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Zwischen Himmel und Liebe

Zwischen Himmel und Liebe

Titel: Zwischen Himmel und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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sein – als würde sie das daran hindern, ihn zu verlassen. Nun, er schaffte es beinahe. Zumindest zum Teil war er ganz sicher dafür verantwortlich, dass Elizabeth kaum ein Sozialleben und so gut wie keinen Freundeskreis besaß. Sie war darauf konditioniert worden, sich zurückzuziehen, sobald Konversation gemacht wurde, denn sie wusste, dass sie für jede Minute, die sie unnötigerweise außerhalb des Farmhauses verbrachte, mit mürrischen Worten und missbilligenden Blicken bestraft wurde. Sich gleichzeitig um Saoirse zu kümmern und zur Schule zu gehen war ohnehin ein Vollzeitjob. Trotzdem warf ihr Vater ihr vor, sie sei genau wie ihre Mutter, sie halte sich für etwas Besseres und es sei wohl unter ihrer Würde, bei ihm in Baile na gCroíthe zu bleiben. Elizabeth fand die kleine Stadt beengend, und im Farmhaus herrschte eine düstere, leblose Atmosphäre. Als warte selbst die Großvateruhr in der Halle auf die Rückkehr ihrer Mutter.
    »Und wo ist Luke?«, fragte Marie leise am Telefon, womit sie Elizabeth rasch wieder in die Gegenwart zurückholte.
    Sie lachte bitter. »Glaubst du etwa, Saoirse würde ihn mitnehmen?«
    Schweigen.
    Elizabeth seufzte. »Er ist hier.«
    ›Freiheit‹ war für ihre Schwester mehr als ein Name. Es war ihre Identität. Ihr Lebensstil. Alles, was der Name repräsentierte, war ihr in Fleisch und Blut übergegangen. Sie war feurig, unabhängig, wild und frei. Sie folgte dem Muster der Mutter, die sie nie kennen gelernt hatte, so extrem, dass Elizabeth fast das Gefühl hatte, auf ihre Mutter aufzupassen. Aber immer wieder verlor sie ihre Schwester aus den Augen. Saoirse wurde mit sechzehn schwanger, und niemand wusste, wer der Vater war, am allerwenigsten Saoirse selbst. Als das Baby auf der Welt war, gab sie sich keine große Mühe, einen Namen für es zu finden, aber irgendwann fing sie an, den Kleinen Lucky zu rufen. Der Ausdruck eines Wunsches, genau wie bei ihrer Mutter. Sie wollte glücklich sein. Also gab Elizabeth ihm schließlich den Namen Luke. Als Elizabeth achtundzwanzig war, lastete auf ihr von neuem die Verantwortung für ein Kind.
    Wenn Saoirse Luke anschaute, war in ihren Augen nie die Spur eines Erkennens zu entdecken. Es machte Elizabeth Angst, wenn sie sah, dass ihre Schwester keinerlei Beziehung zu ihrem Kind hatte – es bestand keine wie auch immer geartete Verbindung zwischen ihnen. Elizabeth hatte nie vorgehabt, Kinder in die Welt zu setzen, sie hatte sich sogar geschworen,
niemals
Kinder zu bekommen. Sie hatte sich und ihre Schwester alleine großgezogen und nicht das Bedürfnis, dies zu wiederholen. Es war Zeit, dass sie sich um sich selbst kümmerte. Mit achtundzwanzig hatte sie nach der Schufterei in der Schule und auf der Uni erfolgreich ihr eigenes Innenarchitekturbüro aufgezogen, und dank ihrer harten Arbeit war sie die Einzige in der Familie, die in der Lage war, Luke ein gutes Leben zu bieten. Sie hatte ihre Ziele erreicht, indem sie die Kontrolle behielt, für Ordnung sorgte, sich selbst nicht aus den Augen verlor, realistisch blieb, sich an Tatsachen orientierte, nicht in Träumereien verlor, und vor allem, indem sie sich unermüdlich abrackerte. Ihre Mutter und ihre Schwester hatten ihr mit ihrem Beispiel gezeigt, dass man nirgendwohin kam, wenn man wehmütigen Träumen nachging oder unrealistische Hoffnungen züchtete.
    Jetzt war sie fünfunddreißig und lebte allein mit Luke in einem Haus, das sie liebte. Sie hatte es gekauft und zahlte es alleine ab. Ein Haus, das ihre Zuflucht war, ein Ort, an den sie sich zurückziehen und wo sie sich sicher fühlen konnte. Sie blieb allein, weil Liebe eins jener Gefühle war, die man nicht kontrollieren konnte. Und sie brauchte die Kontrolle. Sie hatte geliebt und war geliebt worden, sie hatte erlebt, wie es war, zu träumen und auf Wolken zu tanzen. Sie hatte auch erfahren, wie es war, wenn man mit einem dumpfen Schlag unsanft wieder auf der Erde landete. Und so hatte sie auch gelernt, nie mehr die Kontrolle über ihre Gefühle aufzugeben.
    Die Haustür knallte zu, und sie hörte das Getrappel kleiner Füße, die durch die Halle sausten.
    »Luke!«, rief sie und legte die Hand über den Hörer.
    »Was’n?«, fragte er unschuldig, als seine blauen Augen und blonden Haare an der Tür erschienen.
    »Es heißt
Ja, bitte
und nicht
Was’n
«, verbesserte sie ihn streng. In ihrer Stimme hörte man die Autorität, die sie sich in den letzten Jahren angeeignet hatte.
    »
Ja, bitte?
«, wiederholte Luke brav.
    »Was

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