Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Titel: Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
Vom Netzwerk:
einzujagen.«
    »Lass mich sofort hier raus.« Zoes Herz musste wie wild schlagen. Die sie umgebenden Schatten bebten. Ihre Angst schwappte über die fließenden Schleier.
    Talia blieb ungerührt. Die kleine Göre würde reden. Und wenn Talia sie so erschrecken musste, dass sie sich vor Angst in die Hose machte. »Sag mir, wohin Adam gegangen ist.«
    »Ich weiß es nicht.« Zoe zuckte entschieden mit den Schultern. In ihren Augen schimmerten Tränen, die in den magischen Schatten wie Spiegel reflektierten.
    Talia flüsterte. »Dann stecken wir in einer Sackgasse. Wir müssen so lange hierbleiben, bis wir uns auf etwas einigen können.« Wie konnte sie das Ganze beschleunigen? Nun war es an ihr zu lügen. »Du musst allerdings wissen, dass es vermutlich nicht gut für dich ist, wenn du dich zu lange in meinen Schatten aufhältst.«
    Zoe verdrehte die Augen und blinzelte die Tränen weg. »Abigail hat gesagt, dass ich alt werde.«
    Talias Hals brannte, als sie lachte. »Abigail kann keine Feen sehen. Das konnte sie nicht voraussehen.«
    »Du würdest mir nichts antun.« Zoe verschränkte die Arme über der Brust.
    »Ich tue dir bereits etwas an. Genau jetzt. Wie schlimm es wird, hängt ganz von dir ab.«
    Sie ließ Zoes Schulter los und wich zurück, sodass das ungeheuerliche Nichts wieder über sie hinwegschwappte. Talia peitschte die Schatten auf, um ihren Denkprozess zu beschleunigen und ihre Angst zu echter Panik zu steigern.
    Zoes Brust zuckte, sie atmete unregelmäßig. Ihr Herz hämmerte wie wild, während schwarze Schminke ihre Wangen hinunterlief und sie schließlich so stark zitterte, dass ihr gesamter Körper davon geschüttelt wurde.
    Dumme Göre. Hatte sich perfekt hergerichtet, um den Tod willkommen zu heißen. In Wahrheit war ihr der Tod auch nicht mehr willkommen als jedem anderen.
    Als würde sie ihr zustimmen, erklärte Zoe: »Er ist zur Styx gefahren. Um den Dämon, den Todessammler, zu vernichten.«
    Der Schock strich eiskalt über Talias Haut. Sie ließ die Schatten abrupt fallen, und fauchend lösten sich die Schleier auf.
    »Er ist wohin gegangen?« Jetzt hatte sie Angst. »Wie will er das schaffen? Ich dachte, nur ich könnte den Schattenmann rufen!«
    »Adam hat einen Weg gefunden.« Zoe trat zurück und griff mit der Hand nach der Türklinke.
    Erneut zog Talia die Schatten nach oben, schleuderte sie nach vorn und hielt die Tür mit einer Welle Dunkelheit geschlossen. »Was hat er herausgefunden?«
    »Äh … ich … « Zoe sprach den Satz nicht zu Ende, was Talia auch gar nicht wollte. Die Folgen waren bereits verheerend. Philip hatte damals in Segue von einer Möglichkeit berichtet. Von einem alten Todesritus. Um ein unsterbliches Monster aus der Welt zu verbannen, musste jemand sein Leben opfern. Man benötigte ein Leben als Ausgleich für den Tod. Adam hatte sich damals gegen die Idee gewehrt. Er konnte doch jetzt unmöglich planen … Doch.
    Nur über ihre Leiche.
    Talia griff nach hinten an ihren Rock. Als der Verschluss sich nicht öffnen ließ, zerrte sie heftig an dem Stoff in ihrer Taille und zerriss ihn. Der Rock glitt nach unten und legte sich um ihre Füße. Es folgte der Slip. Sie hatte keine Zeit, mit dem Korsett zu kämpfen, nicht wenn Adam jeden Augenblick dem Dämon gegenüberstand.
    »Er war nicht davon abzubringen, Talia.« Zoes Worte überschlugen sich. »Abigail hat gemeint, er tue es auf jeden Fall. Als sie ihm sagte, dass er nicht gegen den Todessammler gewinnen kann, wollte er nicht auf sie hören. Sie konnte ihn nicht aufhalten.«
    » Sie vielleicht nicht«, zischte Talia, ihr Hals schmerzte, »aber ich .«
    Abigail und Zoe sollten verdammt sein. Wäre es denn so schwer gewesen, ihn ein paar Tage in einen Raum zu sperren? Wie schwer wäre es gewesen, seiner Entscheidung eine eigene entgegenzuhalten? Die Zukunft zu verändern.
    »Wir wollten nur dein Bestes. Ich und Abigail und Adam. Was sein muss, muss sein. Du musst gesund werden. Wenn seine Methode nicht funktioniert, kann uns nur noch dein Schrei retten. Hier bist du in Sicherheit.«
    »Du wirst mir ganz genau erklären, wo er ist und wie man dort hinkommt, oder ich schwöre, dass ich dich eigenhändig umbringe.« Da keine andere Kleidung zur Verfügung stand, zerrte Talia die dünnen schwarzen Leggings hervor, die Zoe vor der Party getragen hatte. Talia schob ihre Füße in Zoes abgelegte Springerstiefel.«
    Zoes Blick wurde hart. »Das kann ich dir nicht sagen.«
    »Kannst du nicht oder willst du nicht?«,

Weitere Kostenlose Bücher