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Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars

Titel: Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Geständnis in Lesters Holzherd zu verbrennen, zu Bruder Alvins sehr viel hübscherem Haus zu fahren (aus Ziegeln statt aus Stöcken), sich in ihren Expedition zu setzen und nach Connecticut zurückzufahren. Sie konnte heimfahren, wo Fritzy auf sie wartete. Auf den ersten Blick schien es keine zu ihr führende Spur zu geben, und die Polizei würde vielleicht ein paar Tage brauchen, um auf sie zu kommen, aber irgendwann würde sie unausweichlich auf sie kommen. Während Tess sich auf forensische Maulwurfshaufen konzentriert hatte, hatte sie nämlich den offenkundigen Berg übersehen - genau wie die Mörder in den Willow-Grove-Krimis.
    Der offenkundige Berg hatte einen Namen: Betsy Neal. Eine aparte Frau mit ovalem Gesicht, leicht unterschiedlichen Picasso-Augen und einer Wolke aus schwarzem Haar. Sie hatte Tess erkannt und sich sogar ein Autogramm geben lassen, aber das würde nicht entscheidend sein. Den Ausschlag
würden Tess’ schlimm zugerichtetes Gesicht ( Hoffentlich ist das nicht hier passiert, hatte Neal gesagt) und die Tatsache geben, dass sie nach Alvin Strehlke gefragt, seinen Pick-up beschrieben und den Ring erkannt hatte, als Neal ihn erwähnt hatte. Wie ein Rubin, hatte Tess zugestimmt.
    Neal würde die Story im Fernsehen sehen oder in der Zeitung lesen - wie ließ sich das bei drei Toten aus einer Familie vermeiden? - und zur Polizei gehen. Die Polizei würde zu Tess kommen. Sie würde routinemäßig das Waffenregister für Connecticut eingesehen und festgestellt haben, dass Tess einen jener als Lemon Squeezer bekannten Smith & Wesson Kaliber.38 besaß. Sie würde den Revolver verlangen, um nach Probeschüssen ballistische Vergleiche mit den in den drei Mordopfern aufgefundenen Geschossen anstellen zu können. Und was würde Tess sagen? Würde sie die Beamten mit zwei Veilchen ansehen und mit nach wie vor heiserer Stimme (weil Lester Strehlke sie gewürgt hatte) behaupten, sie habe ihn verloren? Würde sie bei dieser Story bleiben, selbst nachdem die toten Frauen in dem Durchlass unter der Straße aufgefunden worden waren?
    Tess griff nach dem geliehenen Kugelschreiber und schrieb weiter.
    … was Doreen Marquis vom Strickclub in jedem Roman mindestens einmal sagt: Mörder übersehen immer das Offenkundige. Doreen hat einmal auch eine Idee von Dorothy Sayers übernommen, einem Mörder eine geladene Waffe gelassen und ihn aufgefordert, den ehrenvollen Ausweg zu wählen. Ich habe eine Waffe. Mein einziger naher Verwandter ist mein Bruder Mike. Er lebt in Taos, New Mexico. Ich vermute, dass er mich allein beerben wird. Das hängt von den juristischen Konsequenzen meiner Verbrechen ab. Wenn er Alleinerbe wird, bekommt er hoffentlich auch diesen Brief zu sehen, der
ihm meinen Wunsch übermitteln soll, er möge den Großteil seines Erbes einer Hilfsorganisation spenden, die Frauen unterrstützt, die Opfer sexueller Gewalt geworden sind.
    Das mit Big Driver - Alvin Strehlke - tut mir leid. Er war nicht der Mann, der mich vergewaltigt hat, und Doreen ist sich sicher, dass er auch die anderen Frauen nicht vergewaltigt und ermordet hat.
    Doreen? Nein, sie . Doreen war nicht real. Aber Tess war zu müde, das nachträglich zu ändern. Und zum Teufel damit - sie war sowieso schon fast fertig.
    Was Ramona und dieses Stück Dreck nebenan betrifft, muss ich mich nicht entschuldigen. Sie sind tot besser dran als lebendig.
    Ich natürlich auch.
    Sie nahm sich die Zeit, den Text noch einmal zu überfliegen, um zu sehen, ob sie etwas vergessen hatte. Das schien nicht der Fall zu sein, deshalb setzte sie ihren Namen darunter - ihr letztes Autogramm. Der Kugelschreiber war nach dem letzten Buchstaben aufgebraucht, und sie legte ihn weg.
    »Wolltest du noch irgendwas sagen, Lester?«, fragte sie.
    Nur der Wind antwortete - mit einer Bö, die das schäbige kleine Haus in allen Fugen knarren ließ.
    Sie kehrte ins Wohnzimmer zurück. Sie setzte ihm die braune Mütze auf und steckte ihm den Ring an den Finger. So sollte er aufgefunden werden. Auf dem Fernseher stand ein gerahmtes Foto. Es zeigte Lester und seine Mutter mit umeinandergelegten Armen. Beide lächelten. Nur ein Junge und seine Mama. Sie betrachtete es einige Zeit, dann ging sie hinaus.

42
    Sie hatte das Gefühl, zu dem verlassenen Geschäft, wo alles passiert war, zurückfahren zu sollen, um dort zu tun, was noch getan werden musste. Sie konnte eine Zeit lang auf dem verunkrauteten Parkplatz stehen, zuhören, wie der Wind das Blechschild ticken ließ (DU MAGST ES

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