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Zwischen Macht und Verlangen

Zwischen Macht und Verlangen

Titel: Zwischen Macht und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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vor und entschied, dass er dieses Erlebnis nicht für zwei Drittel der Wählerstimmen missen wollte. „Bis Freitag also, Dad. Und grüß Mutter von mir.“
    „Freitag, geht in Ordnung.“
    Alan legte den Hörer auf. Vater wird jetzt ärgerlich seine Hände aneinander reiben und sehnsüchtig auf Mutters Rückkehr warten. Das verspricht ein höchst interessantes Wochenende zu werden, wenn Shelby einverstanden ist.
    Am Spätnachmittag parkte Alan seinen Wagen vor Shelbys Haus. Zehn Stunden konzentrierter Arbeit lagen hinter ihm.
    Er war müde und abgespannt, doch als Shelby ihm die Tür öffnete, verspürte er davon nichts mehr.
    Sie sah die Linien in seinem Gesicht und die Schatten um seine Augen. „War es ein schlimmer Tag für die Demokratie?“ fragte sie, nahm seinen Kopf in die Hände und küsste ihn zärtlich.
    „Lang war er zumindest.“ Alan zog Shelby an sich. Von dieser Art der Begrüßung würde er nie genug bekommen. „Tut mir Leid, dass es spät geworden ist.“
    „Jetzt bist du hier, das ist die Hauptsache. Einen Drink?“
    „Keine schlechte Idee.“
    „Dann komm, ich werde dir für ein paar Minuten häusliche Eigenschaften vorgaukeln.“ Sie führte Alan zum Sofa, knotete ihm den Schlips auf und löste den Kragen. Dann zog sie ihm die Schuhe von den Füßen.
    Er beobachtete Shelbys Bemühungen sehr wohlgefällig. „Daran könnte ich mich gewöhnen“, meinte er.
    „Das rate ich dir nicht“, wehrte Shelby ab und ging an die Hausbar. „Vielleicht findest du mich beim nächsten Mal total erschöpft und pflegebedürftig vor.“
    „Dann kann ich dich umsorgen“, bot Alan sofort an und nahm dankbar den Scotch entgegen.
    Shelby hockte sich zu ihm. „Das brauchte ich“, sagte sie.
    „Den Drink?“
    „Dummer – dich.“ Alan küsste sie gründlich. „Nur dich. Berichtest du mir jetzt von deinem Ärger im Büro?“
    Alan ließ den scharfen Whisky langsam über seine Zunge gleiten. „Ich hab’s schon vergessen. Wie war dein Tag? Was machen die Geschäfte?“
    „Ruhig am Morgen und hektisch am Nachmittag. Eine Gruppe Studenten hat mich überfallen, offenbar ist Töpfern ‚in‘. Dabei fällt mir ein, dass ich etwas für dich habe.“ Sie sprang auf und lief davon. Alan streckte die Beine aus. Plötzlich fühlte er sich überhaupt nicht mehr müde, es ging ihm blendend.
    „Hier! Ein Geschenk.“ Sie setzte den Karton auf Alans Knie. „Es ist zwar nicht im romantischen Stil, wie deine es waren, aber dafür ist es einmalig.“ Erwartungsvoll beobachtete sie, wie er den Karton öffnete.
    Schweigend hob er das Gefäß hoch und hielt es in beiden Händen. Zu der schwungvollen Form passte das tiefe Grün ausgezeichnet. Unter der Oberfläche blitzten hier und da kleine hellere Lichter. Für Alan war diese Schale das wichtigste Geschenk, das er im Leben bekommen hatte.
    „Die ist wunderschön, Shelby! Wirklich wunderschön.“ In der einen Hand hielt er die Schale, in die andere nahm er ihre Hand. „Von Anfang an hat mich fasziniert, dass in so kleinen Händen ein so großes Talent wohnt.“ Er küsste ihre Finger, bevor er Shelby wieder ansah. „Danke. Du hast daran gearbeitet, als ich dir in der Werkstatt zusah, nicht wahr?“
    „Dir entgeht nicht viel.“ Mit dem Finger strich sie über die glänzende Fläche. „Ich dachte dabei an dich. Eigentlich gehörte es dir schon damals. Als ich in deinem Haus war, fand ich, dass es dorthin passt.“
    Behutsam versenkte Alan die Schale wieder im Karton und stellte ihn auf den Boden. „Und du passt zu mir“, sagte er.
    Aus seinem Mund hörte sich diese Feststellung ganz selbstverständlich an. Shelby legte ihren Kopf an Alans Schulter. „Wollen wir uns etwas vom Chinesen bestellen?“ fragte sie.
    „Was ist mit dem Film? Der interessiert dich doch.“
    „Das war heute Morgen. Jetzt würde ich lieber hier süßsaures Schweinefleisch essen und mit dir auf der Couch schmusen.“ Als Alan bereitwillig ihr Ohr küsste, fügte sie hinzu: „Eigentlich wären ein paar alte Cracker und etwas Käse genug.“
    Alan suchte und fand ihre Lippen mit seinem Mund. „Vielleicht sollten wir zuerst schmusen und anschließend essen?“
    „Du hast einen solch ausgeprägten Sinn für Ordnung“, bemerkte Shelby, lehnte sich in die weichen, bunten Kissen zurück und zog Alan mit sich. „Und ich mag es, wie du ihn anwendest. Küss mich, Alan, so wie du mich beim ersten Mal geküsst hast, genau hier auf der Couch. Es hat mich verrückt gemacht.“
    Ihre Augen waren

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