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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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zu Hetik eilen, als sie ihn festhielt. »Einverstanden.«
    Quark sah fragend zu ihr auf. »Warum machen Sie das?«
    »Sie würden es mir nicht glauben.«
    »Verraten Sie’s mir trotzdem«, verlangte er.
    »Weil ich es für das Richtige halte.« Sie nickte in Richtung des Tisches. »Gut, da sitzen nur acht Leute, aber er ist auch erst seit ein paar Stunden da – und acht sind mehr als wir seit Wochen am Rad hatten.«
    Quark zuckte mit den Schultern. »Zufall. Selbst wenn nicht, rechtfertigen ein bis zwei weitere Spieler pro Abend längst nicht sein Gehalt.«
    Plötzlich lächelte Treir. »Oh, dabei wird es nicht bleiben. Wir werden uns steigern.«
    Mit einem Mal wurde Quark unwohl. Planten Hetik und Treir etwa mehr als nur höhere Umsätze am Dabo -Rad? Er bezweifelte es, würde seine Ohren aber offen halten müssen.
    »Na, warum steigern Sie sich nicht jetzt?«, fragte er sarkastisch.
    »Wir könnten den Umsatz gebrauchen.«
    »Absolut.« Treir nickte.
    »Oh, und ich werde unsere kleine Abmachung vertraglich festhalten.«
    »Daran hege ich keinerlei Zweifel«, sagte Treir und begab sich zum Dabo -Tisch.
    Quark sah ihr nach, doch die Freude über den kleinen Profit, den er soeben gemacht zu haben glaubte, blieb aus. Er bückte sich, hob den Lappen vom Boden auf und warf ihn aufs Recycling-Regal, wo bereits ein paar kleine Gläser und eine schmale blaue Flasche standen. Dann nahm er sich einen frischen und wischte weiter.
    »Hey, Mister Quark! Lange nicht gesehen.«
    Im Innern des Nachtclubs gingen die Lichter an. Vic Fontaine hatte sein Set für den Abend beendet, trat von der Bühne und zu Quark, der, den Kopf auf die Hände gestützt, allein an einem Tisch zwischen Bühne und Tresen saß. »Wie läuft’s?«, fragte Vic und ging an ihm vorbei, um sich einen Drink zu holen. Quark mochte die Holosuite eine Weile nicht besucht haben, wusste aber, wie gern der Sänger nach der letzten Nummer seine Kehle ölte.
    »Übel«, antwortete Quark ausweichend. Auf der Bühne packten die restlichen Musiker gerade ihre Instrumente ein. Einer von ihnen schien Schwierigkeiten zu haben, sein gebogenes, goldfarbenes Horn in die schwarze Tasche zu bugsieren.
    »So schlimm?«, erwiderte Vic. Als Quark zu ihm sah, saß er auf der Kante eines Barhockers und nickte dem grauhaarigen Mann hinter dem Tresen zu. »Wodka Tonic. On the rocks.« Dann blickte er zu Quark. »Wollen Sie auch was?«
    Quark zuckte mit den Schultern. Er wollte schon verneinen, entschied sich jedoch dagegen. »Nur einen Schneckensaft.«
    »Schneckensaft, alles klar.« Vic schüttelte den Kopf. Der Musiker hatte inzwischen den Kampf gegen die Tasche gewonnen und ging nun zusammen mit seinen Kollegen ab. Die meisten verschwanden backstage, andere traten auch ins Auditorium und gingen zum Vor-derausgang. Einen Moment später kam Vic an den Tisch und stellte ein kurzes, eisgekühltes Glas vor Quark ab. »Was dagegen?«, fragte er und deutete auf den zweiten Stuhl.
    »Nur zu«, sagte Quark.
    Vic stellte sein eigenes Getränk auf die weiße Tischdecke und nahm Platz. »Sie haben also ein paar Problemchen. Dann erzählen Sie doch mal.«
    »Glauben Sie mir«, erwiderte Quark, »Es ist nicht sonderlich interessant. Und es hat kein Happy End.« Er hob das Gesicht aus seiner Hand, ließ den Arm auf den Tisch sinken und ergriff sein Glas. Es war kälter als er es bei Schneckensaft mochte, aber wer war er schon, Perfektion zu erwarten?
    Vic hob abwehrend die Hand. »Hey, wenn Sie nicht singen wollen, ist das völlig okay. Ich hab’s den ganzen Abend getan.«
    »Hab ich gehört. Zumindest die letzten Songs.« Nachdem er die Bar geschlossen hatte, war Quark in die Holosuite gegangen und überrascht gewesen, wie wenige nichtholografische Gäste er dort vorgefunden hatte. Mein Betrieb läuft so mies, dass es sogar Auswirkungen auf das Las Vegas von 1962 hat. »Sie klangen gut.« Vics Menschen-musik gefiel ihm – vielleicht, weil sie viel zu kultiviert klang, um von Menschen zu stammen. Es hätte Quark nicht überrascht, zu erfahren, dass die Menschen den Stil von Bewohnern einer fremden Welt gestohlen hatten, als diese in die Föderation assimiliert wurde.
    Die Menschen waren schlimmer als die Borg.
    »Nett, dass Sie das sagen«, erwiderte Vic und deutete auf Quarks Ohren. »Bei solchen Lauschern ist das ein Riesenkompliment.«
    »Nicht der Rede wert.« Quark schob sein Glas gedankenverloren im Kreis und ließ den Schneckensaft wirbeln. Eiswürfel klirrten.
    Vic nahm einen

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