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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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protestierte er zu laut und fuhr leiser fort: »Und war eine unternehmerische Entscheidung.«
    Abermals betonte er, Bajoraner seien bessere Kunden als Cardassianer.
    Vic schien darüber kurz nachzudenken. Dann beugte er sich vor.
    »Das sagen Sie , Kumpel«, murmelte er. »Allerdings geistern in den hiesigen Datenspeichern noch immer ein paar Aufzeichnungen aus der schlechten alten Zeit herum, was Ihnen bisher entgangen zu sein scheint.«
    »Was?« Quark schluckte. Beim Gedanken daran, dass der Stations-computer noch Unterlagen über seine Transaktionen während der Besatzung besaß, wurde ihm eisig zumute. »Das ist … rein spekulativ! Das verlässt niemals diesen Raum, klar?«
    Vic hob abwehrend die Hände. »Hey, von mir erfährt’s keiner.«
    Quark schaute weg. Einerseits missfiel ihm die Richtung, die dieses Gespräch einschlug, gewaltig, andererseits wollte er hören, was das Hologramm sonst noch zu sagen hatte. »Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?«
    »Folgendes: Wann immer Sie hier reinschneien, behaupten Sie, nach diesem Ferengi-Geschäftsmann-Ideal leben zu wollen. Und dann gehen Sie hin und tun genau das Gegenteil.«
    »Eben!« Quark nickte. »Weil ich ein Idiot bin.«
    »Möglich«, sagte Vic. »Aber vielleicht entspricht dieses Idealbild, das man Ihnen als Kind eintrichterte und dem Sie seitdem hinterher-laufen, einfach nicht Ihrem Lebensziel.«
    Quark hob beide Hände und massierte sich die Ohrläppchen. Sie waren vor Kälte ganz taub geworden. Ich und kein Unternehmer sein wollen? , dachte er. Kein Ferengi -Unternehmer? Das war doch lächerlich.

    »Oder Sie wissen einfach nicht, wie man bekommt, was man will«, fuhr Vic fort. »Ich kannte mal einen Kerl, der wünschte sich nichts mehr, als ein Baseball-Profi zu sein.«
    Baseball , dachte Quark. Siskos Sport.
    »Aber er hatte kaum Talent. Trotzdem riss er sich den Arsch auf und arbeitete sich von der Feld-Wald-und-Wiesen-Liga bis in die Oberliga hoch.«
    Felder? Quark hatte keinen Schimmer, was Landwirtschaft mit Baseball zu tun haben sollte. Allerdings hatte er den Sport auch nie wirklich verstanden.
    »Und was macht er, als er endlich oben ankommt?«, setzte Vic seine Geschichte fort. »Trinkt wie ein Fisch, zieht bis zum Morgengrau-en um die Häuser … Dinge, die vorher nie sein Stil waren.«
    »Warum?«, wollte Quark wissen.
    »Wer weiß das schon?«, gab Vic zurück. »Jedenfalls schafft er’s in die Oberliga – aber nur lang genug, um dort ‘nen Kaffee zu trinken, so schnell ist er wieder weg vom Fenster. Ein Comeback kriegt er nie auf die Reihe. Der Typ bekam, was er immer haben wollte, und warf es sofort weg. Warum? Vielleicht wollte er es nie wirklich. Vielleicht wusste er nicht, was er damit anfangen sollte.«
    Eine Weile saß Quark schweigend da und dachte nach. Vics Worte nagten an ihm – und zwar nicht, weil sie unwahr waren. Sondern weil er nicht wusste, ob er stark genug für sie war. Schließlich fragte er:
    »Und was hat das mit mir zu tun?«
    Vic legte den Kopf schief und lächelte. »Mister Quark«, sagte er tadelnd. »Sie sind doch kein Idiot.« Er hielt kurz inne. »Wollen Sie wissen, was ich denke? Ich denke, in letzter Zeit ist ihr Berufsleben nicht das Einzige, das Sie an die Wand zu fahren fürchten.«
    »Was meinen Sie damit?«, hakte Quark nach, obwohl er es längst ahnte.
    »Was meine ich …« Vic grinste. »Schwarze Haare, Topfigur, nied-liche Falten auf der Nase …«
    »Laren«, murmelte Quark. Der Gedanke genügte, um sein Herz schneller schlagen zu lassen.

    »Laren«, stimmte Vic zu.
    »Das habe ich … äh … an die Wand gefahren.«
    »Überrascht mich nicht.« Vic nahm seinen Drink und leerte ihn in einem Zug.
    Quark grunzte. »Vermutlich war sie sowieso nicht interessiert.«
    »Ich hab Neuigkeiten für Sie, Meister«, sagte Vic, stellte sein Glas ab und stand auf. »Die Lady steht auf Sie.«
    »Haben Sie mit ihr gesprochen?«
    »War gar nicht nötig«, antwortete er und zog ein Bündel grüner Banknoten aus seiner Tasche, von denen er einige auf den Tisch warf. »Ich hörte es in ihrer Stimme, als sie Sie vor ein paar Nächten hier anrief. Die will was von Ihnen.«
    Quarks Herz pochte wie wild. Unfähig, etwas zu erwidern, starrte er den Sänger an.
    »Hören Sie, Mr. Quark«, sagte Vic. »Ich bin ungern der Typ, der isst und dann verschwindet, aber ich muss heute Morgen noch ein paar Komiker vorsprechen lassen. Mir fehlt nach wie vor eine an-ständige Eröffnungsnummer.«
    Quark nickte. »Schon in

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