Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande
brannten auf ihrer Haut, ihre Nerven vibrierten, und ihr Körper sehnte sich nach mehr .
Er zog ihre Bluse hoch und ließ seine Hand über ihren nackten Rücken zu dem Verschluss ihres BHs gleiten. Seine andere Hand lag glühend heiß auf ihrer Hüfte, dann griff er von hinten zwischen ihre Beine und zog sie noch näher an sich.
Talia schloss fest die Augen vor den pochenden Schatten, die über dem Tal lagen, vor der sich sammelnden Dunkelheit, die nach ihr rief. Sie griff aus ihrem tiefsten Inneren nach Adam.
Daraufhin überflutete eine große Lustwelle ihre Sinne. Es war ein Begehren, das nach langer Zeit der Enthaltsamkeit aus tiefster Seele kam.
Aber … er meinte nicht sie. Nicht wirklich.
Sie spürte, dass sein Handeln von Selbstmitleid bestimmt war. Einsamkeit, Schmerz und Hass mischten sich mit dem unbedingten Willen, sie an sich zu binden, um die Myriaden von Schmerzen in seinem Geist zu betäuben. Es ging hier überhaupt nicht um sie, nur um Adam und seine persönlichen Dämonen.
Die Erkenntnis nagte an ihr, sie hasste ihre Gabe und bedauerte, dass sie dem Impuls gefolgt war und sich ihm hingegeben hatte.
Sie wand sich in seinen Armen und stieß ihn mit den Händen fort. Sie sehnte sich nach dem Schutz der Dunkelheit und hob ein Knie, um sich aus seinem Griff zu befreien.
Er stöhnte, zog sie aber nur näher an sich und wehrte sich gegen den Angriff der Schatten.
Sie wand sich stärker und riss seinen Kopf an den Haaren nach hinten. »Du tust mir weh«, sagte sie.
Adam hielt inne, seine Brust hob und senkte sich heftig. Ein, zwei Atemzüge vergingen … sie merkte, wie er sich sammelte. Sie spürte, wie er die Kontrolle über seine schändlichen Handlungen wiedererlangte und sich langsam in den Griff bekam, sein Verlangen verwandelte sich einen festen Knoten beängstigender zerstörerischer Kraft. Ganz plötzlich ließ er von ihr ab, griff jedoch ihren Arm, damit sie nicht auf den steinernen Terrassenboden fiel.
Talia riss sich los, taumelte rücklings und fiel prompt hin.
Er streckte eine Hand aus, um ihr aufzuhelfen.
»Geh weg«, sagte sie. Ihr Blick zuckte hoch zu seinem Gesicht. Sie wünschte, sie hätte nicht zu ihm aufgesehen. Hatte der Mann bereits vorher eine Last zu tragen gehabt, litt er jetzt erst recht und wirkte beschämt.
Talia rappelte sich auf und sah undeutlich, wie er die Zähne zusammenbiss und die Augen zusammenzog, um in der Dunkelheit besser sehen zu können. Sie zu sehen.
Sie lief zur Tür, gab hastig den Code ein und riss sie auf, um schnell hineinzukommen, bloß fort von ihm.
Sie verfluchte ihn dafür, dass er sie berührt hatte. Sie verfluchte Philip, weil er dieses Ritual entdeckt hatte. Und vor allem Jacob für seine schreckliche Entscheidung.
»Es tut mir leid«, sagte Adam.
Und sie verfluchte ihre durch die Schatten geschärften Sinne, weil diese sie in die Lage versetzten, sein Flüstern durch die Dunkelheit hindurch zu hören.
9
Adam griff nach der Marmorbrüstung, die auf den Garten hinausging. Wenn Jacob ihn bis an den Rand des Wahnsinns gebracht hatte, trieb Talia ihn jetzt darüber hinaus. Sie sollte sich wie ein Bücherwurm verhalten, sich in ihr Büro zurückziehen und ihren beeindruckenden Intellekt dazu nutzen, eine gut durchdachte Theorie zu entwickeln, die sie auf Hunderten eng beschriebener Seiten nachwies.
Stattdessen fand sie heraus, was Jacob für eine verdammte Entscheidung getroffen hatte, in deren Folge Adams Familie vernichtet worden war. Dann, keine zwei Stunden später, eröffnete sie ihm, dass einige Leute in seltsamer Verbindung zu dem Schattenmann standen. Ihrem Vater zu allem Überfluss. Die Kunstwerke zeigten, dass er irgendwo gefangen war und nichts gegen die wachsende Bedrohung durch die Geister unternehmen konnte.
Und sie hatte ihm Bilder geschickt. Was für Bilder! Hatte er nicht brav und anständig jede Vorstellung ihres nackten Körpers aus seinen Gedanken vertrieben, seit er ihr in Arizona die nassen Kleider vom Leib geschnitten hatte? Okay, jedenfalls die meisten.
Wozu die tägliche Schinderei in Segue, wenn Talia ihn sehnsuchtsvoll in kräftigen Farben von einer Leinwand ansah? Natürlich hatte er bereits ein Gebot für das Werk abgegeben.
Talia. Die Schlafende Schöne . Aurora. Sie war ein Lichtstreif. Überraschend, nicht vorhersehbar, schillernd. Sie leuchtete herrlich im Dunkeln und war in der Lage, ein Feuer zu entfachen.
Und er verhielt sich wie ein Trottel und fiel rücksichtslos über sie her – verdammt,
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