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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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sich geht, von dem ich nichts weiß.«
    »Hey, Sie können nicht alles wissen, Kumpel.«
    Quark beugte sich vor. »Wenn es auf dieser Station geschieht«, sagte er langsam, »ist es mein Job, davon zu wissen.« Dann lehnte er sich zurück. »Und wenn es vermarktbar sein sollte, ist es sogar mein Umsatz.«
    Vic winkte ab. »Na und? Was ist schon ein Ding weniger? Drehen Sie halt das nächste. Das macht doch nichts. Ist doch nur Geschäftskram.«
    »Geschäfts kram ?«, ereiferte sich Quark. Die Zusammensetzung der beiden Hauptworte entsetzte ihn. »Verstehen Sie doch – ich bin nicht nur Unternehmer, sondern ein Ferengi -Unternehmer. Was Sie Geschäftskram nennen, ist mein Leben!«
    »Ja, Mann, das sagen Sie immer wieder.«
    »Und ich sage es nicht nur«, betonte Quark. »Es stimmt auch.«
    Vic nickte. Sein Lächeln irritierte Quark. »Hey, Meister, was immer Sie glauben wollen, kann mir nur recht sein.«
    »Hier geht es nicht um Glauben«, beharrte der Ferengi. »Sondern um Tatsachen.«
    »Okay, okay. Niemand widerspricht Ihnen.« Vic schaufelte sich den letzten Rest seiner Mahlzeit in den Mund.
    »Doch, Sie.«
    Klirrend kam sein Löffel in der nun leeren Schüssel zur Ruhe.
    »Schauen Sie. Sie sagten, Ihr Beruf sei Ihr Leben. Ich seh’ das halt ein bisschen anders, weiter nichts. Wie oft haben Sie und Julian schon bei mir gesessen und wegen irgendeiner Lady in Ihr Bier geheult?
    Zuerst war es Jadzia, dann Ezri, und jetzt die Grüne. Kumpel, ohne Scoresheet können Sie keinen Spieler bewerten! Ich weiß, dass der Doc und Ezri mittlerweile was Festes am Laufen haben, aber Sie? Sie hocken immer noch hier drinnen und jammern.«
    Quark hob die Schultern und lächelte schwach. »Ich mag Frauen.
    Daran kann ich nichts ändern.«
    »Warum auch? Ich find’ sie selbst ziemlich klasse. Aber hat nicht irgendwo mal irgendwer gesagt, Schnecken und Bares passen nicht zusammen?« Vics Worte klangen verblüffend nach der vierund-neunzigsten Erwerbsregel.
    »Na gut, dann habe ich also eine Schwachstelle«, gab Quark nach.
    »Das bedeutet noch lange nicht, dass mein Beruf nicht mein Leben ist.«
    Vic leerte sein Glas in einem Zug. »Vollkommen richtig«, sagte er dann. »Aber was ist hiermit?« Er stellte das Glas ab und breitete die Arme aus.
    Quark sah sich um. »Was ist womit?«
    »Ich säg’ ja ungern an dem Ast, auf dem ich sitze, aber Sie lassen meine kleine Lichtshow hier sechsundzwanzig Stunden am Tag laufen. Ich weiß, dass wir ‘ne Menge Kundschaft von ihrem fliegenden Fahrradreifen anlocken, aber die allein rechtfertigt die Mühe nicht.«
    »Ich mag diesen Laden«, sagte Quark ausweichend. Er ahnte, worauf Vic hinauswollte.
    »Und das find’ ich grandios.« Der Sänger hob sein Glas und signalisierte dem Mann hinter der Bar, dass er Nachschub wollte. »Glauben Sie mir, das höre ich gern. Es ergibt nur nicht allzu viel Sinn bei einem Mann, der behauptet, Umsatz sei das Wichtigste in seinem Leben. Außerdem …«
    »Was außerdem?«, fragte Quark.
    »Haben Sie nicht mal Ihr Leben riskiert, um Ihre Mutter vor einem Haufen Kidnapper zu retten? Verstehen Sie mich nicht falsch – das war super. Sie ist Ihre Mutter. Da müssen Sie tun, was Sie tun müssen. Aber sie gehört nicht zu ihrem Beruf.«
    Quark nickte und fragte sich, woher Vic von Ishkas Entführung durch das Dominion wusste. »Meine Mutter … Der Große Nagus fraß ihr quasi aus der Hand …«
    »Ja, ja«, unterbrach Vic ihn. Es war offensichtlich, wie wenig er auf Quarks Rechtfertigungsversuch gab. »Halfen Sie den Föderierten nicht auch, den Schuppen hier von den Bösen zurückzuerobern?«
    »Weil sie bessere Kunden sind«, antwortete Quark sofort. »Die Fö-
    deration und die Bajoraner geben mehr aus als die Cardassianer und das Dominion.« Diese schwache Ausrede konnte er selbst kaum glauben.
    Eine junge Frau mit langen roten Haaren und kurzem Rock trat an ihren Tisch. Auf ihrem Tablett standen zwei Flaschen. »Bitte sehr, Boss«, sagte sie und stellte es ab. Zuerst schenkte sie aus der Cham-pagnerflasche ein, dann aus der mit dem orangefarbenen Inhalt.

    Vic trank schon, als sie noch sein leeres Geschirr abräumte. »Besten Dank, Schatz.« Nachdem sie gegangen war, sah er wieder zu Quark. »Was ist eigentlich an den Geschichten dran, dass Sie den Bajoranern Nahrung und Medikamente zugesteckt haben, als die bösen Jungs den Laden hier führten?«
    Quark spürte eine unangenehme Kälte über seine Ohrränder gleiten. »Das kam mich teuer zu stehen«,

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