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Zwischen Tod und Ewigkeit

Zwischen Tod und Ewigkeit

Titel: Zwischen Tod und Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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untersuchte die Leiche.
    »Zwei oder drei Tage höchstens. Morgen werde ich ihn begraben. Warten Sie hier, ich schalte den Strom ab.«
    Später rückten sie die Tür wieder zurecht und setzten sie erneut unter Energiezufluß. Sie durften nun hundertprozentig sicher sein, daß niemand in ihr kleines Reich eindringen konnte.

 
5.
     
    Mark hatte den toten Kannibalen begraben und bei dieser Gelegenheit den anderen vier Pyramiden einen Besuch abgestattet. Mit Hilfe des Spatens versuchte er, einen Eingang zu finden, aber er mußte sehr schnell einsehen, wie sinnlos dieses Unterfangen war.
    Er würde Tage und Wochen benötigen, um auch nur einen Bruchteil des Gerölls und der Erde zu beseitigen.
    Enttäuscht kehrte er zu Gerald zurück und berichtete. Der Physiker nickte voller Verständnis.
    »Ich sagte Ihnen doch schon, daß ich es bereits versuchte. Aber lassen Sie sich nicht unterkriegen, Mark. So schnell geben wir nicht auf. Wenn es sich um ein Forschungszentrum handelt, so ist dieses hier die einzige Hibernationsanlage, darauf können Sie sich verlassen. Die restlichen vier Gebäude waren Labors und Verwaltungshäuser. Immerhin wäre es möglich, dort die von uns gesuchten Unterlagen zu finden, aber wir kennen ja nicht einmal unsere eigene Pyramide.«
    Gerald bewegt den Arm. »Morgen bin ich wieder fit, Mark. Dann suchen wir gemeinsam weiter.«
    Nach dem Essen sagte Gerald:
    »Kommen Sie mit, ich muß Ihnen etwas zeigen. Es war doch gut, daß ich in meiner Jugend ein Hobby hatte.«
    Neugierig folgte ihm Mark in die Werkstätten. Gerald öffnete die Tür zum elektronischen Laboratorium und deutete auf eine der Werkbänke. Im ersten Augenblick wußte Mark nicht, was das Gebilde bedeuten sollte, mehrere Kästchen aus Metall, Drähte, Transistoren oder Sicherungen, eine kleine Mattscheibe mitten in dem Gewirr, ein dickes Kabel, das aufgerollt unter dem Tisch endete – und noch eine Menge andere Dinge, die er nicht identifizieren konnte.
    »Was soll das sein?«
    Gerald schien sich zu amüsieren.
    »Haben Sie noch nie ein Radio von innen gesehen?« fragte er.
    Mark ging auf die Werkbank zu.
    »Ich hätte es mir denken können – ein Radio! Aber eins mit einem Bildschirm? Wollen Sie versuchen, ein Programm zu erhalten? In einer Welt, in der nicht mehr gesendet wird?«
    Gerald setzte sich auf eine der geöffneten Kisten.
    »Woher wollen Sie denn so genau wissen, daß niemand mehr sendet, Mark? Was wissen wir von den anderen Erdteilen? Sie sind heute weiter von uns entfernt als im zwanzigsten Jahrhundert der Mond und die Planeten. Es gibt wahrscheinlich keine Schiffe oder Flugzeuge mehr, mit denen man die Meere überqueren könnte, aber dafür haben wir etwas anderes.« Er deutete auf das technische Durcheinander. »Wir haben das Wissen und die Fähigkeit, Sender und Empfänger zu bauen, und so wie hier kann es auch anderswo sein. Dort mag es Überlebende geben, die den gleichen Gedanken haben wie wir, und wenn es noch niemals zuvor in der Geschichte der Menschheit so gewesen ist, heute ist es so: wir sind Brüder.«
    Mark deutete zur Decke empor.
    »Unsere Brüder in der Nachbarschaft machen nicht den Eindruck, als legten sie großen Wert auf ein friedliches Zusammenleben.«
    »Ich meinte mit unseren Brüdern in erster Linie Menschen, die wie wir die letzten vierhundert Jahre verschliefen, oder jene, die den Untergang überlebten, sich fortpflanzten und das alte Wissen bewahrten. Sie hatten zweihundertfünfzig Jahre Zeit, um eine neue Zivilisation aufzubauen. Sie jedenfalls sind es, mit denen ich den Kontakt herstellen möchte.«
    »Wenn es sie wirklich gibt!«
    Gerald zeigte auf sein Radio.
    »Wir werden es bald wissen. In meiner Jugend habe ich viele solcher Geräte gebaut und stand mit Amateurfunkern in aller Welt in Verbindung. Die erste Marsexpedition verfolgte ich mit einem selbstgebastelten Fernsehgerät, das an Qualität die herkömmlichen Kästen weit übertraf. Wenn auf dieser Erde überhaupt noch ein Mensch existiert, der in ein Mikrophon sprechen kann, so werden wir ihn hören.«
    Der Gedanke, mit anderen zivilisierten Menschen Verbindung aufzunehmen, schien Mark allmählich vertrauter zu werden.
    »Ist das Kabel lang genug für einen Anschluß?«
    »Es reicht, aber wir können das Gerät ja auch in den Schlafsaal bringen. Dort gibt es einen Antennenanschluß, wie ich feststellte. Die Frage ist nur, ob draußen noch eine Antenne vorhanden ist. Ich fürchte, ich werde eine neue aufstellen müssen.«
    »Wenn

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