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Zwischen Tod und Ewigkeit

Zwischen Tod und Ewigkeit

Titel: Zwischen Tod und Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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mißtrauisch.
    »Gut, ich bleibe auf Empfang und warte.« Gerald nahm die Kopfhörer ab. »Was ist, Mark? Wir haben Verbindung zu zivilisierten Menschen, begreifen Sie doch! Ein Teil von ihnen war ebenfalls eingefroren und wurde durch Überlebende aufgeweckt. Der Mechanismus arbeitete einwandfrei. Sie wollen uns helfen.«
    »Können wir sicher sein, daß sie uns nicht hereinlegen? Sie mögen zivilisiert sein, aber fast ein halbes Jahrtausend ist eine lange Zeit. Wenn es uns gelänge, die hier Schlafenden einzeln zu wecken und in die Realität einzuführen, besäßen wir eine gewisse Kontrolle. Jetzt aber werden wir mit einer uns unbekannten Zivilisation konfrontiert.«
    Gerald zuckte die Schultern.
    »Wir können es nicht mehr ändern, denn sie haben unsere Position. Vielleicht haben Sie recht, Mark, vielleicht auch nicht. Jedenfalls bauen wir noch Gewehre für den Notfall. Fangt schon an, ich bleibe beim Gerät.«
    In der Werkstatt sagte Björn zu Mark:
    »Sie haben recht – ich habe auch ein verdammtes Gefühl.«
    »Wir müssen sie kennenlernen, bevor sie die Pyramide öffnen«, erwiderte Mark. »Ich werde mich darum kümmern, und Gerald muß mir dabei helfen ...«
     
    Drei Tage später hatten sie die Fernsehanlage installiert.
    Gerald hatte in den Werkstätten alles gefunden, was er dazu benötigte. Die kleine Kamera saß in einem drehbaren Gestell auf dem Gipfel der Pyramide. Der Strom lief durch ein Kabel, das sie so unauffällig wie eben möglich neben dem Antennenkabel verlegten. Es war ihnen abermals nicht gelungen, einen direkten Aufgang innerhalb des zusammengestürzten Gebäudes zu finden.
    Der Bildschirm stand neben dem Funkgerät, roh in einem Rahmen befestigt und durch ein weiteres Kabel mit der Kamera verbunden. Ein winziger Motor bewegte die Kamera nach allen Seiten.
    Das Bild war verschwommen und undeutlich, aber es genügte. Sogar die ferne Hügellandschaft, in der die Kannibalen wohnten, war zu erkennen.
    Seit der Nachricht vor drei Tagen, daß die fünf Pyramiden die ehemalige Versuchsstation »Big Sur« südlich von Monterey in Kalifornien sein müsse, gab es keinen Funkkontakt mehr.
    Gerald, der Wache vor dem Bildschirm hatte, sagte zu Mark, der ihn ablösen kam:
    »Sie scheinen recht zu haben, Mark. Warum melden sie sich nicht mehr? Wenn wirklich eine Expedition unterwegs ist, müßten sie uns doch unterrichtet haben. Es sieht so aus, als wollten sie uns absichtlich im Ungewissen lassen. Aber warum?«
    Mark nahm seinen Platz ein.
    »Warum – das weiß ich auch nicht. Aber ich fühle, daß sie etwas von uns wollen. Und sie wissen, daß wir es ihnen nicht freiwillig geben.«
    »Sie erkundigten sich nach den Schlafenden, Mark. Ob das etwas zu bedeuten hat?«
    »Normales Interesse, vielleicht. Machten sie Andeutungen, ob sie uns helfen können? Keine diesbezüglichen Fragen?«
    »Keine.«
    Sie schwiegen eine Weile, dann meinte Mark:
    »Wir lassen nur einen von ihnen zu uns herein, die anderen sollen warten, bis wir ihre Absichten kennen.«
    »Ein guter Vorschlag«, stimmte Gerald zu und ging, um einige Stunden zu schlafen.
    Nachts gab es natürlich keine Beobachtung. Außer einem grauen Schimmer war nichts zu erkennen. Die unter Strom stehende Tür schützte sie jedoch.
    Am nächsten Tag entdeckte Björn auf dem Fernsehschirm einige dunkle Punkte, die sich aus nördlicher Richtung her auf sie zubewegten. Er alarmierte die beiden anderen. Gerald versuchte, das Bild schärfer einzustellen, was ihm nach einigen vergeblichen Versuchen auch gelang.
    »Drei Fahrzeuge!« stieß Mark verblüfft hervor. »Wo haben sie denn die her?«
    »Wir haben ja auch ein Radio und ein Fernsehgerät«, erinnerte ihn Gerald trocken. »In Frisco gibt es bestimmt noch gut erhaltene unterirdische Parkplätze, nur frage ich mich, wie sie die Dinger nach so langer Zeit wieder in Betrieb genommen haben. Wahrscheinlich Stromspeichermotoren, darum sind sie auch so langsam.«
    Sie warteten und beobachteten die Annäherung der drei Lastwagen ... Drei fertige Gewehre lagen nebenan auf dem Tisch. Sie waren geladen und am Vortag noch eingeschossen worden.
    Mark deutete auf den Schirm.
    »Die Kannibalen – sie kommen direkt von Osten. Das Gelände ist unübersichtlich. Ich fürchte, das gibt Ärger. Was sollen wir tun?«
    Gerald stand auf und ging zum Funkgerät. Die Frequenz war noch eingestellt. Mehrmals rief er die Station in San Francisco, dann schaltete er auf Empfang. Eine Weile war nichts zu hören, dann meldete sich jemand.

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