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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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gekommen, die heraufzubeschwören die wenigen noch verbliebenen Protoss unerklärlicherweise imstande gewesen waren.
    Er spürte, wie seine Kraft verebbte. Er wankte unter den andauernden Angriffen, und er wusste, verwirrt und wütend zugleich, dass er ihnen nicht mehr lange standhalten würde. Dann würden sie über ihn herfallen, und davon würde er sich nicht mehr erholen können. All sein Wissen, all seine Macht, all der Ruhm, der ihm gehören sollte, der ihm zustand... verloren.
    Eben noch hätte er all das für unmöglich gehalten.
    Und dann, als hätte das Auge des Sturms ihn erreicht, trat eine Pause ein. Das Kampfgeschehen erstarb zum größten Teil, und noch während die Hoffnung, dass er vielleicht doch überleben würde, ihm neue Kraft verlieh, erkannte Ulrezaj, dass seine Beute entkommen war.
    Zamara, die schlaue, verfluchte Zamara, war seiner zupackenden Hand ein zweites Mal entronnen.
    Er verschwendete weder kostbare Zeit noch Energie darauf, weiter vorzudringen, nur um herauszufinden, ob das Tor noch offen war. Er wusste, dass es geschlossen sein würde. Zamara war nicht dumm, sie würde keine Spur hinterlassen, der er so mühelos folgen könnte.
    Es blieb ihm nichts anderes zu tun, als sich zurückzuziehen und es noch einmal zu versuchen. Ulrezaj sammelte sich und sandte seine Anweisungen an jene Geschmiedeten, die ihm noch zur Verfügung standen.
    Der Verrat der Shel'na Kryhas und die Angriffe dieser neuen Feinde schwächen mich. Schützt mich, während ich mich zurückziehe, um auszuruhen und wieder zu erstarken.
    Xava'tor, wir hören und gehorchen.
    Augenblicklich schlossen sich die Schiffe, die sich dem Angriff entgegengestellt hatten, um Ulrezajs wirbelnde Essenz. Der gewaltige dunkle Archont änderte die Richtung und brachte sich rasch in Sicherheit.

    „Er ist verwundet", schnaufte Devon Starke, ehemaliger Ghost und jetzt ergebener Diener von Valerian Mengsk. „Die mentalen Angriffe der Protoss konnten ihn verwunden."
    Es war ihm nicht leichtgefallen, sich vor der Macht des Geistes des dunklen Archonten zu schützen. Oder vor seinen Geistern? Es war schwer zu sagen, was wirklich zutraf aber Starke hatte es geschafft. Er konnte die Gedanken des dunklen Archonten zwar nicht direkt lesen, nicht so, wie er die Gedanken von Terranern lesen konnte, aber er schnappte Bruchstücke davon auf. Genug jedenfalls, um zu verstehen, dass die Protoss eine psionische Attacke geführt und diesen scheinbar unaufhaltsamen, unerbittlich vorrückenden Moloch aus Dunkelheit verletzt hatten, und -
    Und in diesem Moment erkannte er, dass Jake und Rosemary tatsächlich die Flucht gelungen war. Starke rieb sich den heftig schmerzenden Kopf. Die Mischung aus kämpfenden Protoss, Zerg und diesem monströsen Ding, das aus dem Nichts auftauchte, hatte ihn zu sehr abgelenkt. Starke war aus einem Grund gekommen, eines Mannes wegen, und dieser Mann war verschwunden.
    „Verbinden Sie mich mit Mr. V", befahl er.
    „Sir", entgegnete der Pilot mit gepresster Stimme, „ich kann niemanden erreichen. Nicht einmal die anderen Schiffe."
    „Was?"
    „Was immer die Protoss auch getan haben, es hat unser Kommunikationssystem irgendwie kurzgeschlossen. Wir können von Glück reden, dass wir überhaupt noch fliegen."
    Verdammt. Starke war daran gewöhnt, Befehle zu befolgen. Er musste wissen, wo er hin und was er tun sollte: ob er zu den anderen stoßen oder versuchen sollte herauszufinden, wie das Warp-Gate funktionierte, oder...
    ... oder ob er dem dunklen Archonten folgen sollte, der sich jetzt schneller davonmachte, als er gekommen war.
    Starke schloss die Augen, zwang seinen Körper, die Schmerzen zu ertragen, wechselte vom Empfinden des Schmerzes zur Erfassung und Interpretation des Geschehens.
    Der Archont war in der Tat verletzt, mehr noch, verwundet. Erschöpft. Er musste sich ausruhen. Erholen. Wo? In der Tiefe. Dann würde er wieder angreifen. Er würde die Bewahrerin finden und sie vernichten. Es gab kein Versteck, an dem sie sicher wäre vor -
    „Ulrezaj", flüsterte Devon. Jetzt hatte er einen Namen. Vielleicht würde ihm das weiterhelfen. Und er wusste, was er inzwischen zu tun hatte. Er konnte Jake Ramsey nicht durch das Warp-Gate folgen. Aber es lag auf der Hand, dass dieses Wesen, dieser Ulrezaj, auf Ramsey ebenso scharf war wie Valerian.
    „Der dunkle Archont taucht unter", wandte er sich an den Piloten. „Lassen Sie ihn in dem Glauben, er hätte uns abgeschüttelt, aber verlieren Sie ihn nicht. Wenn er

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