Zwischen uns (German Edition)
Füße einfach vor und zurück. Du bist nur hier, um mit uns Spaß zu haben.“
Er grinste mich über die Schulter an. „Das krieg ich hin.“
Meredith begrüßte uns beide mit überschwenglichen Küssen. „Tanz mit mir, Charlie.“
Er versuchte sein Bestes, aber es hatte schon seinen Grund, warum er nie tanzte: Vollkommen linkisch, wenn auch anrührend, bewegte er Hüfte und Füße in gegensätzliche Richtungen, während seine Hände ein komplettes, ungelenkes Eigenleben zu entwickeln schienen. Ich wollte nicht über ihn lachen, aber ich konnte nicht an mich halten. Meredith wiederum hatte sich umgedreht, um ihr Gesäß gegen seines zu stoßen, und hüpfte zur Musik. Ihr Bier war längst alle.
Ich brauchte selbst was zu trinken. In einer Ecke gab es eine Bar, mit einem Barkeeper dahinter. Er war tatsächlich vollständig angezogen, was eine Erleichterung für mich war, da ich kein Interesse an seinem Schwanz hatte. Ich wollte nur eine Cola Light, sonst nichts.
Ich nahm an der Bar Platz - auf einem Hocker, der wie eine Hand geformt war. Ziemlich abgefahren. Und alles andere als bequem. Es fühlte sich an, als könnte ich jederzeit runterrutschen, wenn ich nicht aufpasste, weshalb ich meinen Absatz in die Fußstütze stemmte und einen Ellbogen auf den Tresen legte.
Charlie und Meredith hatten sichtbar Spaß. Unglaublich, aber wahr: Er lachte, drehte sie immer wieder herum. Er umschlang sie mit seinen Armen. Als sie ihn küsste, erwiderte er den Kuss. Sie legte ihre Arme um seinen Nacken, um ihn dicht bei sich zu halten. Normalerweise wäre das in der Öffentlichkeit womöglich eine zu intime Liebesbekundung gewesen, aber hier wirkte es doch eher brav.
An den Wänden standen noch mehr Ledersofas wie die, die ich oben gesehen hatte. Ein paar offene Türen erlaubten einen Blick in die Räume: Sie waren vollkommen unmöbliert, abgesehen von Matratzen auf dem Boden und Spiegeln an den Wänden und Decken. Die Räume mit verschlossenen Türen sahen vermutlich genauso aus, nur dass dort zwei, drei oder noch mehr Leute gerade die Sau raus ließen.
Nicht, dass man hinter verschlossene Türen gehen musste, um das zu tun. In einer Ecke, die ab und zu vom Discolicht erleuchtet wurde, sah ich eine Frau auf den Knien, die damit beschäftigt war, einem Mann einen zu blasen, während er einem Typen neben sich einen runterholte. In einer anderen Ecke vögelte ein Pärchen - die Frau auf dem Schoß des Mannes - auf einem Schaukelstuhl. Die meisten Leute machten jedoch nichts Schmutzigeres, als rumzuknutschen. Vielleicht sich ab und zu befummeln. Es war nicht gerade etwas wie eine Orgie, auch wenn ich mir sicher war, dass es das noch werden würde.
Das also hatte Meredith gewollt. Es hatte ihr nicht gereicht, Charlie und mich zu haben, also brachte sie uns hierher, um … was? Voyeure zu sein? Oder Exhibitionisten?
Oder einfach nur unkonventionell?
„Hi.“ Die Frau, die sich auf den Hocker neben mir setzte, trug einen kurzen Rock, der sehr viel Bein zeigte, und ein Korsett-Oberteil, bei dem oben die Brüste hervortraten und unten ein bisschen ihr Bauch. „Ich bin Jessica.“
„Tesla.“ Ich nahm die Hand, die sie mir reichte, und schüttelte sie.
„Bist du alleine hier?“ Jessica machte dem Barkeeper ein Zeichen. „Vodka Cranberry und noch einmal, was sie trinkt.“
„Ähm … nein, eigentlich nicht. Ich bin mit ihnen da.“ Ich zeigte auf Charlie und Meredith, die immer noch tanzten und sich küssten. Sie hatte ihre Hand auf seinem Schritt und rieb ihn. Er sah noch immer so aus, als machte es ihm nichts aus.
Jessica hob ihre Augenbrauen. „Ach, wirklich? Ihr seid in einer Ménage?“
Es hörte sich so formell an, wie sie das sagte. „Ja. Das sind wir wohl.“
„Huh.“ Sie sah den beiden eine Weile zu, dann wand sie sich mir wieder zu, mit einem Lächeln, das so freundlich und echt war, dass ich es erwidern musste. „Sie sehen beschäftigt aus. Hast du Lust auf ein Spiel mit mir und meinem Freund? Er guckt nur zu.“
Sie lehnte sich ein wenig zu mir herüber. „Du bist sehr süß.“
„Danke.“ Es schien nur höflich, ihr ein Kompliment zu machen; um ehrlich zu sein, machte sie mich ein wenig nervös. Hitze stieg meinen Hals empor und ließ meine Wangen brennen. „Ich mag dein Korsett. Es steht dir verdammt gut.“
Sie lehnte sich lachend zurück. „Das hier ist neu für dich, oder?“
„Das hier?“ Ich sah mich um. „Auf gewisse Weise. Nicht wirklich. Äh. Ja.“
Jessica kicherte und rutschte
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