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Zwischen Ehre und Verlangen

Zwischen Ehre und Verlangen

Titel: Zwischen Ehre und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen
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Seiten an. “Du hast in der Tat grüne Flecke auf der Pelisse, die indes nur noch größer würden, falls ich versuchte, sie fortzureiben. Sei unbesorgt! Wenn jemand sich wundert und dumme Fragen stellt, werden wir erklären, du seist unglücklich gestürzt. Mrs. Gluett wird sicher wissen, wie man die Flecke am besten entfernt.”
    “Wenn wir ihr dann noch erzählen, dass dir ebenfalls ein Missgeschick widerfahren ist, wird sie uns für tollpatschig halten”, erwiderte Amanda amüsiert.
    “Sie kann denken, was sie will”, sagte Jared leichthin. “Komm, begeben wir uns jetzt ins Haus. Wie fühlst du dich?”
    “Wie geht es jemandem, der erfahren hat, dass ein an Gedächtnisschwund leidender Fremder plötzlich das Erinnerungsvermögen wiedergefunden hat, der von seinem angeheirateten Vetter in der widerwärtigsten Weise belästigt wurde, einem Handgemenge zuschauen musste und dann, nach sehr persönlichen Eingeständnissen, zunächst zart und schließlich sehr leidenschaftlich geküsst worden ist?”
    “Das kann ich schlecht nachvollziehen, weil mir diese Anhäufung von Erlebnissen noch nie passiert ist”, erwiderte Jared belustigt.
    Sie wollte etwas äußern, sah jedoch Baron Matcham auf sich zukommen.
    Er blieb vor ihr stehen, hob galant ihre Hand zum Kuss an die Lippen und verneigte sich vor dem Herrn.
    “Wie reizend, Sie hier zu treffen, Mylord”, sagte sie freundlich. “Darf ich die Herren miteinander bekannt machen?”
    “Wir kennen uns bereits”, warf Jared lächelnd ein.
    Er wechselte einige Worte mit dem Baron, der sich bald verabschiedete und seinen Weg fortsetzte.
    “Er ist ein bisschen aufgeblasen, aber ansonsten ein netter Kerl”, meinte Jared, während er mit Amanda weiterging. “Er zählt zu den Freunden meines Vaters, allerdings sehe ich ihn selten. Wo hat er uns unterbrochen? Ach, richtig! Du hast etwas von leidenschaftlichen Küssen gesagt. Waren sie dir nicht stürmisch genug, oder empfandest du sie als zu temperamentvoll?”
    “Ach, sei still!”, bat Amanda lächelnd. “Ich weiß nicht, was mich bewogen hat, mich so ungehörig aufzuführen.”
    “Ich hingegen bin mir sehr wohl bewusst, was über mich gekommen war. Doch weder Ort noch Zeit sind geeignet, um dir das näher zu erklären. Oh, wen haben wir denn hier?” fügte er überrascht hinzu, als er seine zu ihm strebenden Freunde bemerkte.
    Sie hielten bei ihm an, und Edmund äußerte erstaunt: “Du bist hier!”
    “Ich habe dir doch gesagt, dass er anwesend sein würde”, schaltete Charles sich ein. “Und prächtig sieht er aus! Überhaupt nicht verhärmt!”
    “Wie ihr seht, habe ich die Wette gewonnen”, sagte Jared lächelnd. “Darf ich vorstellen? Mrs. Amanda Clare, der Earl of Witherington, Viscount Oughton, Mr. Sebastian Eden und Major Edmund Greene.”
    Die Gentlemen zogen die Hüte und verneigten sich höflich.
    “Peter ist nicht bei uns”, sagte James, “weil er an einer Wette teilnimmt, bei der es darum geht, das Gewicht eines Schweins zu erraten.”
    “Hoffentlich trifft er nicht ins Schwarze, denn ich frage mich, was er dann mit dem Rüsseltier in seiner Londoner Stadtresidenz anfangen will!”, äußerte Jared auflachend.
    “Vielleicht sollten wir zu demjenigen gehen, der weiß, wie viel es wiegt, und ihn bestechen, bei der Bekanntgabe des Siegers zu mogeln”, schlug Edmund boshaft vor.
    “Ja, das ist ein wunderbarer Einfall”, stimmte Charles zu. “Gehen wir!”
    Da Amanda annahm, dass seine Freunde ihn jetzt mit Fragen über seinen Verbleib in den vergangenen Wochen bestürmen würden, entschuldigte sie sich bei den Herren und fügte hinzu: “Ich werde versuchen, Miss Porter zu finden.”
    “Nein, Mrs. Clare, bleiben Sie bitte”, erwiderte Jared rasch. “Bestimmt will man jetzt wissen, wie es mir in der letzten Zeit ergangen ist, und ich brauche Sie zur Bestätigung. Ich befürchte, dass man mir sonst nicht glaubt.”
    “Wieso kann Mrs. Clare bestätigen, dass du die der Wette zu Grunde liegenden Regeln eingehalten hast?” wunderte sich James.
    “Nun, das kann sie selbst euch berichten”, antwortete Jared und schaute sie auffordernd an.
    “Die Kutsche, in der Lord Severn reiste, hatte einen Unfall, und die Folgen für ihn waren eine ausgerenkte Schulter und ein verstauchtes Bein”, begann Amanda. “Zufällig kam ich am Schauplatz des Geschehens vorbei und war daher imstande, Seiner Lordschaft behilflich zu sein. Ich habe ihn in meiner Kutsche nach Holt in ein Gasthaus gebracht, wo er

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