Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr

vertrauten Person vorgenommen werden, sie unterstützt die Rückbildung der Gebärmutter, die Darmtätigkeit und sorgt für ein gutes „Bauchgefühl“:
„Sonne und Mond“: Die linke Hand kreist im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel, die rechte Hand führt unterhalb des Bauchnabels Halbkreise aus.
„Teig kneten“: Sie verschieben mit beiden Händen die Bauchdecke gegeneinander von den Seiten zur Mitte.
„Bauchwelle“: Sie schieben mit beiden Händen das weiche Gewebe von der Taille zum Bauchnabel und lassen über dem Bauchnabel die Bauchdecke abrupt los, sie wiederholen diese Bewegung von der anderen Seite.
„Sonnenstrahlen“: Sie ziehen mit Ihren Fingern Strahlen vom Bauchnabel nach außen und von außen zum Bauchnabel.
„Das Karo“: Beide Hände liegen am Rippenbogen, streichen nun zur Taille, von dort nach hinten zum Rücken, wo sich die Fingerspitzen unter der Wirbelsäule treffen; von dort aus ziehen Sie kräftig über die Hüftknochen in Richtung Symphyse.
    Die Entlastung, den Bauch nicht mehr tragen zu müssen, setzt einige Energie frei. Nutzen Sie dennoch das Frühwochenbett, um sich auszuruhen. Immerhin handelt es sich um Ihr „Wochenbett“ und nicht den „Tagesstuhl“! Die Versorgung Ihrer Zwillinge wird viele Stunden in Anspruch nehmen, nutzen Sie also die verbleibende Zeit zum Liegen.
Die Rückbildung der Gebärmutter
    Die Rückbildung der Gebärmutter geht nach der großen Dehnung durch zwei Kinder etwas langsamer vor sich als nach einer Einlingsschwangerschaft. Sind Ihre Kinder durch einen Kaiserschnitt auf die Welt gekommen oder haben Sie schon Geschwisterkinder geboren, darf sich die Gebärmutter erst recht mehr Zeit lassen.
    Nach der Geburt ist die Gebärmutter etwa zwei Zentimeter oberhalb des Bauchnabels zu tasten. In den nächsten Tagen sinkt sie ca. einen Zentimeter pro Tag und hat sich nach gut vierzehn Tagen ganz ins kleine Becken zurückgezogen. Durch Nachwehen, kräftige Kontraktionen der Gebärmutter, werden vor allem die Blutgefäße an den Plazentahaftstellen komprimiert. Reste von Eihäuten, Fruchtwasser und Gebärmutterschleimhaut fließen als sogenannter Wochenfluss ab.
Der Wochenfluss
    Der Wochenfluss fließt zwei bis drei Wochen blutig stark. Er wird allmählich schwächer und wandelt sich in einen erst bräunlichen, dann gelblichen Ausfluss, der nach vier bis sechs Wochen versiegt. Da sich zwei Plazenten oder eine größere gemeinsame Plazenta gelöst haben, kann die Blutung in den ersten Tagen verstärkt sein. Nach einem Kaiserschnitt ist der Wochenfluss weniger stark, da ein Teil der Gebärmutterschleimhaut operativ entfernt wird.
    Das Stillen der Zwillinge ist eine gute Möglichkeit, die Rückbildung der Gebärmutter zu fördern. Durch das Saugen an der Brust wird die Ausschüttung des Wehenhormons Oxytocin ausgelöst, welches Nachwehen fördert. Wenn Sie Ihre Zwillinge mit der Flasche füttern, bedingt das nicht zwangsläufig eine verzögerte Rückbildung. Sie können täglich Rückbildungstee (siehe Anhang) trinken und mit leichter Gymnastik Ihre Gebärmutter unterstützen.
Hilfe bei Rückbildungsstörungen
    Wenn sich die Gebärmutter nur zögerlich zurückbildet, kann die auf →  Seite 109 beschriebene Bauchmassage helfen. Neben Rückbildungstee und Gymnastik können Sie sich regelmäßig bäuchlings auf ein gerolltes Kissen legen. Sehr wirkungsvoll sind warme Fußbäder mit Senfmehl. Geben Sie zwei Esslöffel auf 5–10 Liter Wasser.
Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Pflege
    Achten Sie auf eine gute Körperhygiene, auch wenn die Versorgung Ihrer Zwillinge Ihnen zuweilen wenig Zeit lässt.
Wechseln Sie nach jedem Toilettengang die Vorlagen. Am besten eignen sich Vorlagen aus Zellstoff und Watte ohne hautreizende Parfüme und Kunstfaserschichten.
Achten Sie auf weichen Stuhlgang. Reichlich Flüssigkeit und eine Portion Leinsamen mit Joghurt zum Frühstück erleichtern die Verdauung und lindern eventuelle Beschwerden.
Bei einer Dammverletzung
Vermeiden Sie in den ersten Tagen langes Sitzen, um die Dammnaht zu entlasten. Auch das oft empfohlene Sitzen auf einem Schwimmring ist der Wundheilung nicht zuträglich. Verletzungen im Dammbereich verheilen in der Regel sehr gut und sind schon nach wenigen Wochen nicht mehr zu spüren.
Spülen Sie den Dammbereich nach jedem Toilettengang mit Wasser unter Zusatz einer Wochenbettspülung ab. Dazu geben Sie auf einen Liter Wasser ein Portionstöpfchen Kaffeesahne und drei Tropfen ätherisches Lavendelöl. Das wirkt desinfizierend,