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Zwischen Tod und Ewigkeit

Zwischen Tod und Ewigkeit

Titel: Zwischen Tod und Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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stürzte nicht weit vom Feuer entfernt in den Sand.
    Zwei weitere konnte Mark sofort erledigen, nur mit der letzten hatte er einigen Ärger. Es war, als hätte das Tier durch den Tod der drei anderen bereits gelernt. Im Zickzackflug umkreiste es die Bucht, flog Scheinangriffe und wartete auf einen geeigneten Moment, den tödlichen Giftstachel in das Opfer stoßen zu können.
    Eine plötzliche Erinnerung an das »Leben vorher« durchzuckte Mark. Zusammen mit seinem Onkel hatte er einmal das Nest von Hornissen ausgeräuchert. Sie trugen Gesichtsmasken, aber trotz dieses sicheren Schutzes hatte ihn Panik ergriffen, als die aufgescheuchten Insekten auf ihn zuschwärmten und ihn angriffen.
    Sie rächen sich noch heute, dachte Mark voller Entsetzen, als das riesige Insekt zum entscheidenden Angriff ansetzte und flach über den Strand auf ihn zuschoß.
    »Feuern!« brüllte Gerald und kam herbeigelaufen. In seinen Fäusten schwang er einen Knüppel. »Nicht zu nahe herankommen lassen! Der Stich muß tödlich sein!«
    Mark zielte diesmal sorgfältiger, und als die Wespe nur noch zehn Meter entfernt war, drückte er ab.
    Diesmal traf er genau in den Kopf.
    Vor seinen Füßen klatsche der Kadaver in den Sand.
    Gerald kam herbei. Er bückte sich. Als er sich wieder aufrichtete, war sein Gesicht ernst und sorgenvoll.
    »Wir wissen nicht, wie viele es von ihnen gibt, aber gnade uns Gott, wenn mal ein ganzer Schwarm über uns herfällt. Dann sind wir rettungslos verloren. Sehen Sie nur, Mark! Der Stachel ist zehn Zentimeter lang und scharf wie ein Messer.«
    »Dann lieber noch die Kannibalen«, erwiderte Mark tonlos.
    »Ganz Ihrer Meinung!« Er sah hinauf in den Himmel. »Beenden wir die Mittagspause? Wir wollen ein Stück weiter kommen und auch noch einen sicheren Platz für die Nacht finden.«
    Das Gelände in Küstennähe wurde unwegsam und wild. Notgedrungen mußte sie sich einige hundert Meter vom Meer entfernen, kamen jedoch schnell und mühelos voran. Einmal überquerten sie einen fußtiefen Fluß, der klares, frische Wasser führte. Sie tranken sich satt und füllten eine der leeren Flaschen nach.
    Im Norden lag eine flache Hügelkette.
    »Wir sollten dort übernachten«, riet Gerald, der die Strecke bereits kannte. »Von dort aus können wir sogar die Stadt sehen – oder das, was von ihr übrig blieb. Menschen habe ich nicht bemerkt.«
    »Kannibalen, meinen Sie?«
    »Was sonst? Ich könnte mir gut vorstellen, daß einige von ihnen in den Ruinen der Stadt leben. Es muß eine große Stadt gewesen sein, soviel konnte ich aus der Ferne feststellen. Sie lag an einer langgestreckten Bucht – aber es gab Tausende solcher Buchten am Pazifik. Wäre es wenigstens Monterey!«
    »Das wäre ein unglaublicher Zufall, Gerald, und wir sollten es uns abgewöhnen, an Zufälle zu glauben.«
    »Ich meine, es wäre gar nicht ein so großer Zufall, Mark. Die Leitung unseres Braintrusts saß in Monterey, und warum sollte man uns eine Gegend verlegt haben, die davon einige hundert oder tausend Kilometer entfernt ist?«
    Es dämmerte bereits, als sie den Fuß der nördlichen Hügelkette erreichten, hinter der die Bai lag. Ohne Pause gingen sie weiter bis zum höchsten Punkt, der ihrer Schätzung nach zwei- oder dreihundert Meter hoch war. Der Anblick, der sich ihnen bot, lohnte die Anstrengung.
    Die »Stadt« bestand aus ziemlich regelmäßig geformten Gebilden, die an die Bauten von riesenhaften Termiten erinnerten. Einige waren höher als die anderen und so auch deutlicher erkennbar. Im Feldstecher zeigte sich, daß sie ausnahmslos mit Vegetation bedeckt waren. Die ehemaligen Straßenzüge waren noch deutlich unter dem Gras zu erkennen. Gradlinig verliefen sie zwischen den bewachsenen Ruinen und endeten im Meer.
    Gerald, der das Gewehr nun trug, war ein Stück vorausgegangen und winkte.
    »Mark, kommen Sie her! Ich glaube, einen besseren Lagerplatz für die Nacht finden wir nicht mehr.«
    Mark legte den Rucksack ab und sah sich um. Gerald hatte in der Tat eine gute Wahl getroffen. Die kleine Mulde war von Steinbrocken umgeben und erinnerte an eine Festung. Genau in der Mitte hatte sich Regenwasser angesammelt und bildete einen winzigen, klaren See. Holz gab es Hülle und Fülle. Gerald bemerkte Marks suchende Blick und schüttelte den Kopf.
    »Kein Feuer in dieser Nacht«, warnte er. »Wir werden von unseren Vorräten essen. Es ist zu gefährlich hier oben. Der Schein wäre kilometerweit zu sehen.«
    »In der Mulde?«
    »Ja, auch in der

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