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Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Titel: Zwischen Sehnsucht und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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er sie betrachtete, griff er in seine Tasche, um seine Zigaretten herauszuholen. Dann fiel ihm ein, dass er gar keine dabeihatte, weiller vor genau acht Tagen beschlossen hatte, das Rauchen aufzugeben. „Ich weiß noch immer nicht, was Sie mir eigentlich vorwerfen. Womit hab ich Sie denn so erschreckt?”
    „Indem Sie da oben herumgelaufen sind, Türen geöffnet und zugeknallt haben und auch sonst noch so allerlei vollkommen lächerliche Geräusche verursacht haben.”
    „Ich bin doch erst vor fünfzehn Minuten von der Farm weggefahren.”
    „Ich glaube Ihnen kein Wort.”
    „Ja, warum sollten Sie auch. Aber es ist dennoch so.” Wenn er schon nicht rauchen konnte, musste er sich wenigstens bewegen. Er stand auf und schlenderte zum Kamin hinüber. Plötzlich hatte er Rauchgeruch in der Nase – Rauch von einem Feuer, das erst vor Kurzem ausgegangen war.
    Was natürlich nicht sein konnte. „Shane ist mein Zeuge – und auch Cy Martin, der Bürgermeister.”
    „Sie brauchen mir nicht zu sagen, wer Cy Martin ist”, erwiderte sie unwirsch.
    Er trat auf sie zu, zog seinen Mantel aus und legte ihn ihr über die Knie.
    „Wie sind Sie denn überhaupt hier reingekommen?”
    „Ich …” Sie starrte ihn an und schluckte. „Ich habe die Tür aufgemacht.”
    „Sie war doch abgeschlossen.”
    „Neinj war sie nicht.”
    Er hob eine Augenbraue und klimperte mit den Schlüsseln in seiner Tasche. „Interessant.”
    „Und Sie beschwindeln mich wirklich nicht?”, erkundigte sie sich einen Moment später misstrauisch.
    „Nein, diesmal nicht. Erzählen Sie mir doch mal genau, was Sie gehört haben.”
    „Schritte. Aber da war niemand.” Ihre Hände waren eiskalt. Um sie anzuwärmen, steckte sie sie unter seinen Mantel. „Die Dielen im Stockwerk über mir haben geknarrt. Deshalb bin ich hochgegangen.” Sie erzählte weiter bis zu dem Moment, als ihr schwarz vor Augen geworden war. Allein die Erinnerung jagte ihr von Neuem einen Angstschauer nach dem anderen den Rücken hinunter.
    Er ließ sich wieder neben ihr nieder und legte fürsorglich einen Arm um ihre Schulter. „Ich hätte nicht zu spät kommen dürfen.” Vollkommen unerwartet beugte er sich vor und gab ihr einen kurzen, wie zufällig wirkenden Kuss. „Verzeihung.”
    „Das ist wohl kaum der Punkt.”
    „Die Sache ist die, dass manche Menschen hier in diesem Haus Dinge wahrnehmen, die anderen verborgen bleiben.” Er betrachtete sie und schüttelte leicht ungläubig den Kopf. „Es wundert mich allerdings, dass Sie etwas gehört haben wollen, denn Sie scheinen mir eher ein Verstandesmensch zu sein.”
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Ach, wirklich, meinen Sie?”
    „Ja. Vollkommen unbeirrbar”, fügte er mit einem Grinsen hinzu. „Aber es scheint, dass Sie mehr Fantasie haben, als ich Ihnen zugetraut hätte.
    Fühlen Sie sich jetzt besser?”
    „Mir geht’s gut.”
    „Sind Sie sicher, dass Sie sich nicht noch ein bisschen auf meinen Schoß setzen möchten?”
    „Ganz sicher, danke.”
    Er hielt ihren Blick fest, während er ihr ein paar Spinnweben aus dem Haar pflückte. „Möchten Sie jetzt wirklich gehen?”
    „Unbedingt.”
    Er nahm seinen Mantel von ihren Knien. „Ich würde Sie gern irgendwohin bringen.”
    „Nicht nötig, danke. Ich habe Ihnen doch schon gesagt, dass es mir …”
    Energisch stand sie auf und stieß dabei versehentlich mit der Schulter gegen seine Brust, „… gut geht.”
    „Aber wir haben doch noch zu tun, Darling”, erinnerte er sie, während er ihr eine Haarsträhne hinters Ohr strich. „Was halten Sie davon, wenn wir uns ein etwas gemütlicheres Plätzchen suchen, um noch ein paar Sachen zu bereden?”
    Sie fand seinen Vorschlag vernünftig und willigte ein. „Also gut.”
    „Regan?”
    „Ja?”
    „Ihr Gesicht ist schmutzig.” Er lachte über den wütenden Blick, den sie ihm zuwarf, und zog sie in seine Arme. Noch bevor sie einen Protestschrei loswerden konnte, hatte er sie hochgehoben und durch die Haustür nach draußen getragen. Dort setzte er sie ab. Nachdem er abgeschlossen hatte, deutete er auf den Jeep, der nur ein paar Schritte entfernt parkte. „Dort hinüber. Aber passen Sie auf sich auf.”
    „Das habe ich mir schon seit Langem zur Gewohnheit gemacht.”
    „Worauf man mit Sicherheit Gift nehmen kann”, murmelte er vor sich hin, während er langsam um den Wagen herumging.
    Vorsichtig fuhr er den Hügel hinunter und machte keine Anstalten, bei ihrem Auto anzuhalten.
    „Moment, ich

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