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Zweyer, Jan - Rainer

Zweyer, Jan - Rainer

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verkauftes Sterben
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kräftigen, in grelles Orange gekleideten männlichen Körper gehörten. Rainer lag auf einer Trage in einem Wagen, dessen Inneres aussah wie das Innere eines Rettungsfahrzeugs.
    »Sie sind in einem Rettungswagen der Feuerwehr«, bestätigte der Bärtige seine Vermutung. »Ich bin Jürgen Schuller, der Notarzt.«
    Rainer richtete sich auf. »Aha. Darauf wäre ich nicht gekommen.« Er versuchte ein Grinsen. »Wie lange war ich, äh, ohnmächtig?«
    »Nur wenige Minuten. Sie haben zwischen der dritten und vierten Rippe rechts eine Schussverletzung erlitten. Nur ein Streifschuss, völlig harmlos. Noch nicht einmal eine richtige Fleischwunde.«
    Der Doc hörte sich enttäuscht an, fand Rainer und fragte sich im Stillen, wie Schussverletzungen aussehen mussten, um für Notärzte eine höhere Attraktivität als seine zu haben. Reichte ein glatter Durchschuss? Oder musste es noch ein wenig mehr sein?
    »Wir haben die Wunde gereinigt. Nähen war nicht erforderlich. Ein Pflaster und etwas Mull genügen. Vermeiden Sie in den nächsten Tagen direkten Wasserkontakt, dann ist schnell alles wieder im grünen Bereich.« Der Doc hantierte mit einem Blutdruckmessgerät. »Haben Sie so etwas öfter?«
    »Nein«, antwortete der Anwalt. »In der Regel schießen meine Mandanten nicht auf mich.«
    Der Arzt lachte. »Das habe ich nicht gemeint. Ich dachte eher an Ihre Ohnmacht. Probleme mit dem Blutdruck?«
    Ja, hatte er. Vor allem dann, wenn er nervende Fragen von Notärzten in Rettungsfahrzeugen beantworten musste. »Nein.
    Jedenfalls nicht, soweit ich weiß.«
    »Dann wollen wir doch einmal sehen.« Der Arzt legte Rainer eine Manschette um den Oberarm, pumpte und ließ dann die Luft wieder ab. Der Mediziner kontrollierte kontinuierlich den Druckanzeiger des Instrumentes. »Hm… ja… ja… hm.« Dabei machte er ein ungemein wichtiges Gesicht. »Alles in Ordnung.
    Einhundertzwanzig zu achtzig. Ein guter Wert, wenn man die Aufregung bedenkt, der Sie ausgesetzt waren.«
    »Das finde ich auch«, antwortete Rainer und setzte sich auf.
    »Ich kann dann ja wohl…« Er machte Anstalten aufzustehen.
    »Ist er vernehmungsfähig?«, erkundigte sich Brischinsky.
    Den hatte Rainer ganz vergessen.
    »Sieht ja ganz so aus«, gab der Hauptkommissar sich selbst die Antwort. »Können wir dann, Herr Esch?«
    Der Arzt versuchte einen lahmen Protest. »Ich weiß nicht, ob…«
    »Aber ich weiß«, knurrte Brischinsky. »Oder was meinen Sie, Herr Esch?«
    Rainer überlegte, ob er wieder ohnmächtig werden und sich Jürgen Schuller ausliefern sollte, entschied sich dann aber doch für Brischinsky. Wer wusste schon, was diese Ärzte während einer Ohnmacht noch alles an Erkrankungen fanden. Da war ihm Hauptkommissar Brischinsky schon lieber. »Vielen Dank für Ihre Bemühungen«, rief er dem Notarzt freundlich zu, als er den Wagen verließ. »Ich komme in den nächsten Tagen im Krankenhaus vorbei. Wegen meiner Krankenkasse.«
    »Wollten Sie nicht heute Morgen zu uns ins Präsidium kommen und eine Aussage machen?«, begann der Hauptkommissar noch vor dem Rettungswagen ihre Unterhaltung und verschwieg dabei, dass ein solcher Besuch Eschs ziemlich überflüssig gewesen wäre.
    »Stimmt. Das wollte ich. Und zwar um zehn. Wie Sie sehen, ist mir etwas dazwischengekommen. Tut mir Leid. Ehrlich.«
    Rainer war nicht in der Stimmung, sich von dem Kriminalbeamten irgendwelche Vorhaltungen machen zu lassen. »Im Übrigen wäre Mühlenkamp auch in unsere Kanzlei gekommen, wenn ich bei Ihnen im Präsidium gehockt hätte.
    Nur mit dem Unterschied, dass ich meiner Partnerin dann nicht hätte helfen können. Alles klar?«
    »Jetzt regen Sie sich nicht auf. Ich hätte nur gern eine plausible Erklärung dafür, warum der Bruder eines Ihrer Mandanten, der noch dazu unter noch nicht geklärten Umständen ums Leben gekommen ist, in Ihren Praxisräumen Amok läuft.«
    Der Anwalt tastete seine Kleidung auf der Suche nach Zigaretten ab, fand aber keine. »Haben Sie etwas zu rauchen?«, fragte er Brischinsky.
    Der schüttelte den Kopf. »Bin dabei, es mir abzugewöhnen.«
    »Schwer, was?«
    »Mehr als das.« Brischinsky wandte sich, etwas besänftigt, an einen der umstehenden Polizeibeamten. »Raucht jemand von Ihnen?«
     
    Eilfertig griffen zwei Uniformierte in ihre Taschen und boten dem Hauptkommissar ihre Zigaretten an.
    »Mit Filter oder ohne?«, fragte Brischinsky Esch, während er das Angebot prüfte.
    »Ohne.«
    Brischinsky reichte eine Packung an Rainer weiter, der dankend

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