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Zwischen Tod und Ewigkeit

Zwischen Tod und Ewigkeit

Titel: Zwischen Tod und Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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mir einen persönlichen Gefallen, Dr. Keller?«
    »Und der wäre?«
    »Wecken Sie Sylvia Bergner nicht als erste auf, und wenn Sie noch so dringend eine Assistentin benötigen.«
    Keller schmunzelte verständnisvoll.
    »O ja, sie ist sehr hübsch. Sie wurde zu Ihrer Zeit eingefroren. Kennen Sie sie?«
    »Nein. Aber ich möchte das nachholen.«
    »Natürlich verstehe ich Ihren Wunsch, und er ist leicht zu erfüllen. Auf einen Tag mehr oder weniger kommt es nicht an. Ich überlasse Ihnen die Bestimmung jener Person, mit der wir anfangen. Wenn wir Erfolg haben, dürfen wir annehmen, daß wir auf dem richtigen Weg sind.« Er trat einen Schritt zurück und wechselte abrupt das Thema. »Sind Sie mit meinen Leuten zufrieden?«
    »Gerald ist mit ihnen zu den anderen Pyramiden unterwegs. Sie versuchen, Eingänge freizulegen. Wir sind sicher, daß eventuelle weitere Anlagen noch unversehrt im Innern erhalten geblieben sind.«
    Sie schritten die Reihen der Kammern ab und entschlossen sich, den Versuch mit einem noch jungen und sehr hübschen Mädchen zu beginnen, das als »Studentin nexialistischer Wissenschaften« ausgewiesen wurde. Es gab mehr Frauen als Männer in den Kammern, was Keller zu der sarkastischen Bemerkung veranlaßte, die Zukunft der »Alten Menschen« sei nun gesichert.
    Sie leiteten den Weckvorgang gemeinsam ein.
     
    Etwa zwanzig Männer, mit Spaten und Spitzhacken aus der landwirtschaftlichen Vorratskammer bewaffnet, räumten die Erde am Fuß der zweiten Pyramide beiseite. Die Arbeit machte ihnen in der frischen Luft Spaß, und über mangelnde Verpflegung hatten sie sich auch nicht zu beklagen. In der Nähe patrouillierten Wachtposten mit weittragenden Gewehren, um das Arbeitskommando vor einem eventuellen Angriff der Kannibalen zu schützen.
    Gerald leitete die Aktion. Er war davon überzeugt, daß sich unter den Pyramiden noch weitere Hibernationsanlagen oder zumindest wertvolle Archive befanden. Jeder Hinweis, den sie fanden, konnte die Zukunft der Menschheit sichern helfen.
    Durch einen puren Zufall entdeckten sie den Eingang am späten Nachmittag. Einer der Arbeiter war auf Beton gestoßen. Die Tür ließ sich nicht öffnen und mußte gesprengt werden. Dahinter lag ein gut erhaltener Korridor. Stufen führten sowohl nach oben wie in die Tiefe.
    Gerald mußte unwillkürlich an die Forscher und Entdecker seiner Zeit denken, die in die Pyramiden des afrikanischen Kontinents eindrangen und die erstaunlichsten Dinge fanden. Er kam sich jetzt so ähnlich vor, nur mit dem entscheidenden Unterschied, daß diese Gebäude noch zu seinen Lebzeiten konstruiert worden waren und er auch wußte, von wem.
    Starke Lampen erhellten die absolute Finsternis, die im Innern der Pyramide herrschte. Die Luft war schlecht und stickig. Nur langsam wurde sie von der nachdrängenden Atmosphäre der neuen Erde ersetzt. Sie durchsuchten zuerst die unter der Oberfläche gelegenen Räume. Es gab keine Hibernationsanlage, wohl aber die erhofften Archive.
    In glasverschlossenem Vakuum standen die Reihen der Bücher an den Wänden der Archivräume, vor ihnen war in langen Ordnerkassetten die Kartei übersichtlich angebracht.
    Gerald hielt die übereifrigen Begleiter zurück.
    »Nicht so schnell, Freunde! Wir haben einen Schatz von unvorstellbarem Wert entdeckt – das Erbe unserer Vorfahren und damit ihr Wissen. Jede unbedachte Handlungsweise kann diesen Schatz für immer zerstören. Kommt, suchen wir weiter.«
    Sie stellten fest, daß der größte Teil des Gebäudes in seinem Innern gut erhalten geblieben war. Nur die obersten Stockwerke mit den Büroräumen waren eingestürzt und hatten den Rest unter sich begraben, ohne Schaden anzurichten.
    Es gab modernst eingerichtete Laboratorien, Vorlesungssäle, Projektionsräume mit betriebsfertigen Geräten und unzähligen Filmspulen, weitere Bibliotheken und Tonstudios. Alles in allem eine unerschöpfliche Informationsquelle, wenn systematisch vorgegangen und nichts beschädigt wurde.
    Gerald erkannte die eventuelle Gefahr auf den ersten Blick.
    »Leute, lassen wir das vorerst. Wenden wir uns der dritten Pyramide zu, vielleicht finden wir dort noch mehr. Wir werden hier den Eingang wieder schließen, damit die Kannibalen nicht eindringen können. Das, was wir hier gefunden haben, ist für die ganze Welt wichtig.«
     
    Der Temperaturanzeiger stieg nur langsam.
    Eine unsichtbare Ventilationsanlage saugte die eisige Kälte aus der noch verschlossenen Kammer ab und ersetzte sich durch frische

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