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Zwischen uns (German Edition)

Zwischen uns (German Edition)

Titel: Zwischen uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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hinreißend aus. „Nein, Süße, du bist eher wie ein Wasserfall.“
    „Weil ich alles überstürze?“, fragte ich scherzhaft.
    „Nein. Eine Naturschönheit, hinter der sich ein Schatz versteckt. Komm schon, Tesla. Erzähl‘s mir. Das Wildeste, das du je getan hast.“
    Man konnte ihr nichts abschlagen. Was Meredith wollte, das bekam sie auch, und sie schaffte es, dass ich es ihr sogar geben wollte . „Ich glaube nicht, dass ich jemals irgendwas ‚Wildes‘ getan habe. Sowas wie … keine Ahnung. Einen toten Vogel in deinen Schulschrank zu legen, damit du ihn später beerdigen kannst. Etwas zu verbrennen.“
    „Okay, es muss nicht zu wild sein. Aber abenteuerlich. Einzigartig.“ Sie dachte kurz nach. „Ungezügelt.“
    „Ah. Du meinst was Sexuelles.“
    Meredith trug einen großen Diamanten und einen golden Ring an ihrer linken Hand. Sie sprach manchmal von ihrem Ehemann, aber immer nur in vagen Andeutungen. Ich wusste, dass er Charlie hieß und Lehrer an einer schicken Privatschule war. Sie hatten keine Kinder.
    „Jaaa“, raunte Meredith entzückt. „Was Sexuelles. Los, Tesla. Was war die verrückteste sexuelle Sache, die du je gemacht hast?“
    Ich war nicht überrascht, dass sie danach fragte. Sie redete gern und viel über Sex. Nun ja. Wer tat das nicht?
    „Hmmm.“ Ich drehte meine Tasse in der Hand hin und her. „Ich bin nicht sicher, dass ich Oma-Pornos toppen kann.“
    „Wusstest du, dass Sadie schon mal verheiratet gewesen ist, vor Joe?“, sagte Meredith leise.
    „Nein. War sie das? Tja.“ Ich zuckte die Schultern. „Was war das Verrückteste, das sie je getan hat? Sich scheiden zu lassen?“
    Meredith schüttelte den Kopf. „Oh nein. Ihr erster Mann ist gestorben.“
    Stirnrunzelnd dachte ich an die hübsche Sadie mit ihrem dicken Bauch und dem tollen Mann. „Das ist ja schrecklich.“
    Meredith zuckte die Schultern. „So was passiert.“
    Es war nicht das erste Mal, dass sie klang, als würde sie der Kummer der anderen ein bisschen langweilen. Sie hörte gerne Geschichten, aber am liebsten lustige oder aufregende. Traurige Dinge passten ihr nicht in den Kram.
    Ich sah zum Tresen rüber, aber Darek war damit beschäftigt, mit einer seiner Lieblingskundinnen zu flirten. Es wartete niemand sonst. Ich hatte also noch Zeit - und eine halbvolle Tasse Chai. „Okay. Aber du fängst an.“
    Sie schüttelte den Kopf und befeuchtete sich wieder den Mund. Ich musste einfach hinsehen, als sie sich mit ihrer Zunge über ihre Lippen fuhr. Meredith hatte einen Mund wie Angela Jolie. Volle, weiche Lippen. Wie ein sanftes Kissen. Wenn sie lächelt, zeigt sie alle ihre Zähne, und man kann nicht anders, als zurückzulächeln. Merediths Mund gehört zu denen, die du um keinen Preis der Welt traurig sehen willst.
    „Ich hab nichts Verrücktes getan. Ich bin verheiratet.“
    Darüber musste ich lachen. „So? Warst du etwa noch Jungfrau, als du geheiratet hast? Und außerdem - machen verheiratete Leute keinen ausgefallenen Scheiß?“
    Für einen Moment schloss sie die Augen, so als würde sie sich an etwas erinnern. „Nein. Eigentlich nicht.“
    „Du musst mir doch irgendwas erzählen können.“ Ich lehnte mich zurück, als Eric aufstand, um sich an einer der Kannen am Tresen neben uns Kaffee nachzuschenken.
    „Tesla“, sagte er und nickte Meredith zu. „Hi.“
    „Hi, Eric.“ Sie klimperte nicht mit den Wimpern oder machte irgendwas ähnlich Berechnendes. Meredith hatte das nicht nötig. „Was macht die Kunst?“
    „Houdini würde wohl vor Neid erblassen“, sagte Eric, obwohl er mit Meredith nicht den gleichen unbeschwerten Flirtton hatte wie mit mir. Er sah sie irgendwie misstrauisch an und hielt Distanz.
    Sie musterte ausgiebig seinen Hintern, als er wegging, dann drehte sie sich zu mir um. „Den Mann würde ich nicht von der Bettkante stoßen.“
    „Wenn du Single wärst.“
    „Und wenn er mich nicht ansehen würde, als hätte er Angst, ich könnte ihn beißen, statt zu küssen.“ Meredith klang leicht verletzt.
    Ich wandte meinen Blick von Eric ab, der sich wieder über seine Listen gebeugt hatte. „Ach, komm. Das hat er doch gar nicht.“
    Sie lächelte leicht. „Dich sieht er nie so komisch an.“
    „Weil ich mich nicht sonderlich dumm anstelle und weil ich ihm Koffein und Zucker gebe“, sagte ich lachend. „Eric ist schon in Ordnung.“
    Meredith sah noch einmal zu ihm hinüber, dann beendete sie das Thema mit einer wegwerfenden Handbewegung. Sie hob ihre Tasse an den Mund

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