Zwischen Sehnsucht und Verlangen
geschafft”, erklärte er ruhig.
„Wahrscheinlich war dir das sowieso schon klar, Regan.”
„Mir ist gar nichts klar, bis auf das, dass ich einfach keine Lust mehr habe zu kämpfen.”
„Ich kämpfe doch gar nicht. Ich warte.”
Sie nickte. Ja, sie hatte verstanden. Wenn das alles war, was er bereit war, ihr zu geben, würde sie es eben akzeptieren. Sie würde es sich genug sein lassen. Sie schlüpfte aus ihren Schuhen und knöpfte den Blazer auf.
„Was machst du denn da?”
„Das ist die Antwort auf dein Ultimatum von letzter Woche.” Sie warf den Blazer über den Stuhl und öffnete ihre Bluse. „Erinnerst du dich? Nimm’s oder lass es bleiben, hast du gesagt. Nun gut, ich nehme es.”
11. KAPITEL
D as war eine Wendung, die er nicht erwartet hatte. Als Rafe die Sprache wiedergefunden hatte, trug sie nichts mehr am Leib als zwei winzige Teile aus schwarzer Seide. Sein Gehirn war vollkommen blutleer, er konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen.
„Einfach so?”
„Es war immer nur einfach so, oder etwa nicht, Rafe? Chemie, schlicht und ergreifend.” Die Augen fest auf ihn gerichtet, ging sie auf ihn zu.
„Nimm’s oder lass es bleiben, MacKade.” Sie trat ganz nah an ihn heran, hob beide Hände und riss mit einem einzigen Ruck sein Hemd auf, sodass die Knöpfe nach allen Seiten wegspritzten. „Weil ich mir sonst nämlich dich nehmen muss.”
Ihre Lippen brannten wie Feuer auf den seinen und sandten Blitze durch seinen Körper, die ihn zu versengen drohten. Erschüttert bis in seine Grundfesten, umfasste er ihre Hüften, während sich seine Finger ihren Weg durch die Seide hindurch zu ihrer nackten Haut suchten.
„Fass mich an.” Sie grub die Zähne in das feste Fleisch seiner Schulter.
„Ich will deine Hände auf mir spüren”, verlangte sie mit heiserer Stimme, während sie, bebend vor verzweifelter Begierde, an seinen Jeans zerrte.
„Warte.” Die Bombe, die in ihm tickte und zur Explosion drängte, übertönte alles, was jenseits dieses pulsierenden, überwältigenden Verlangens lag. Sein verwundetes Herz war eine klägliche Waffe, und das war der Grund, weshalb er der Speerspitze seines Begehrens hilflos ausgeliefert war. Und ihr.
Mit fliegenden Fingern riss er sich die Kleider vom Leib und nahm, sobald er nackt war, Regan in die Arme und hob sie hoch.
Noch bevor sie aufs Bett sanken, war er tief in sie eingedrungen.
Es war schneller, hemmungsloser, ungezügelter Sex. Blinde Gier.
Ungezähmtes Verlangen. Sie waren nichts als Körper, nacktes, heißes Fleisch, das in einem wilden, ungestümen Rhythmus gegeneinander klatschte, zwei Lungen, die keuchend nach Atem rangen, zwei Herzen, die mit rasender Geschwindigkeit den Takt zu den Bewegungen ihrer Leiber schlugen, Zähne und Fingernägel und zwei Zungen, die voneinander nicht genug bekommen konnten.
Es war eine Schlacht, nach der sie beide gelechzt hatten. Heiß und hart und rasant, eine Schlacht, die alle Gedanken erstickte und jede einzelne ihrer zig Milliarden Nervenenden in Aufruhr versetzte. Beide wollten sie mehr – in anderer Hinsicht und doch gab sich jeder mit weniger zufrieden.
Sie sehnten sich nach der Seele des anderen und bekamen nur den Körper. Aber das genügte jetzt für den Augenblick, in dem sie nichts anderes waren als das.
Sie saß rittlings mit gespreizten Beinen auf ihm, wand sich unter seinen streichelnden, erfahrenen Fingern und wartete in atemloser Spannung darauf, dass er sie wieder, wie die Male vorher schon, genau an den Schnittpunkt brachte, an dem Lust und Schmerz aufeinandertrafen und dadurch die Lust in ungeahnte Höhen emportrieben. Dort würde sie wieder ganz lebendig werden, so lebendig, wie sie es gewesen war, bevor er sich von ihr abgewandt hatte.
Und sie spürte, dass er seinen Begierden ebenso hilflos ausgeliefert war wie sie selbst, unfähig zu widerstehen, getrieben von einem erbärmlichen Verlangen, das um jeden Preis der Welt gestillt werden musste. Sie konnte es fühlen, wie es wie ein Hurrikan durch seinen Körper hindurchraste und alles mit sich fortriss.
Während ihr Herz jedoch nach Liebe schrie, schrie ihr bebender, von Lustschauern geschüttelter Körper nach Erlösung.
Es gab in diesem Augenblick keinen Raum für Stolz, keine Zeit für Zärtlichkeit.
Als der Moment endlich gekommen war und sie mit einem gellenden Lustschrei über ihm zusammensank, erschien es ihr, als hätte sich ihr Körper in Luft aufgelöst, so befreit fühlte sie sich.
Er jedoch rollte sie
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