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Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars

Titel: Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Geschäfts.
    »Wieso denkst du nicht selbst nach«, fragte der neue, fremdartige Tom (dessen Stimme immer weiblicher klang), »bevor du dich erschießt ? Aber nicht hier.«
    »Wo sonst?«
    Diese Frage beantwortete Tom nicht, aber das war auch nicht nötig. Stattdessen sagte er: »Und nimm das gottverdammte Geständnis mit.«

    Tess stieg aus dem Pick-up und ging in Lester Strehlkes Haus zurück. Dann stand sie in der Küche des Toten und dachte nach. Das tat sie laut - und mit Toms Stimme (die immer mehr wie ihre eigene klang). Doreen schien sich verdrückt zu haben. Was eine Erleichterung war.
    »Al Strehlkes Hausschlüssel hängt bestimmt an dem Ring mit dem Zündschlüssel«, sagte Tom, »aber in seinem Haus ist ein Hund. Den darfst du nicht vergessen.«
    Nein, das wäre schlecht gewesen. Tess öffnete Lesters Kühlschrank. Nach kurzer Suche fand sie ganz hinten im untersten Fach eine Packung Hackfleisch für Hamburger. Sie benutzte eine Ausgabe von Onkel Henry’s , um sie doppelt einzupacken, dann ging sie ins Wohnzimmer zurück. Sie nahm ihr Geständnis von Strehlkes Schoß, tat es vorsichtig, war sich sehr bewusst, dass der Teil von ihm, der sie verletzt hatte - der Teil, der daran schuld war, dass heute Nacht drei Menschen umgekommen waren -, gleich unter diesen Blättern lag. »Ich nehme dein Hackfleisch mit, Lester, aber sei mir deswegen nicht böse. Ich tue dir sogar einen Gefallen. Es riecht schlecht, fast schon verdorben.«
    »Eine Mörderin und eine Diebin dazu«, sagte Little Driver mit seiner eintönigen Totenstimme. »Ist das nicht nett?«
    »Schnauze, Les«, sagte sie und ging.

43
    Wieso denkst du nicht selbst nach, bevor du dich erschießt ?
    Das versuchte sie zu tun, als sie mit dem alten Pick-up wieder auf der windigen Straße zu Al Strehlkes Haus unterwegs war. Allmählich begann sie zu glauben, Tom - selbst wenn er nicht bei ihr im Auto war - sei ein besserer Detektiv als Doreen Marquis in Bestform.

    »Ich will es kurz machen«, sagte Tom. »Wenn du nicht glaubst, dass Al Strehlke an allem beteiligt war - und nicht nur am Rande, meine ich -, bist du verrückt.«
    »Natürlich bin ich verrückt«, antwortete sie. »Weshalb würde ich mir sonst einzureden versuchen, dass ich nicht den falschen Mann erschossen habe, obwohl ich weiß , dass ich’s getan habe?«
    »Aus dir spricht Schuldbewusstsein, nicht Logik«, widersprach Tom. Das klang ärgerlich selbstgefällig. »Er war kein Unschuldslämmchen, nicht mal ein nur halb schwarzes Schaf. Wach auf, Tessa Jean. Die beiden waren nicht nur Brüder, sie waren Partner.«
    » Geschäfts partner.«
    »Brüder sind nie nur Geschäftspartner. Ihr Verhältnis ist immer komplizierter. Vor allem wenn man eine Frau wie Ramona als Mutter hat.«
    Tess bog auf Al Strehlkes glatt asphaltierte Zufahrt ab. Vermutlich hatte Tom mit seiner Behauptung recht. Eines stand jedenfalls fest: Doreen und ihren Freundinnen aus dem Strickclub war nie eine Frau wie Ramona Norville begegnet.
    Die Scheinwerfer auf dem Lichtmast flammten auf. Der Hund begann zu kläffen: jark-jark, jarkjarkjark. Tess wartete darauf, dass das Licht ausgehen und der Köter verstummen würde.
    »Aber das kann ich niemals mit Sicherheit feststellen, Tom.«
    »Richtig, das kannst du nicht, wenn du nicht nachsiehst.«
    »Selbst wenn er es gewusst hat, war er nicht der Kerl, der mich vergewaltigt hat .«
    Tom schwieg einen Augenblick lang. Sie glaubte schon, er habe aufgegeben. Dann sagte er: »Wenn jemand etwas Böses tut, und ein anderer weiß davon, ohne es zu unterbinden, sind beide gleich schuldig.«

    »In den Augen des Gesetzes?«
    »Auch in meinen Augen. Nehmen wir mal an, nur Lester habe gejagt, vergewaltigt und gemordet. Dass es so war, glaube ich nicht, aber nehmen wir das mal an. Wenn der große Bruder alles gewusst, aber nichts gesagt hat, dann hat er dafür den Tod verdient. Ich würde sogar sagen, dass Kugeln zu gut für ihn waren. Ihn mit einem glühenden Schüreisen zu pfählen wäre gerechter gewesen.«
    Tess schüttelte müde den Kopf und berührte den Revolver auf dem rechten Sitz. Nur noch ein Schuss übrig. Wenn sie damit den Hund erlegen musste (und was war unter Freunden schon ein weiterer Todesschuss?), würde sie sich eine andere Waffe besorgen müssen, außer sie versuchte, sich aufzuhängen oder sonst was. Aber Kerle wie die Brüder Strehlke hatten meistens Schusswaffen. Das war das Schöne daran, wie Ramona gesagt hätte.
    »Wenn er es gewusst hatte, ja. Aber für ein so

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