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Zwischen Liebe und Begierde: Im Königreich der Oyesen (German Edition)

Zwischen Liebe und Begierde: Im Königreich der Oyesen (German Edition)

Titel: Zwischen Liebe und Begierde: Im Königreich der Oyesen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassia K. McKenzie
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Jasurea beinahe, dass sie für ihr Leben im Palast eine Gegenleistung erbringen musste. Eine Gegenleistung, über die ihre Tante Anaisa so erbost gewesen war, dass sie vor Wut erzittert war.
    Jasurea erinnerte sich an den Tag ihrer Ankunft im Palast zurück. Nachdem Rabmaz die Unterhaltung mit ihr beendet hatte, hatte er einen Boten ausgeschickt, um Anaisa über das Los ihrer Nichte zu informieren. Nur wenig später hatte eine aufgebrachte Anaisa an die königlichen Pforten geklopft. Jasurea war nur froh gewesen, dass der König bereits abgereist war. Bei all den wüsten Worten, die Anaisa über den König gesagt hatte, hätte Rabmaz ihre Tante glatt in den Kerker stecken können. Doch Anaisas Wut galt in erster Linie Jasurea. Nachdem Anaisa ihrem Zorn Luft gemacht hatte, hatte sie Jasurea nur fassungslos gefragt: Wie konntest du nur? Wie konntest du nur auf die Idee kommen, einen Gefangenen eines fremden Volkes zu versorgen?
    Doch Jasurea hatte nur mit den Schultern gezuckt. Wie hätte sie nicht auf diese Idee kommen können? Jasureas Antwort hatte ihre Tante nur noch wütender werden lassen.
    Jasurea wusste, dass weder ihre Tante noch ihre Mutter über ihr Los begeistert waren. Doch wie Jasurea Anaisa versichert hatte, war ein Leben im Palast erstrebenswerter, als der Tod durchs Schwert. Daraufhin hatte Anaisa nichts mehr gesagt.
    Träge stieg Jasurea aus dem Bad. Sie griff nach einem Handtuch und trocknete sich vor dem großen Spiegel. Als sie sich nackt im Spiegel betrachtete, kamen ihr plötzlich wieder Rabmaz Worte in den Sinn, die er vor seiner Abreise an sie gerichtet hatte: Dafür stellst du mich aber besser sehr zufrieden, hörst du?
    Nach dieser Forderung hatte er sich von ihr abgewandt und den Saal in großen Schritten durchquert, doch an der schweren Doppeltür hatte er sich nochmals zu ihr umgedreht. „Allerdings, nachdem was ich heute gesehen habe, glaube ich, dass du das tun wirst.“
    Mit diesen Worten war er aus dem Saal verschwunden. Jasurea hatte ihm nur benommen nachgestarrt. Sie hatte sich auf ein Sofa fallen lassen, unsicher, ob sie sich über den Lauf, den ihr Schicksal genommen hatte, freuen oder ärgern sollte. Eine Stunde später hatte sie sich noch immer nicht zwischen Freude und Ärger entscheiden können. Ein Klopfen hatte Jasurea aus ihren Gedanken gerissen. Im nächsten Moment hatte eine hübsche junge Frau den Saal betreten und sich Jasurea demütig als ihre neue Dienerin vorgestellt.
    Jasurea starrte ihr nacktes Spiegelbild an. Sie hatte Rabmaz gesagt, sie würde alles tun, was er von ihr verlangte. Und dieses Versprechen musste sie wohl oder übel halten, wenn sie nicht wollte, dass Rabmaz ihre Begnadigung wieder rückgängig machte. Doch ihr Herz schlug eindeutig für Nesean. Sie würde mit dem König zwar intim sein, doch ihr Herz würde nie Rabmaz gehören. Der König würde sie nie ganz besitzen. Dieser Gedanke half Jasurea jedes Mal über die Nervosität hinweg, die sie beim Gedanken an Rabmaz Rückkehr erfasste.
    Jasurea schlüpfte in ein goldfarbenes Kleid aus ihrer neuen Garderobe. Ihre helle Haut schimmerte durch den zarten, dünnen Stoff. Nur um den Brustkorb und um die Hüften war der Stoff verstärkt worden, so dass ihre weiblichen Geheimnisse gewahrt blieben.
    Jasurea kämmte ihr langes, schwarzes Haar, legte ein wenig Schminke auf und begab sich dann auf den Weg zum Kerker. Der Alte ließ sie noch immer zu Nesean vor, was nur eines heißen konnte: Der König hatte ihr nicht verboten, den Prinzen zu besuchen. Dies empfand Jasurea als angenehme Überraschung. Eigentlich hatte sie angenommen, dass Rabmaz ihr die Besuche bei Nesean verwehren würde, nun, da sie so viele Dinge für den Prinzen eingefordert hatte. Und nicht zuletzt natürlich auch deshalb, da sie jetzt die Geliebte des Königs war.
    Da Jasurea Nesean jedoch noch immer sehen durfte, hatte sie ihn seit Rabmaz Abwesenheit täglich besucht. Sie durfte den Palast zwar nur in Begleitung zweier Soldaten verlassen, doch das hinderte Jasurea nicht daran, den Kerker aufzusuchen. Natürlich wusste sie, dass ihre königliche Eskorte vor dem Kerker tuschelte, während der Zeit, die sie bei Nesean verbrachte. Doch das belastete Jasurea nicht. Für sie zählte einzig die Tatsache, dass sie Nesean noch immer sehen durfte und dies erst noch ganz offiziell. Abgesehen von der Tatsache, dass sie die Geliebte des Königs geworden war, hatte sich ihr Leben nur zum Besseren verändert, dachte Jasurea.
    Als sie einmal mehr den

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