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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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kräftigen Schluck seines Getränks. »Also, wie läuft das Geschäft?«
    »Auch nicht der Rede wert«, sagte Quark genervt monoton und lehnte sich auf seinem Sitz zurück.
    »Oha, Kummer an der Kasse?«
    »Kummer überall«, klagte Quark und erzählte von Treir.
    »Treir«, wiederholte Vic. »Das ist die Grüne, richtig?«
    »Richtig. Woher wissen Sie das?« Gewiss hatte die Orionerin dieses Programm noch nie benutzt.
    »Ist echt erstaunlich, was man in einem Speicher so alles auf-schnappt«, erläuterte Vic. »Eins kann ich Ihnen sagen: Ihr Leute aus dem vierundzwanzigsten Jahrhundert seid ein bunterer Haufen als das Nachtvolk vom Strip. Echt beeindruckend.«
    »Na, ihre Farbe ist mir egal«, jammerte Quark. »Ihr Verhalten bereitet mir Sorge.« Er berichtete Vic, was sie getan hatte. Dass sie sich eher als Geschäftspartnerin denn als Angestellte gebärdete.
    »Hmmmm. Scheint, als hätte der Bauer den Fuchs zur Nachtwache im Hühnerstall bestellt«, sagte Vic. »Wenn der Fuchs die Hühner dann frisst, ist es nicht seine Schuld.«
    Quark brauchte einen Moment, um die Aussage zu entschlüsseln.
    »Sie sagen, es sei mein Fehler?«
    »Hey, Meister, ich weiß nichts. Ich war nicht dabei.« Vic schüttelte den Kopf. »Ich meine ja nur.«

    »Hören Sie auf damit«, forderte Quark. »Außerdem ist Treir längst nicht mein einziges Problem. Seit dem Krieg ist nichts mehr wie frü-
    her. Monster vergraulen meine spärliche Kundschaft, und mein Lie-besleben ist so gut wie tot …«
    »Hey, ich weiß ein paar Dinge über die Folgen eines Krieges«, sagte Vic. »Mein Rat? Sitzen Sie sie aus. Über die Monster kann ich wenig sagen, aber die Liebe ist nicht tot. Sie ist nicht einmal krank.«
    »In Vegas vielleicht«, murmelte Quark und hob sein Glas.
    »Nicht in Vegas, und auch nicht auf Ihrem schwebenden Rad, klar? Nirgends und niemals. Wenn ich winzige Glühbirne mit Mi-niohren schon Frauen abgreifen kann, was bedeutet das dann für einen großohrigen, eleganten Typen wie Sie?«
    »Diese Ohren sind nicht, was sie einst waren«, widersprach Quark, nahm einen Schluck – und spuckte den Mundvoll Was-auch-immer haarscharf an Vic vorbei. »Das … ist … kein … Schneckensaft«, keuchte er. Als er das Glas abstellte, verschüttete er den restlichen Inhalt.
    »Mr. Quark.« Vic beugte sich vor. »Wir befinden uns hier im Jahr 1962. Sollte es auf diesem Planeten jemanden geben, der pürierte Schnecken trinkt, will ich es nicht wissen.«
    »Und was ist das?«, fragte Quark und fuhr sich über den Mund.
    Das eklige Getränk verband unerträgliche Kälte mit abscheulichem Geschmack.
    Vic hielt sein eigenes Glas hoch. »Das Gleiche wie bei mir. Wodka Tonic.«
    »Furchtbar.« Quark wischte sich noch immer über die Lippen.
    »Nächstes Mal …«
    Ein Komm-Signal erklang. »Anruf für Quark« , verkündete der Computer. Quark hatte es extra so eingerichtet, dass niemand direkt zu ihm durchdringen konnte – für den Fall, dass sich Treir über ihre Abmachung beschweren wollte.
    »Egal, wer es ist, sag ihm, ich bin beschäftigt«, rief er nun. Dann aber musste er an Ro denken. Es war natürlich unwahrscheinlich, aber … »Warte. Wer ist es?«
    »Die Anfrage stammt von Lieutenant Ro« , antwortete der Computer.

    Quark spürte sein Herz schneller schlagen. Seine Ohrläppchen bebten. »Computer, Anruf durchstellen.«
    Dann war Larens Stimme in der Luft. »Lieutenant Ro an Quark« , sagte sie schlicht.
    »Hier ist Quark.« Er schaute zu Vic, doch das Hologramm hatte seine Aufmerksamkeit der Bar zugewandt.
    »Tut mir leid, Sie in der Holosuite zu stören, Quark« , fuhr Ro fort.
    »Die Bar war bereits geschlossen, als ich kam.« Sie zögerte. »Ich hoffe, ich unterbreche Sie nicht bei etwas.«
    »Ganz und gar nicht«, antwortete er. »Was kann ich für Sie tun.«
    »Na ja, ich habe endlich Feierabend.« Das überraschte Quark angesichts der späten Uhrzeit. »Und da mir noch nicht nach schlafen war …
    suchte ich ein wenig Gesellschaft.«
    Quark konnte es kaum fassen. Schnell schloss er den Mund, der offen stand, und biss sich auf die Lippen. »Äh, klar«, sagte er dann.
    »Wo sind Sie?«
    »In meinem Büro.«
    »Verstanden. Ich bin in fünf Minuten da.« Das reichte, um in der Bar Station zu machen und noch etwas Duftwasser aufzutragen.
    »Schön. Ro Ende.«
    Abermals sah Quark zu Vic, der noch immer so tat, als sei er abgelenkt. »Äh, war schön, mit Ihnen zu sprechen.«
    Vic sah auf. »Ganz meinerseits.« Als Quark zum Ausgang ging,

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