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Zwischen den Sternen

Titel: Zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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deinetwegen einen Planeten bombardieren würde.«
    »Das will ich mir nicht klarmachen.«
    »Ich weiß«, sagte Gretchen. »Aber ich glaube, dass du es dir nicht mehr aussuchen kannst. Egal, was du tust, du bist immer noch die, die du bist, ob es dir passt oder nicht. Du kannst nichts daran ändern. Du musst irgendwie damit zurechtkommen.«
    »Danke für die aufmunternden Worte.«
    »Ich versuche nur, dir zu helfen«, sagte Gretchen.
    Ich seufzte. »Das weiß ich doch, Gretchen. Tut mir leid. Ich wollte dir nicht den Kopf abreißen. Aber ich habe es einfach satt, dass es in meinem Leben immer nur darum geht, dass andere Leute Entscheidungen für mich treffen.«
    »Und inwiefern unterscheidet sich das von dem, was alle anderen Leute täglich erleben?«, fragte Gretchen.
    »Sag ich doch! Ich bin ein völlig normales Mädchen. Danke, dass du es schließlich doch erkannt hast.«
    »Völlig normal«, pflichtete Gretchen mir bei. »Außer dass du die Königin der Obin bist.«
    »Ich hasse dich!«
    Gretchen grinste.

    »Miss Trujillo sagte, dass du uns sprechen willst«, sagte Hickory. Gretchen, die die beiden Obin zu mir geführt hatte, stand mit Dickory neben uns. Wir hatten uns auf dem Hügel getroffen, wo meine Leibwächter mich einige Tage zuvor angegriffen hatten.
    »Bevor ich irgendetwas anderes sage, sollt ihr wissen, dass
ich immer noch unglaublich wütend auf euch bin«, begann ich. »Ich weiß nicht, ob ich euch jemals verzeihen kann, was ihr getan habt, auch wenn ich den Grund dafür verstehe und vielleicht einsehe, warum ihr es tun musstet. Das sollte euch klar sein. Und ich lege größten Wert darauf, dass ihr es auch empfindet .« Ich zeigte auf Hickorys Bewusstseinsgenerator, den er wieder um den Hals trug.
    »Wir empfinden es«, sagte Hickory mit zitternder Stimme. »Wir haben es so intensiv gespürt, dass wir diskutiert haben, ob wir je wieder unser Bewusstsein aktivieren sollten. Die Erinnerung daran ist fast unerträglich.«
    Ich nickte. Beinahe hätte ich »gut« gesagt, aber ich wusste, dass es falsch gewesen wäre und ich es anschließend bereuen würde. Was aber nicht bedeutete, dass ich es nicht denken durfte, wenigstens für einen kurzen Moment.
    »Ich erwarte nicht von euch, dass ihr euch entschuldigt«, fuhr ich fort. »Ihr würdet es sowieso nicht tun. Aber ich möchte, dass ihr mir versprecht, dass ihr so etwas nie wieder tut.«
    »Darauf geben wir dir unser Wort«, sagte Hickory.
    »Danke.« Ich rechnete auch gar nicht damit, dass sie so etwas wieder taten. Solche Aktionen funktionieren nur ein einziges Mal, wenn überhaupt. Aber darum ging es nicht. Ich wollte das Gefühl haben, den beiden wieder vertrauen zu können. Im Moment hatte ich dieses Gefühl nicht.
    »Wirst du dich ausbilden lassen?«, fragte Hickory.
    »Ja. Aber nur unter zwei Bedingungen.«
    Hickory wartete.
    »Die erste lautet, dass Gretchen die Ausbildung zusammen mit mir macht.«

    »Wir haben uns nicht darauf vorbereitet, jemand anderen als dich auszubilden«, sagte Hickory.
    »Das interessiert mich nicht. Gretchen ist meine beste Freundin. Ich werde nicht lernen, mich zu verteidigen, ohne das Gelernte mit ihr zu teilen. Außerdem ist euch vielleicht aufgefallen, dass ihr beide eine etwas andere Gestalt habt als Menschen. Es könnte hilfreich sein, mit einem zweiten Menschen zu üben und nicht nur mit euch. Aber dieser Punkt ist nicht verhandelbar. Wenn ihr Gretchen nicht ausbilden wollt, mache ich auch nicht mit. So habe ich mich entscheiden. Das ist meine Bedingung.«
    Hickory wandte sich an Gretchen. »Wirst du dich von uns ausbilden lassen?«
    »Nur, wenn Zoë es auch tut«, sagte sie. »Schließlich ist sie auch meine beste Freundin.«
    Hickory sah zu mir. »Sie hat den gleichen Sinn für Humor wie du.«
    »Das ist mir noch gar nicht aufgefallen«, entgegnete ich.
    Hickory wandte sich wieder an Gretchen. »Es wird nicht einfach sein.«
    »Ich weiß«, sagte Gretchen. »Aber ihr könnt trotzdem auf mich zählen.«
    »Wie lautet die zweite Bedingung?«, fragte Hickory.
    »Das mache ich für euch beide«, sagte ich. »Zu lernen, wie man kämpft. Ich will es nicht für mich selbst, und ich glaube auch nicht, dass ich diese Ausbildung brauche. Aber ihr seid davon überzeugt, und ihr habt noch nie etwas von mir verlangt, das ihr nicht für sehr wichtig gehalten habt. Also werde ich es machen. Aber dann müsst auch ihr etwas für mich tun. Etwas, an dem mir sehr viel liegt.«

    »Was sollen wir für dich tun?«, fragte

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