Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr

heutzutage vom Gesetzgeber geregelt. Die Betreuung durch eine Hebamme während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett steht Ihnen zu und wird über die Krankenkasse finanziert. Das Gleiche gilt für die Betreuung Ihrer Kinder durch den niedergelassenen Kinderarzt. Scheuen Sie sich nicht, diese Betreuung in Anspruch zu nehmen und frühzeitig Kontakt zu Hebamme und Kinderarzt aufzunehmen.
Eine Hebamme finden
    In vielen Städten gibt es mittlerweile Hebammennetzwerke oder Hebammenzentren, in denen freiberufliche Hebammen organisiert sind und über die Sie unkompliziert eine Hebamme finden. Oder Sie fragen bei Ihrer nächsten Vorsorgeuntersuchung Ihren Frauenarzt (siehe auch Anhang).
    Hebammen können die normale Schwangerenvorsorge übernehmen, helfen aber auch bei Besonderheiten und Beschwerden. Beispielsweise kann Ihre Hebamme Sie zu Hause besuchen und bei Rückenschmerzen oder einer bestehenden Beckenendlage des führenden Kindes Ihnen Übungen zeigen, die Ihre Beschwerden lindern bzw. das eine Kind zum Purzelbaum anzuregen.
    Eine Vorsorge durch Ihren Frauenarzt schließt eine Hebammenbetreuung keinesfalls aus. Hebamme und Arzt können sich entweder nach Absprache in der Vorsorge abwechseln oder Sie nutzen die Begleitung einer Hebamme während der Schwangerschaft zusätzlich zur Erhaltung Ihres Wohlbefindens – Hebamme und Arzt ergänzen sich dabei in ihrer Arbeit.
    Jede Hebamme hat das Handwerkszeug gelernt, um werdende Zwillingseltern gut und umfassend betreuen zu können. Mit einem persönlichen Vorgespräch finden Sie schnell heraus, ob die Chemie zwischen Ihnen stimmt und Sie gut zusammenarbeiten können.
    Wichtig ist, dass Sie sich frühzeitig um eine Hebamme kümmern, gerade, wenn Ihre Kinder während der Ferienzeit oder um Feiertage herum geboren werden sollen. Außerdem bieten Hebammen unterschiedliche Betreuungsmodelle an. So könnten Sie zum Beispiel die Geburtsvorbereitung, die Schwangerschaftsbegleitung und die Nachsorge durch eine Hebammeabdecken oder die Betreuung durch mehrere Hebammen in Anspruch nehmen. Sollten Sie während Ihrer Schwangerschaft mit den Zwillingen früher „aus dem Verkehr“ gezogen worden sein und Bettruhe einhalten müssen, könnte eine Hebamme über ein Rezept Ihres Frauenarztes eine private Geburtsvorbereitung bei Ihnen zu Hause anbieten. Mehr zu den verschiedenen Betreuungsmodellen finden Sie im Kapitel Geburt (siehe →  S. 79 ).
Hebammenbetreuung in Österreich, der Schweiz und in Liechtenstein
    Die Betreuung durch eine Hebamme ist ähnlich geregelt wie in Deutschland. Lediglich der Umfang an Leistungen, die von den Krankenkassen übernommen werden, und die Regelungen zur Ausübung des Hebammenberufes unterscheiden sich. So können Hebammen in der Schweiz Hausbesuche nach dem 10. Wochenbetttag nur nach ärztlicher Anordnung abrechnen und Hebammen in Österreich dürfen keinen Mutterpass ausstellen.
Die Suche nach einem guten Kinderarzt
    Informieren Sie sich vor der Geburt über Kinderärzte in Ihrer Umgebung. Treffen Sie eine Vorauswahl, schauen Sie, ob es eine Kinderarztpraxis in unmittelbarer Nähe gibt und ob das Angebot der Praxis mit Ihren Wünschen übereinstimmt. Mögliche Kriterien für die Auswahl sind:
Erreichbarkeit (Parkplatz)
alternative Heilmethoden oder reine Schulmedizin
Hausbesuche
Wartezeiten, Wartebereich für gesunde Neugeborene
Empfehlungen anderer Eltern
    Sie haben freie Arztwahl. Sollte sich nach der Geburt herausstellen, dass Sie mit Ihrer Entscheidung nicht glücklich sind, können Sie problemlos zum Quartalsende zu einem anderen Kinderarzt wechseln.
Zu Hause gut vorbereitet
    Bald werden zwei Kinder mehr Ihre Wohnung bevölkern. Dazu benötigen Sie Zubehör, bei dem Sie mittlerweile die Qual der Wahl haben. Wir geben Ihnen ein paar Tipps, worauf Sie am besten beim Kauf achten. Lassen Sie sich bei der Auswahl aber auch von Ihrem Gefühl leiten. Nicht alles, was für eine Familie hilfreich und passend ist, muss auch für Sie eine sinnvolle Anschaffung sein.
Der Schlafplatz Ihrer Kinder
Klassisch: Betten – eins oder zwei?
    Zwillinge schlafen in der Regel gut in einem Bett der Größe 70 × 140 cm. Ab einem Alter von ca. sechs Monaten allerdings werden Ihre Kinder besser in zwei Betten aufgehoben sein, daher sollten Sie gleich zwei Kinderbetten dieser Größe mit Matratzen und weiterem Zubehör anschaffen.
    Bei der Auswahl achten Sie darauf, dass alle Einzelteile in Bezug auf Herstellung und Materialien gesundheitlich unbedenklich sind.