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Zwischen Himmel und Liebe

Zwischen Himmel und Liebe

Titel: Zwischen Himmel und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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gelblicher Glanz. »Du magst Butter«, stellte ich fest. »Dann ist Saoirse also nicht deine Freundin?«
    Augenblicklich strahlte Luke wieder und kicherte. Wenn auch nicht mehr ganz so entspannt wie vorhin.
    »Wer ist eigentlich dieser Barry, von dem du die ganze Zeit redest?«, fragte Luke und rammte meinen Polizeiwagen noch viel doller als vorhin.
    »Er heißt Barry McDonald.« Ich lächelte, weil ich an die Spiele denken musste, die Barry und ich immer gespielt hatten.
    Lukes Augen leuchteten auf. »Barry McDonald ist in meiner Klasse!«
    Da endlich fiel bei mir der Groschen. »Ich wusste doch, dass ich dein Gesicht irgendwoher kenne, Luke. Ich hab dich jeden Tag in der Schule gesehen, wenn ich mit Barry dort war.«
    »Du warst mit Barry in der Schule?«, fragte er überrascht.
    »Ja, mit Barry hat die Schule echt Spaß gemacht«, lachte ich.
    Luke kniff die Augen zusammen. »Hmm, ich hab dich aber nie gesehen.«
    Ich fing an zu lachen. »Natürlich hast du mich nicht gesehen, du Dummbeutel«, stellte ich sachlich fest.

Zwei
    Elizabeth wanderte ruhelos über den Ahornfußboden der langen Halle ihres Hauses, und ihr Herz hämmerte so laut in ihrer Brust, dass ihre Rippen bebten. Das Telefon hielt sie zwischen Ohr und Schulter geklemmt, und ihre Gedanken waren wie ein Blizzard, der ihr die Sicht raubte, während sie dem schrillen Klingeln in ihrem Ohr lauschte.
    Zwischendurch blieb sie lange genug stehen, um ihr Spiegelbild anzustarren, und ihre braunen Augen weiteten sich vor Entsetzen. Sie gestattete es sich eigentlich nie, ungepflegt zu wirken. Sich so gehen zu lassen bedeutete Kontrollverlust. Wilde Strähnen ihrer schokobraunen Haare waren aus dem strengen französischen Knoten gerutscht, sodass sie aussah, als hätte sie einen Finger in die Steckdose gesteckt. Unter ihren Augen klebte Mascara, ihr Lippenstift war verwischt bis auf den pflaumenfarbenen Lipliner, der jetzt einen krassen Rahmen um ihren Mund bildete, und die Grundierung pappte auf den trockenen Stellen ihrer olivfarbenen Haut. Verschwunden war der sonst übliche makellose Look, und das ließ ihr Herz nur noch schneller schlagen und steigerte ihre Panik.
    Tief durchatmen, Elizabeth, einfach nur tief durchatmen
, sagte sie sich. Mit zitternden Händen glättete sie die zerzausten Haare. Die Mascarakrümel wischte sie mit einem nassen Finger ab, spitzte die Lippen und rieb sie aufeinander, strich ihr Jackett glatt und räusperte sich. Ein Augenblick der Konzentrationsschwäche, das war alles. Und es würde nicht wieder passieren. Entschlossen verlagerte sie das Telefon ans linke Ohr und bemerkte dabei, dass ihr Claddagh-Ohrring einen deutlichen Abdruck auf dem Hals hinterlassen hatte. Ihre Schultern hatten wohl ziemlich fest zugepackt.
    Endlich hob auf der anderen Seite jemand ab. Elizabeth wandte dem Spiegel den Rücken zu und nahm Haltung an. Zurück zur Sache.
    »Hallo, hier Polizeirevier von Baile na gCroíthe.«
    Elizabeth zuckte zusammen, als sie die Stimme am Telefon erkannte. »Hi, Marie, hier ist Elizabeth … mal wieder. Saoirse hat das Auto genommen.« Sie machte eine Pause. »Mal wieder.«
    Vom anderen Ende der Leitung hörte man einen leisen Seufzer. »Wann genau, Elizabeth?«
    Elizabeth ließ sich auf die unterste Stufe der Haustreppe sinken und machte sich auf das übliche Verhör gefasst. Sie schloss die Augen, eigentlich nur, um zu blinzeln, aber die Erleichterung, einfach alles auszublenden, war so groß, dass sie sie einfach nicht wieder aufmachte. »Vor fünf Minuten.«
    »Gut. Hat sie gesagt, wo sie hinwill?«
    »Zum Mond«, antwortete Elizabeth sachlich.
    »Wie bitte?«, hakte Marie nach.
    »Du hast es doch genau gehört. Sie hat gesagt, sie will zum Mond«, erwiderte Elizabeth mit fester Stimme. »Sie meint, die Leute dort würden sie bestimmt besser verstehen.«
    »Die Leute auf dem Mond«, wiederholte Marie.
    »Ja«, bestätigte Elizabeth irritiert. »Du könntest sie vielleicht auf der Autobahn suchen lassen. Vermutlich ist das der schnellste Weg, wenn man zum Mond will, oder nicht? Obwohl ich nicht ganz sicher bin, welche Ausfahrt sie nimmt. Die am weitesten im Norden wahrscheinlich. Vielleicht fährt sie nach Nordosten in Richtung Dublin, oder wer weiß, vielleicht ist sie auch unterwegs nach Cork; womöglich haben die Mondleute ein Flugzeug geschickt, das sie abholt. Ganz egal, ich würde an deiner Stelle jedenfalls die Autobahn checken …«
    »Entspann dich, Elizabeth, du weißt doch, dass ich dir solche Fragen

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