Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwischen Tod und Ewigkeit

Zwischen Tod und Ewigkeit

Titel: Zwischen Tod und Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
einem wilden Schrei auf und rannte in die Buschwüste hinaus. Sekunden später verschwand er zwischen den dichten Sträuchern.
    Drei oder vier andere folgten seinen Beispiel.
    Fünf Männer blieben liegen.
    Keller versuchte noch einmal, mit ihnen zu sprechen. Diesmal hatte er Erfolg. Sie verstanden ihn, waren jedoch vor Furcht nahezu gelähmt. Zögernd nur gaben sie Auskunft. Sie waren ein kleiner Stamm, etwa zwanzig Männer und zehn Frauen, dazu Kinder. Sie lebten von kleinem Getier, von Fischen aus Gebirgsbächen und von Ameisen und Wespen. Der Hunger hatte sie zu ihrem Angriff veranlaßt.
    Sie schenkten ihnen Lebensmittel und einige Messer, und niemand war glücklicher als Sylvia, daß sie die Besonnenheit gehabt hatte, nicht auf die Wilden zu schießen.
    Sie hatten alle eine wichtige Erkenntnis hinzugewonnen: Nicht alle Wilden waren Kannibalen, und man konnte sich mit ihnen verständigen.
     
    Am vierten Tag lag die Hälfte der Strecke nach El Paso hinter ihnen. Sie waren keinen Menschen mehr begegnet, hatten aber mehrfach Spuren von ihnen entdeckt. Die einzelnen Sippen und Stämme mußten ziemlich isoliert voneinander leben.
    Sie lagerten in der Nähe von Phoenix, südlich des Colorado-Plateaus. Es waren noch dreihundert Kilometer bis zum Rio Grande. Der Oberlauf des Gila führte nur wenig Wasser, denn in letzter Zeit hatte es nicht viel geregnet.
    Sylvia bereitete das Abendessen, während Mark und Keller einen Rundgang machten und die Umgebung inspizierten, um vor Überraschungen sicher zu sein.
    »Was hat Gerald Ihnen noch über das Flugzeug berichtet?« erkundigte sich Keller. »Finden Sie es nicht auch merkwürdig, daß die Leute in El Paso keinen einzigen Wagen besitzen, aber angeblich ein Flugzeug?«
    Sie standen auf einem Hügel und hatten eine gute Übersicht. Die Sonne war noch nicht untergegangen.
    »Das mag an der isolierten Lage der Siedlung liegen, Keller. Selbst wenn sie einen Wagen gebaut hätten, wäre es unwahrscheinlich gewesen, daß sie damit weit gekommen wären. So kamen sie auf den Gedanken, nach gefundenen Unterlagen ein kleines Flugzeug zu bauen. Treibstofflager müssen noch vorhanden sein, aber Gerald sagte mir, sie hätten nach einem Motor gefragt. Darum haben wir den kleinen Reaktor mitgenommen. Die Maschine soll durch einen Propeller angetrieben werden.«
    »Und Sie können so ein Ding fliegen?«
    »Ich werde es versuchen, denn sonst wäre unsere ganze Aktion sinnlos. Wir würden Jahre benötigen, um die tausend Quadratkilometer mit Hilfe eines Autos abzufahren. Das Flugzeug ist unsere einzige Hoffnung.«
    Keller nickte und sah nach Süden. Rechts berührte die untergehende Sonne gerade den hügeligen Horizont. Plötzlich hob der Biologe die Hand und legte sie schützend über die Augen. Mark folgte seinem Blick.
    Nicht sehr hoch über dem Buschland waren helle Punkte zu erkennen, die sich in schwankendem Flug näherten. Es konnte sich nicht um Raubwespen handeln, dazu waren die Bewegungen zu unbeholfen. Auch die braunen Ameisen, von denen es einige flugfähige Arten gab, waren es nicht.
    »Glauben Sie, Keller ...?« begann Mark und überprüfte das Gewehr.
    »Wenn die Beschreibung richtig war, die wir von El Paso erhielten, könnten es Termiten sein. Wir werden es bald wissen. Kommen Sie, gehen wir zurück zum Fahrzeug, dort sind wir sicherer.«
    Sie beeilten sich, und immer wieder sahen sie nach Süden.
    Die Punkte waren größer geworden und flogen niedriger. Ein paar verschwanden zwischen dem Gestrüpp, die anderen jedoch mußten die lohnende Beute bereits entdeckt haben. Mit letzter Kraft hielten sie sich in der Luft, bis sie an verschiedenen Orten landeten und sofort begannen, die flachen Hänge des Hügels emporzusteigen, auf denen der Wagen stand.
    Mark hatte Keller sein Gewehr gegeben und machte das MG feuerbereit. Sylvia mußte trotz ihrer Proteste in die Führerkabine, damit sie notfalls den Motor einschalten konnte.
    Die Termiten sahen in der Tat sehr beunruhigend aus, und die Art, mit der sie angriffen, zeugte von einer gewissen Intelligenz.
    Keller zählte sieben Exemplare, die aus sieben verschiedenen Richtungen kamen.
    »Lassen Sie das MG, Mark. Ich schieße sie einzeln mit dem Gewehr ab, dann sparen wir Munition.«
    Der Biologe erwies sich als äußerst kaltblütig. Er nahm das erste der Tiere sorgfältig aufs Korn, ehe er abdrückte.
    Der Kopf der getroffenen Termite platzte auseinander, der Rumpf wurde fortgeschleudert und blieb dann reglos liegen.
    Die anderen

Weitere Kostenlose Bücher