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Zwischen Tod und Ewigkeit

Zwischen Tod und Ewigkeit

Titel: Zwischen Tod und Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Vereinigung vollzogen werden konnte.
    Dann kam der Tag, an dem sich Big Sur meldete.
    Dr. Keller wußte aus Unterlagen, die er in einem wissenschaftlichen Labor gefunden hatte, daß es in den USA mindestens sieben Hibernationszentren gegeben hatte. Eines davon war Big Sur.
    Gegen den Widerstand der Opposition brach er mit einer Expedition auf, um die Menschen seiner eigenen Zeit zu finden.
     
    Als sie die näher kommenden Schritte vernahmen, wußten sie, daß die Entscheidung kurz bevorstand. Im Widerstreit ihrer Emotionen blieben sie unentschlossen und abwartend. Selbst Gerald hatte seine erste Begeisterung verloren und fingerte nervös an seinem Gewehr herum.
    Die gesamte Verantwortung, das spürte Mark plötzlich, lastete auf seinen Schultern.
    »Gerald, bleiben Sie in der Nähe des Stromverteilers, damit die Leitung jederzeit für Sekunden unterbrochen werden kann. Björn, Sie halten sich mit schußbereitem Gewehr in meiner unmittelbaren Umgebung auf. Ich selbst werde mit unseren Besuchern reden.«
    Wortlos befolgten sie seine Anweisungen.
    Die Schritte draußen hielten an. Stimmen waren zu hören, laut und deutlich. Die Eindringlinge berieten sich. Sie hielten sich zurück, denn wahrscheinlich hatten sie die Warnung mit dem Blitzzeichen entdeckt.
    Dann rief einer:
    »Hallo, ist da jemand?«
    Mark trat einen weiteren Schritt vor. Der Spalt in der Tür war nur fingerbreit.
    »Wir haben Sie erwartet«, sagte er. »Es scheint, daß Sie Meinungsverschiedenheiten haben, und wir müssen wissen, mit wem wir es zu tun haben, ehe wir Sie hereinlassen. Ich hoffe, Sie verstehen unseren Standpunkt.«
    »Durchaus. Mein Name ist Dr. Keller. Ich wurde in einer kanadischen Hibernationsanlage vor zehn Jahren geweckt und suche nach weiteren Geweckten und auch funktionsfähigen Anlagen. Ich glaube, Sie und wir haben die gleichen Interessen.«
    »Durchaus möglich, aber nach dem Funkverkehr, den wir mit Ihrer Gruppe in San Francisco hatten, dürfte Vorsicht geboten sein. Die Tür steht unter Strom. Sind Sie damit einverstanden, daß wir Sie, Dr. Keller, hereinlassen und mit Ihnen reden? Würden Sie Ihren Leuten den Befehl geben, draußen auf die Entscheidung zu warten?«
    Die Antwort kam sofort:
    »Wenn Sie es so wünschen, gern. Ich habe nichts zu befürchten. Ich bin überzeugt, wir werden uns einigen, sobald wir unsere gegenseitigen Probleme kennengelernt haben.«
    »Gut. Dann schicken Sie Ihre Leute jetzt weg. Wenn das geschehen ist, geben Sie uns ein Zeichen. Wir werden den Strom dann für genau die Zeit abschalten, die notwendig ist, um die Tür kurz zu öffnen und wieder zu schließen.«
    Draußen auf dem Gang gab es einen kurzen Wortwechsel, dann entfernten sich Schritte. Keller rief:
    »Ich bin jetzt allein.«
    Mark nickte Gerald zu, der neben dem Verteiler stand. Björn richtete sein Gewehr auf die Tür.
    »Drücken Sie die Tür auf und kommen Sie herein!«
    Dr. Keller mochte über fünfzig Jahre alt sein. Er trug einen schlecht sitzenden Anzug und lange Haare. Er sah nicht so aus, wie man sich einen Wissenschaftler vorstellte. Als sich die Tür wieder hinter ihm geschlossen hatte, drehte er sich um und betrachtete Mark neugierig. Dann nickte er:
    »Ja, es muß stimmen! Sie tragen noch Kleidung aus jenem Stoff, den es nur vor der Katastrophe gegeben hat. Sie stammen aus meiner Zeit.« Er lächelte. »Verzeihen Sie, darüber können wir später noch sprechen. Sagen Sie Ihrem Leibwächter, er soll das Gewehr wegnehmen – sein Anblick macht mich nervös.«
    Mark reichte ihm die Hand.
    »Ich bin Dr. Mark Tennan, Physiker. Geboren 1953, eingefroren im Jahr 1998. Aufgewacht vor drei Monaten. Dies hier ist Dr. Gerald, ebenfalls Physiker. Er stammt auch aus dieser Anlage. Björn ist vor fünf Jahren aus Norwegen gekommen. Er ist ein Nachkomme von Überlebenden.«
    Dr. Keller schüttelte auch die Hände der anderen. Dann erst sah er sich aufmerksam um und betrachtete voller Interesse die Reihen der noch verschlossenen Eiskammern. Befriedigt nickte er dann.
    »Ausgezeichnet, Dr. Tennan, ganz ausgezeichnet! Ich verstehe ja die Bedenken der Opposition in Frisco, aber der Fortschritt läßt sich nicht durch egoistische Standpunkte aufhalten.« Er sah wieder Mark an. »Sie wurden bereits 1998 in den Tiefschlaf versetzt, sagen Sie? Dann bin ich wesentlich älter als Sie, mein Freund. Ich habe noch das Jahr 2112 zum Teil erlebt.«
    »Dann haben Sie den Anfang vom Ende miterlebt?«
    »Das Ende, ja! Der Beginn zeichnete sich bereits in

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