Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)

leider war dies der einzige Weg."
    "Das kann man laut sagen."
    "Jugo es tut mir leid, aber lass uns diese Unterhaltung später fortführen, ich muss nun wohl erst einmal zum Kriegsrat."
    "Selbstverständlich. Bis später dann."
    "Bis später." verabschiedet sich der Avatar und verlässt mit bemerkenswert sicheren Schritten den Raum. Jugo ist beeindruckt, wie dieser blinde Mann es mit Hilfe seines Raben schafft, sein Handicap auszugleichen. Kaum ist der Avatar aus der Bibliothek verschwunden, widmet sich Jugo wieder dem Buch über den Kodex der Krieger. Ein Blick auf den purpurroten Einband verrät ihm, dass der Autor dieses Buches Varguvil selbst ist. Da durchzieht Jugo ein stechender Schmerz. Noch bevor er auf dem Boden aufschlägt, wird ihm schwarz vor Augen.
    Der Kriegsrat ist inzwischen mitten im Gange. Im Thronsaal, in dem die Gruppe Balor am Nachmittag begegnet ist, brodelt die Stimmung, nachdem Davinor alle Fakten dargelegt hat.
    "Vielen Dank für den ausführlichen Bericht Davinor."
    "Nichts zu danken euer Majestät." Unter diesen Umständen haben Davinor und Balor beschlossen, dass sie sich förmlicher Anreden, da man nie weiß, wie manche Senatoren reagieren könnten. Noch reden alle durcheinander, alle acht Senatoren, je zwei aus jedem unteren Stadtring, die Oberhäupter der acht Kriegerorden und die beiden, neben Davinor und Varguvil anwesenden Avatare.
    "Darf ich um Ruhe bitten.", unterbricht Varguvil das Gemurmel. Alle verstummen. "Es wäre von Vorteil, wenn jeder kurz seine Gedanken darlegt.
    Als erstes meldet sich Laon zu Wort. Er fährt sich mit den Fingern über die unbehaarten, relativ spitzen Gesichtszüge. "Also meine Ansicht ist recht eindeutig. Wir müssen allen Bürgern Bescheid geben, dass jeder kriegsfähige Mann und jede kämpferisch bewanderte Frau sich ausrüsten lässt um unsere Kriegereliten zu unterstützen. Alle restlichen Bürger Samerias und der anderen Städte finden sich in den obersten Ringen ein und versuchen den Krieg in den Katakomben auszuharren."
    "Da gebe ich Laon recht.", stimmt Korwen, General der "Roten Füchse", ein Mann mittleren Alters mit einem orangerötlichen Stoppelbart und zersausten, mittellangen Haaren gleicher Farbe, zu, "So können wir sie am besten verteidigen."
    "Bedenkt allerdings die Panik, die das bei den Bürgern auslösen würde. Und wie wollen wir alle Bürger der Zwischenwelt in den oberen Ringen und den Katakomben unterbringen? Wir müssen etwas tun, aber wir können nicht jeden aufnehmen und beherbergen, geschweige denn während der Vorbereitungen eine Panik verantworten.", widerspricht Molwo, ein Senator des vierten Ringes, dessen hagere, eher noch spindeldürre Gestalt, mit seinen scharf gestochenen Konturen und dem lichter werdenden Haarkranz auf seinem Kopf, gespenstisch wie ein Duwalfir anmutet.
    "Lieber jetzt eine Panik, die wir bis zum Einbruch des Krieges unter Kontrolle haben, als bei Kriegsausbruch sich damit rumschlagen zu dürfen.", mischt sich Darwil, ein Senator des ersten Ringes, der auf den ersten Blick recht bäuerlich wirkt, dem man an seinen braunen Augen jedoch eine nicht zu verachtende Weisheit ansehen kann, ein.
    "Zudem befürchtet ihr doch nur, dass die reicheren Bürger es euch übel nehmen könnten, dass sie sich jetzt mit den Ärmeren verstecken müssen. Die Tore der Kugelpeitscher stehen jedenfalls offen für jeden, der Zuflucht sucht.", bekräftigt Selen, eine etwas reifere Frau, die auf eine sozusagen derbere Art höchst attraktiv ist, trotz ihres Alters, leicht erzürnt die Dringlichkeit, alle in die oberen Ringe beziehungsweise in die Katakomben zu schaffen.
    Gerade als Molwo aufspringen und sich verteidigen will, hält ihn der dickliche, kahlköpfige Jantar, ebenfalls Senator des vierten Ringes zurück. "Sie hat nicht Unrecht Molwo. Ich denke wir sollten den König fragen. Wenn er seinen Palast zur Not als Unterkunft für die Zivilisten stellt, dann könnten dies auch die reicheren Bürger, die wir vertreten tun, ohne uns das allzu sehr nachzutragen."
    "Mein Palast steht selbstverständlich zur Verfügung, sollten die Katakomben nicht ausreichen. Also können wir schon mal festhalten, dass die Katakomben und zur Not die oberen Ringe für die nicht kämpfende Bevölkerung als Unterschlupf dienen werden?" Keiner, nicht mal Molwo, der grimmig dreinschaut, widerspricht dem. "Gut, dann steht dies fest. Wenn die Bewohner der restlichen Städte ankommen, werden sie hier in Sicherheit gebracht, während die Krieger