Zwischen Macht und Verlangen
gemacht?“
Gern wäre Alan auf Shelby zugeeilt, hätte sie in seinen Armen gehalten und sich mit allem einverstanden erklärt ob zu ihren Bedingungen oder auch seinen. Aber er wollte keinen Aufschub, er wollte eine Lösung.
„Was brachte dich zu dieser Sinnesänderung?“
Shelby ging auf ihn zu, fasste nach seinen Händen „Ist das nicht gleichgültig?“
„Nein.“ Er löste ihren Griff und legte seine Hände um Shelbys Gesicht. Mit seinen dunklen Augen schaute er sie ernst und forschend an. „Ich muss sicher sein, dass du mit mir glücklich wirst, dass du das bekommst, was du haben möchtest und was du für dein Leben brauchst. Denn ich will dich für immer.“
„Ich habe die Möglichkeiten in Betracht gezogen“, fing sie an. „Ich bin all die vielen Wenn und Aber durchgegangen. Ich mochte sie alle nicht. Doch eines erschien mir am schrecklichsten: ein Leben ohne dich. Du wirst nicht ohne mich Halma spielen, MacGregor!“
Er zog eine Augenbraue hoch. „Das werde ich nicht?“
„Nein.“ Shelby lächelte unsicher und schob den Pony aus der Stirn. „Heirate mich, Alan! Ich werde sicher nicht mit all deinen politischen Schachzügen einverstanden sein, aber ich werde mich bemühen, keine undiplomatischen Kommentare abzugeben. Vorsitzende von irgendwelchen Vereinen möchte ich nicht sein, und an Arbeitsessen nehme ich nur teil, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Aber meine eigene Karriere wird eine verständliche Entschuldigung sein. Ich werde keine herkömmlichen Partys geben, aber dafür interessante. Wenn du also das Risiko eingehen willst, mich auf die Weltpolitik loszulassen – wer bin ich, um mich dagegen zu wehren?“
Ruhig setzte sie hinzu: „Ich bin stolz auf dich. Der Kampf gegen den Drachen ist noch nicht zu Ende, aber ich werde es schaffen.“
Alan trat auf Shelby zu, sah ihr in die Augen, bevor er sie in die Arme nahm. „Mit mir zusammen?“
Sie atmete tief aus. „Immer.“
Als Shelby den Kopf wandte, fand ihr Mund seine Lippen in einem hungrigen Kuss. Ihr war, als ob Jahre und nicht Tage vergangen wären, seitdem sie zusammen gewesen waren. Alan schmiegte sein Gesicht in die Fülle ihrer Haare, um ihren Duft ganz in sich aufzunehmen.
Dann gab es nichts außer die reine Freude, wieder beieinander zu sein.
Es war später Nachmittag – die Sonne warf schon längere Schatten, als Shelby sich rührte. Sie spürte Alan neben sich auf der Couch. Seine Beine hatte er über ihre gelegt, und sein Kopf ruhte an ihrem Nacken. Er war genauso wie sie nackt und wunschlos glücklich.
Als sie die Augen öffnete, betrachtete sie sein entspanntes Gesicht so lange, bis auch er die Augen aufschlug. Lächelnd berührte sie seinen Mund mit ihrem Mund.
„Ich kann mich an keinen schöneren Samstag erinnern.“ Shelby seufzte und fuhr mit ihrer Zunge spielerisch über seine Lippen.
„Da ich nicht die Absicht habe, mich in den nächsten vierundzwanzig Stunden zu rühren, müssen wir erst abwarten, wie der Sonntag dir gefallen wird.“
„Ich bin jetzt schon begeistert.“ Sie streichelte Alan über die Schulter. „Ich will auf keinen Fall drängen, Senator, aber wann wirst du mich heiraten?“
„Ich dachte an September in Hyannis Port.“
„Auf der Burg der MacGregors.“ Er konnte es Shelby ansehen, dass ihr der Gedanke gefiel. „Aber bis September sind es noch zweieinhalb Monate!“
„Gut, dann soll’s der August sein“, sagte Alan und knabberte an ihrem Ohrläppchen. „In der Zwischenzeit ziehst du mit deinen Untermietern hier ein, und wir können uns in Ruhe nach einer anderen Bleibe umsehen. Wie würde dir eine Hochzeitsreise durch Schottland gefallen?“
Shelby schmiegte sich an ihn. „Gut.“ Sie legte den Kopf zurück, um ihn voll anzusehen. „Aber erst einmal“, sagte sie langsam und fuhr mit den Händen hinunter zu seiner Taille, „muss ich dir gestehen, dass mir eine deiner häuslichen Pflichten besonders gut gefällt, Senator.“
„Wirklich?“ Er beugte sich über Shelby, als wollte er sie küssen, ließ aber seinen Mund dicht vor ihren Lippen verhalten.
„Du hast…“, sie biss ihn spielerisch in die Unterlippe, „… meine volle Unterstützung, wenn du den ganzen Vorgang von vorhin noch einmal wiederholst.“
Alan ließ seine Hände über ihren Körper gleiten „Es gehört zu meinen Aufgaben als Senator, jederzeit meinen Wählern zur Verfügung zu stehen.“
Shelby tippte mit der Fingerspitze auf sein Kinn. „Solange ich es alleine bin, Senator.“
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