Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwischen Mond und Versprechen

Zwischen Mond und Versprechen

Titel: Zwischen Mond und Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
Vom Netzwerk:
Wachstum und Entwicklung, stellt sich die Frage, welche anderen Auswirkungen es haben könnte. «
    » Na ja « , meinte Sarah, » wenn man von den körperlichen Auswirkungen absieht, bleiben immer noch die geistigen und emotionalen Einflüsse. «
    Wir nickten zustimmend.
    » Welche Auswirkungen könnte die fortschreitende Alterung haben? « , fragte Amy.
    » Vielleicht fangen sie an, vergesslich zu werden? Vielleicht werden sie senil und wir halten sie immer noch für jung? « , überlegte Sarah.
    Ich nickte. » Das klingt gut. « Ich machte eine Notiz. » Und emotional? «
    » Wenn ihnen bewusst ist, was geschieht « , überlegte Amy und wählte vorsichtig ihre Worte, » also, wenn sie sich mit uns vergleichen könnten, wären sie dann nicht eifersüchtig, weil ihr eigenes Leben so schnell verstreicht? «
    » Wenn sie sich mit uns vergleichen können. Aber– eifersüchtig? « Sarah sah uns der Reihe nach fragend an.
    » Wärst du nicht eifersüchtig? « , fragte Pietr.
    » Also, ich weiß nicht « , gab Amy zu bedenken, » ich bin doch auch nicht auf Wale eifersüchtig, obwohl sie weit über einhundert Jahre alt werden können, vorausgesetzt sie werden nicht erlegt. Aber ich sehe im Bikini viel besser aus als sie « , setzte sie augenzwinkernd hinzu. » Für mich würde vielleicht das Motto gelten: Lebe schnell, sterbe jung und hinterlasse eine gut aussehende Leiche. «
    Pietr prustete. » Dem kann ich nicht widersprechen. Lebe wild und gefährlich. «
    Amy sagte: » Klingt nach einem guten Motto! «
    Mit einem Blick auf das Biobuch und das Arbeitsblatt fragte Pietr. » Wie wäre es, wenn wir hier erst mal Schluss machen? Was haltet ihr von einer Spritztour mit dem Quad? «
    » Wirklich? « , fragte Sarah. » Ein richtiges Quad? «
    Pietr nickte, stand auf und klappte energisch ihr Buch zu. Dann steckte er es in ihren Rucksack, unter das Exemplar von Frankenstein . » Unser Grundstück grenzt an ein altes Waldstück. Wir dürfen dort fahren, weil der Eigentümer dadurch Eindringlinge fernhalten möchte. «
    » Aber ich bin nicht… « , Amy sah Sarah und mich an, » wir sind nicht richtig dafür angezogen. «
    Ich betrachtete ihre Kleidung. » Also wirklich « , sagte ich grinsend, » du kannst die Klamotten doch waschen, Amy. « Aber ich verstand ihre Zurückhaltung. Es gab immer mal wieder Quad-Unfälle und keine von uns hatte Erfahrungen mit so einem Ding. In der Umgebung unserer Farm hörte man oft das Jaulen und Knattern von Quads. Sie machten einen Höllenlärm und sahen immer verdreckt aus. So ein Ding zu fahren klang viel interessanter als Bio zu lernen.
    Pietr lächelte, als er unser Zögern bemerkte. » Ihr könnt von uns Schutzanzüge bekommen « , bot er an.
    » Schutzanzüge « , stöhnte Amy, » Jessie, das klingt wirklich nicht nach… «
    Max erschien unter der Tür und räusperte sich. Er hatte zwei Helme unter den Arm geklemmt und sah startbereit aus. » Hast du Lust auf eine Spritztour? « , fragte er Amy.
    Sie blinzelte unsicher, protestierte aber nicht mehr, sondern sah mich hilfesuchend an. Von mir bekam sie aber nicht die Hilfe, die sie wollte. Eine Quadtour war das Letzte, womit ich an diesem Tag gerechnet hatte. Aber eine solche Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen. Die Bioarbeit konnte warten.
    » Komm, wir ziehen uns um « , freute ich mich und fasste sie um die Taille.
    » Kann ich mit dir fahren? « , fragte Sarah Pietr. Bei dieser Frage verlor er schlagartig seine Unbeschwertheit.
    Er nickte. » Natürlich. « Er nahm sie an der Hand und ging mit ihr an mir vorbei.
    Amy sah mich an und warf mir einen Blick zu, der so viel heißen sollte wie: » Ich fasse es einfach nicht. «
    Ich zuckte die Achseln. » Was bleibt mir anderes übrig? «
    Ich hatte Pietr unbedingt Sarah zuschieben wollen, jetzt lenkte er offenbar ein und akzeptierte, dass sein Platz an ihrer Seite war.
    Ich bekam genau das, was ich gewollt hatte.
    » Wartet « , sagte ich » also Pietr fährt mit Sarah und Amy mit Max– ich bin auch noch nie mit so einem Ding gefahren. Wer nimmt mich mit? «
    Catherine hüpfte in mein Blickfeld, viel fröhlicher als zuvor, als sie mir die Teetasse weggenommen hatte. » Du fährst bei mir mit. Ich bin eine viel bessere Fahrerin als die Jungs « , tönte sie mit einem herausfordernden Funkeln in den Augen. Max brummelte vor sich hin, während Catherine uns ein paar abgetragene fleckige Schutzanzüge austeilte. Sie fühlten sich komisch an und passten uns nicht besonders gut.

Weitere Kostenlose Bücher