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Zwischen Leidenschaft und Liebe

Titel: Zwischen Leidenschaft und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Sie holte tief Luft. »Weißt du, was ich glaube? Als du mich fragtest, ob ich dich heiraten würde, wolltest du mich im Grunde gar nicht haben. Du hast mir prophezeit, daß ich dich in ein paar Jahren hassen würde - nur damit ich dich nicht heirate.«
    Er sagte einen Moment lang nichts, stand nur da und sah sie an. »Was kann dich davon überzeugen, daß ich dich liebe? Was würde dich zu dem Glauben bekehren, daß ich für immer bei dir sein möchte?«
    Claire ließ ein häßliches Lachen hören. »Zeig mir, daß du nicht dabeistehen und zuschauen kannst, wie eine junge Frau stirbt. Zeig mir, daß du ein menschliches Wesen bist und daß du der Mann bist, der diese Briefe geschrieben hat. Ich habe diesen Mann nicht gesehen.«
    Trevelyan ging zu einem Wandteppich an der Längsseite des Zimmers und zog ihn zurück. Claire hörte, wie sich eine Tür öffnete.
    Claire hörte ihre Stimme, bevor sie Nyssa sah.
    »Du hast mich zu lange warten lassen«, klagte Nyssa. »Ich bin ganz blau gefroren. Du ...« Nyssa brach ab, als sie Claires Gesicht und ihre vor Staunen geweiteten Augen sah. »Du hast es ihr nicht gesagt?« fragte Nyssa. »Wie konntest du ihr das nur antun?«
    »Ich bin nicht dazu gekommen«, sagte Trevelyan und lächelte. »Sie hat mir keine Gelegenheit gegeben. Du bist mein Geschenk für sie.«
    Claire machte auf dem Absatz kehrt und ging auf die Tür zu, aber Trevelyan hielt sie auf.
    »Ich dachte, das Geschenk würde dir Freude machen.«
    »Ich soll mich darüber freuen, daß du mich zum Narren gehalten hast? Wie mußt du über mich gelacht haben, als ich die Männer anflehte, einen Smaragd auf dem Becher für eine junge Frau anzubringen, die gar nicht gestorben war.«
    Trevelyans Gesicht wurde hart. »Nimmst du stets nur das Schlimmste von mir an?«
    Claire riß sich von ihm los und marschierte zur Tür.
    Nyssa verstellte ihr den Weg. »Ich habe es gründlich satt«, sagte sie zu Claire. »Dieser Mann ist verrückt vor Liebe nach dir. Du mußt ihm verzeihen.«
    Claire funkelte Nyssa an. »Ich glaubte, daß du tatsächlich Selbstmord begangen hast. Ich wußte nicht, daß es nur ein Scherz war, aber schließlich ist mir ja nie etwas über ihn erzählt worden.«
    Nyssa lachte. »Aber ich bin doch gestorben. Die Perle des Mondes starb, wie sie sterben sollte. Frank beschloß, mich wieder vom Tode zu erwecken und mich zu fragen, ob ich es mir nicht anders überlegen möchte.«
    Claire runzelte die Stirn, und Nyssa zog sie zu einem Stuhl. »Komm, ich werde dir alles erzählen.«
    Claire ließ es sich gefallen, daß Nyssa sie auf den Stuhl niederdrückte, und hörte sich Nyssas Geschichte an. Sie würdigte Trevelyan, der mit dem Rücken zu ihnen am Fenster stand, keines Blickes.
    Nyssa erzählte ihr, daß sie mit der Absicht, zu sterben, das Gift getrunken hatte - zumindest glaubte sie, daß es sich um Gift handelte; Trevelyan hingegen hatte den Verdacht gehabt, es wäre nur ein Mittel, das sie in einen tiefen Schlaf versetzen sollte. Als die Männer aus Pesha so beharrlich darauf bestanden, anschließend Nyssas Leiche zu verbrennen, kam ihm der Gedanke, daß es vermutlich das Feuer sein würde, das sie wirklich töten sollte. Trevelyan wußte, daß die beiden Peshaner nur Boten waren und vielleicht gar nicht wußten, daß das Getränk kein Gift, sondern nur ein Betäubungsmittel enthielt. Trevelyan gab den beiden genügend Goldstücke, um sie dazu zu bringen, sich von Nyssas leblosem Körper zu trennen. Und er gab ihnen Asche von MacTarvits Herd, die sie nach Pesha zurückbringen konnten.
    Trevelyan und Angus bemühten sich drei Tage, Nyssa aus der Betäubung zu wecken. Nyssa erzählte von diesen übelschmeckenden Aufgüssen, die sie ihr eingeflößt hatten, während sie immer nur schlafen wollte. Trevelyan hatte sie dazu gezwungen, ständig in der Hütte umherzugehen. Er hatte drei Tage nicht geschlafen, weil er fürchtete, daß Nyssa die Besinnung verlieren und nie mehr aufwachen würde.
    Nyssa erzählte, daß Trevelyan gesagt hatte: »Wenn Claire wünscht, daß Nyssa am Leben bleiben soll, dann hole ich sie von den Toten zurück.«
    »Ich bin gestorben, wie die Perle des Mondes sterben sollte«, sagte Nyssa. »Und nun darf ich leben, wie ich leben möchte. Frank sagt, daß ich hier bei seiner Familie bleiben kann, solange ich will.« Sie drehte sich um und blickte Trevelyans Rücken an. »Darf ich jetzt gehen?«
    Trevelyan nickte, und Nyssa verließ das Zimmer.
    Claire verharrte noch einen Moment auf ihrem

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