sie eine Einfahrt hinuntergehen und hinter einer Hausecke verschwinden.
    Esch stieg ebenfalls aus, blickte auf das Straßenschild und ging ihr vorsichtig nach. Er bog um die Hausecke und blieb wie angewurzelt stehen. Drei Treppenstufen höher befand sich eine Haustür, links daneben ein großes Fenster. Der dahinter liegende Raum war hell erleuchtet. Und in diesem Raum stand Karin Schattler eng umschlungen mit einem Mann, von dem er nur dessen Rücken sah.
    Cengiz, durchzuckte es ihn. Um Gottes willen, Cengiz. Das Liebespaar löste sich voneinander und der Mann, den Esch für Cengiz hielt, drehte sich langsam zum Fenster. Rainer hielt den Atem an. Endlich konnte er das Gesicht des Mannes erkennen.
    Es war nicht das seines Freundes!
    Der Mann ähnelte… natürlich… das war der Kerl, den er zusammen mit Dennis in der Begleitung Karin Schattlers in der Innenstadt gesehen hatte.
    Erleichtert lehnte sich Esch an die Hausecke. Plötzlich hörte er das Geräusch einer zuschlagenden Wohnungstür und die Stimme Karin Schattlers. Unmittelbar darauf ging die Haustür auf. Rainer sah sich um. Den Weg zum Wagen würde er in seinem

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