Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr

Körpergröße kann allerdings eine andere Länge sinnvoll sein. Hier helfen die Größentabellen der verschiedenen Tragetuchanbieter weiter. Eine Anleitung wird meist mitgeliefert.
    Eine große Hilfe ist eine Trageberatung. Auch Hebammen können Handgriffe zum Tragen zeigen, vor allem, wie Zwillinge gemeinsam getragen werden können.
    Komforttrage, Tragesack. Die unterschiedlichen Komforttragen sind aus festen Stoffen genähte Tragerucksäcke. Durch ein Schulter- und Hüftgurtsystem, wie das eines guten Trekkingrucksacks, verteilt sich das Gewicht des Kindes gut auf den Körper des Trägers.
    Tragesäcke sind in der Regel einfach in der Handhabung. Kinder können sowohl vor dem Bauch als auch auf dem Rücken getragen werden. Sie sollten einen Tragesack unbedingtanprobieren, nicht jedes Modell passt jedem Elternteil. Die Kinder sollen für die meisten Tragesäcke ein Mindestgewicht erreicht haben, damit sie durch den Tragesack gut gestützt sind. Für Zwillinge gibt es ein Zwillingstragesack-Modell, den Weego-Twin, in dem beide Kinder gleichzeitig vor dem Bauch getragen werden können. Der Tragesack eignet sich besonders für Frühgeborene ab einem Gewicht von rund 1600 Gramm. Wie lange beide Kinder zeitgleich getragen werden, hängt stark von der körperlichen Konstitution des Trägers ab. Die anderen Modelle eignen sich für jeweils nur ein Kind.
    Tragesitze, Kraxen. Tragehilfen mit festen Sitzen eignen sich für Kinder, die selbstständig sitzen können, also etwa ab dem zehnten Lebensmonat. Diese Tragevariante ist nur für das Tragen von einem Kind geeignet.
Zubehör für alle Tragevarianten
    Um die Beine und Füße der Tragekinder vor Kälte zu schützen, sollten Sie unbedingt auf gut sitzende Socken oder Babyschuhe achten. Es gibt mittlerweile Beinlinge – aus Wolle gestrickte Babyleggings – für Tragekinder zu kaufen. Für den Träger gibt es spezielle Tragejacken, die einen einzippbaren Einsatz zur Verbreiterung besitzen, sodass das Kind unter der Jacke getragen werden kann.
    Gut vorbereitet können Sie die Geburt Ihrer Kinder gelassen erwarten.
Formales rund um die Geburt
    Bestellen Sie sich alle erforderlichen Antragsformulare zeitig vor der Geburt der Kinder. Sie können sie über die im Anhang genannten Adressen anfordern oder aus dem Netz herunterladen. Bereiten Sie alle Umschläge mit den erforderlichen Kopien vor, sodass Sie nach der Geburt der Kinder nur noch deren Namen und das Geburtsdatum eintragen müssen. Fügen Sie noch die Geburtsurkunden hinzu, die Sie nach der Anmeldung der Kinder beim Standesamt bekommen. Oft organisiert die Geburtsklinik diese Anmeldung für Sie. So können Sie sich nach der Geburt auf die Zwillinge konzentrieren und sind nicht übermäßig mit lästigen Formularen beschäftigt.
Vor der Geburt – Beschäftigung und Mutterschutz
    Die Mutterschutzfrist beginnt in Deutschland sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin und endet bei Mehrlingsgeburten zwölf Wochen nach der Geburt.
    Werden die Kinder vor dem errechneten Termin geboren, verlängert sich die Schutzfrist nach der Geburt um den Zeitraum, der vor der Geburt nicht in Anspruch genommen werden konnte. Die Zeit des Mutterschutzes beträgt für Zwillingsmütter insgesamt immer 18 Wochen.
    Beschäftigungsverbot. Im Mutterschutzgesetz verankert ist neben den allgemeinen, für alle Schwangeren geltenden Regelungen auch ein individuelles Beschäftigungsverbot. Danach dürfen Schwangere gar nicht oder nur stundenweise beschäftigt werden, soweit Leben oder Gesundheit von Mutter oder Kindern bei Fortdauer der Beschäftigung gefährdet ist. Das Beschäftigungsverbot ist finanziell günstiger für die Betroffenen als eine Krankschreibung, da sie auch nach sechs Wochen statt Krankengeld volle Lohnfortzahlungen bekommen. Zweifelsfälle, ob es sich um eine Krankheit oder eine Gefährdung handelt, ohne dass eine Krankheit vorliegt, sind nicht selten. Hier haben Ärzte einen Ermessensspielraum.
    Krankschreibungen. Krankschreibungen pro Jahr dürfen aufaddiert werden, wenn sie aufgrund der gleichen „Krankheit“ erfolgten. Waren Sie also zu Beginn der Schwangerschaft wegen starker Übelkeit aufgrund der Schwangerschaft für zwei Wochen krankgeschrieben, in der Mitte der Schwangerschaft wegen einer Cervixverkürzung eine Woche außer Gefecht und werden als Vorsichtsmaßnahme zur Verhinderung vorzeitiger Wehen am Ende der Schwangerschaft für vier Wochen krankgeschrieben, so haben Sie insgesamt sieben Wochen Krankschreibung