Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr
Schwestern kennen die Kinder gut und helfen auch nach der Entlassung gerne weiter.
In manchen Städten bieten die Kinderkliniken einen Nachbetreuungsservice an: eine Kinderkrankenschwester kann, von der Krankenkasse finanziert, mehrere Hausbesuche machen und die zu früh geborenen Kinder so weiterbetreuen, zusätzlich zu der Nachsorgebetreuung durch eine Hebamme.
Zeitpunkt der Geburt
SSW
Anzahl der Familien
Prozent
Extrem frühe Geburt
vor der 28. SSW
4
1,7
Sehr frühe Geburt
29.–31. SSW
9
3,8
Mäßig frühe Geburt
32.–33. SSW
11
4,7
Frühe Geburt
34.–36. SSW
59
25
Reif geboren
ab 37. SSW
152
64,8
Gesamtzahl Familien
235
100
Das Wochenbett
„Wochenbett“ – nehmen Sie diese uralte Bezeichnung nach den Anstrengungen der Geburt bitte wörtlich! Sie und Ihre Kinder brauchen Raum und Ruhe zum Ankommen im Leben als Familie. Staunen Sie über zwei wunderbare kleine Menschen und genießen Sie die neue Nähe. Schließlich sind Ihnen die beiden Neuankömmlinge schon seit vielen Monaten vertraut.
Die erste Zeit nach der Geburt
Die ersten Wochen nach der Geburt der Zwillinge sind eine Zeit der Umstellung, der körperlichen Veränderung und des sich Aneinandergewöhnens. Diese erste Zeit ist gerade so schön und intensiv, weil Sie Ihren Kindern körperlich so nahe sind. Sie werden sie als intensive „Kuschelzeit“ in Erinnerung behalten, in der Sie Ihre Kinder mit allen Sinnen wahrnehmen.
Sie genießen ihren besonderen süßen Geruch, ihre besonders zarte Haut, ihre unübertreffliche Mimik und vieles mehr. Auch Ihre Kinder nehmen Sie mit allen Sinnen auf. Schon nach wenigen Tagen kann ein Neugeborenes seine Mutter ausschließlich am Geruch erkennen. Babys haben ein angeborenes Interesse am menschlichen Gesicht, können in einem Abstand von 25 cm scharf sehen und sich an das Gesehene erinnern, sogar Veränderungen erkennen. Nehmen Sie sich Zeit für dieses intensive Kennenlernen. Bald werden Sie sich fragen, wie es ohne die beiden war!
Wenn Sie eineiige Zwillinge geboren haben, werden Sie beide bald unterscheiden können und ihre individuellen Besonderheiten bemerken. „Bald“ ist natürlich ein dehnbarer Begriff! Scheuen Sie sich nicht, die Kinder Namensbändchen tragen zu lassen, bis Sie beide sicher unterscheiden können. Ersetzen Sie die zu klein gewordenen Armbändchen einfach durch passende, wenn Sie mehr Zeit brauchen. Nicht nur die Sie betreuenden Hebammen, Schwestern und Ärzte, bestimmt auch Familie und Freunde werden dankbar für diese Hilfestellung sein.
Kuschelzeit und Schonzeit
Kuscheln Sie sich mit Ihren Kindern wortwörtlich ins Wochenbett, genießen Sie das „Bonding“ und lernen Sie Ihre Kinder kennen! Intensives Kuscheln mit viel Hautkontakt beruhigt Ihre Kinder und wird die Anstrengungen der Geburt bei Ihnen und Ihren Kindern schnell wettmachen. Die Umstellung des kindlichen Stoffwechsels geht entspannter vor sich und Saugreflexe Ihrer Kinder werden angeregt. Sie erkennen bei beiden frühzeitig Anzeichen von Hunger und Unwohlsein.
Von alters her weiß man um die Besonderheiten dieser Zeit. So hießen die Frauen früher Kindbetterin oder Sechswöchnerin – die magischen vierzig Tage nach der Niederkunft waren und sind eine Schonzeit.
In vielen Kulturen wird das Wochenbett mit besonderen Ritualen begleitet. Die junge Mutter wird mit Massagen zur Rückbildung der Gebärmutter und besonderen Speisen zur Reinigung und Kräftigung versorgt. Viele Großmütter kennen noch die besonders kräftigenden Rezepte, die frischgebackene Mütter nach der Anstrengung von Schwangerschaft und Geburt stärken und den Milchfluss anregen. Einige bewährte Gerichte haben wir für Sie im Anhang gesammelt. Viel Freude beim Ausprobieren!
Stephanie
Auszeit für sechs Wochen
Es war uns wichtig, dass die Babys in Ruhe „ankommen“, deshalb sind wir mit ihnen die ersten Wochen nicht nach draußen gegangen. So konnten sie „zu sich finden“ und sich dann Schritt für Schritt an ihr Bett, an das Schlafzimmer und an den Rest der Wohnung gewöhnen und hatten zudem viel Zeit, sich gegenseitig wahrzunehmen. Aus den geplanten drei sind dann schnell sechs Wochen geworden, denn das Ganze ließ sich besser organisieren als anfangs gedacht. Inzwischen haben wir einen ruhigen und einen quirligen acht Monate alten Zwilling, die aber beide sehr ausgeglichen und ausgesprochen „pflegeleicht“ sind. Diese positive Erfahrung haben wir bereits mit unserer zehnjährigen Tochter gemacht, die bis heute von dieser
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