Zwischen uns (German Edition)
mit Paaren ins Bett zu gehen. Ich war das, wonach alle immer suchten, die meisten jedoch vergeblich. Als ich das auf dem Parkplatz zu Charlie sagte, kurz bevor wir reingingen, lachte er ungläubig.
„Es stimmt“, sagte Meredith zu ihm. Sie hakte sich bei mir unter. Wir hatten uns Zuhause noch umgezogen, richtig aufgebrezelt, und mit meinen hohen Absätzen war ich endlich fast so groß wie sie. Sie drückte ihr Kinn auf meine Schulter, hielt mich dicht neben sich. „Unsere Tesla wird ein sehr beliebtes Mädchen sein.“
„Ich möchte nicht, dass sie beliebt ist“, sagte Charlie. „Und bist du dir sicher -“
Meredith küsste ihn, damit er nicht weitersprach. „Ich weiß, du machst dir Sorgen, aber sieh es doch mal so: Niemand wird die Schulleitung anrufen. Jeder, der dich sieht, müsste ja erst mal erklären, was er selbst hier macht.“
Charlie war nicht vollkommen überzeugt, das sah ich, aber ich wusste, dass sie recht hatte. „Es hat schon einen Grund, warum die Leute ihr Sexleben unter Verschluss halten, Charlie.“
„Komm schon. Sei kein Spielverderber“, sagte Meredith. „Es wird dir Spaß machen.“
„Das erwähntest du schon.“ Charlie hakte sich bei mir auf der anderen Seite unter. „Aber wir müssen nichts machen, oder? Nur zugucken.“
„Nichts, was du nicht tun möchtest“, versprach sie. „Kommt, ich friere mir hier draußen noch den Arsch ab.“
Der Club war tatsächlich in einem Privathaus, einer langen, niedrigen Farm auf einem schönen eingezäunten Gelände und nur über einen langen Feldweg zu erreichen. Im hinteren Teil gab es einen Pool, der jedoch über den Winter geschlossen war, auch wenn drei oder vier Whirlpools vor sich hin dampften und blubberten. In dem überdachten Gang zwischen Haupthaus und einer ehemaligen Garage, in der jetzt ein Spielzimmer untergebracht zu sein schien, standen mehrere Wohnwagen. Alles war mit bunten Lichterketten erleuchtet. Auf dem Dach stand ein winkender Weihnachtsmann mit seinem Schlitten.
„Das ist ja ein ganzer Komplex“, sagte Charlie, als wir die Eingangsstufen hinaufstiegen.
Der Mann, der uns die Tür öffnete, trug eine Jeans ohne ein Hemd darüber und schien kein Problem mit der Kälte zu haben. Seine Brustwarzen waren gepierct, und um den Bauch hatte er ganz schöne Speckröllchen - die nicht besonders anregend waren. Als ich Charlies Gesichtsausdruck sah, musste ich mich gewaltig zusammennehmen, um nicht laut loszulachen.
„Hi. Ich hatte vorhin angerufen und mit Len gesprochen“, sagte Meredith, als würde sie so was ständig machen. „Drei auf den Namen Smith.“
„Na klar, kommt rein! Ich bin Harve. Kommt rasch ins Warme.“ Harve führte uns in ein kleines Wohnzimmer, das im Stil eines Pornos aus den Siebziger Jahren gestaltet war: Ledersofas, Teppiche mit Tigerstreifen, Lavalampen.
Leute in allen Bekleidungsstadien, überwiegend jedoch nackt, saßen in kleinen Grüppchen herum und unterhielten sich.
„Wohnzimmer“, sagte Harve unnötigerweise. „Die Spendenbox steht hier. Nur Bargeld. Die vorgeschlagene Höhe der Spenden ist auf dieser Tafel aufgelistet. Die Küche ist da drüben. Wir haben Knabberzeug und Getränke - werft das Geld einfach in die Box. Die Bar ist unten im Keller. Wir haben da auch ein Spielzimmer und eine Tanzfläche eingerichtet. Ein weiteres Spielzimmer gibt es draußen. Der Pool ist geschlossen, aber ihr könnt die Whirlpools benutzen. Badekleidung kein Zwang. Und da das unsere Weihnachtsparty ist, haben wir auch eine Tombola. Mit tollen Gewinnen. Großbildfernseher und so was. Fünf Lose für fünf Dollar.
Er schenkte uns ein breites Lächeln und drückte uns allen eine Broschüre in die Hand. „Hier stehen die Regeln drin. Wenn es irgendwelchen Ärger gibt, dann ruft ihr mich oder Len, okay? Macht es euch gemütlich. Mi casa es su casa , kapiert?“
Meredith nickte. „Danke!“
Charlie und ich murmelten ebenfalls einen Dank. Charlie blätterte schon durch die Broschüre, zumindest bis Meredith ihn anstieß, damit er sie weglegte.
„Du lässt uns dastehen wie die totalen Anfänger“, zischte sie. „Mensch, Charlie!“
Ich hakte mich bei ihm unter. „Schon in Ordnung. Ich geb dir eine Einführung. Ich sehe nicht viele alleinstehende Männer hier, auch wenn das schwer zu sagen ist. Zu allererst: Es wird sich dir vielleicht jemand nähern, um dich zu fragen, ob du zugucken oder mitmachen möchtest. Du kannst Nein sagen, und Nein meint auch definitiv Nein. Wenn du bei jemandem
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