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Zwischen uns (German Edition)

Zwischen uns (German Edition)

Titel: Zwischen uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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für uns, für dieses hier. Darum geht es nicht.“
    Ich hatte das Gespräch, mit dem alles begonnen hatte, schon fast vergessen. „Das weiß ich, Charlie.“
    Im Schlafzimmer blieb ich stehen, um Meredith Gute Nacht zu sagen, aber sie hatte bereits das Licht ausgemacht und die Decke über sich gezogen. In meinem Zimmer streckte ich mich behaglich seufzend auf dem Bett aus. Doch das erste Mal seit Langem dachte ich, während ich versuchte, in den Schlaf zu finden, an Vic. Wir hatten seit unserem Streit nicht mehr miteinander gesprochen. Vielleicht ging er gerade auf leisen Sohlen im Dunkeln durch das Haus und überprüfte Türen und Fenster, ob sie auch abgeschlossen waren. Stellte sicher, dass seine Familie in Sicherheit war. Ich vermisste es, Teil dessen zu sein.
    Eine halbe Stunde lang starrte ich an die Decke und zählte unzählig viele blökende Schafe, bevor ich mir eingestand, dass ich so nicht einschlafen würde. Ich musste vermutlich erst ein paar Runden durchs Haus drehen. Und das tat ich dann, denn so etwas macht man für die Menschen, die man liebt: Du tust, was du kannst, um sicher zu sein, dass sie in Sicherheit sind.
    Und dann, nachdem ich überprüft hatte, dass der Herd aus war, die Fenster und Türen abgeschlossen, konnte ich endlich ins Bett kriechen und einschlafen.

27. KAPITEL
    „Wie scharf willst du es?“ Die Speisekarte in Charlies Händen wippte auf und nieder, während er sie studierte.
    „So scharf, wie du es verträgst, Baby.“ Ich zwinkerte ihm zu. „Wie heiß ist das?“
    „Sehr heiß“, sagte Charlie, als würde es sich um eine Herausforderung handeln. „Ich weiß nicht, ob du das aushältst, so heiß.“
    Ich schnaubte. „Die Wette gilt. Willst du ‚nuklear‘ probieren? Ich wäre dabei. Oder wie wär es mit ‚vulkanisch‘ - schaffst du das?“
    „Welches ist schärfer? Das möchte ich.“ Charlie klang todernst, aber seine blauen Augen funkelten.
    „Lass uns ihnen einfach sagen, wir wollen eine Zehn. Und sie sollen uns viel Joghurt-Dip bringen.“
    „Ich bestelle hier zum Schluss immer viel zu viel. Mir schmeckt einfach alles, und das will ich dann auch haben.“ Er studierte weiter die Karte.
    „Hat deine Mama dir nicht beigebracht, dass es nicht immer das Beste für dich ist, alles zu bekommen, was du willst?“ Ich musste ihn einfach ärgern. Ich war müde nach einem langen Tag auf den Beinen, hatte Hunger und war ein bisschen aufgeregt, weil ich mit ihm ausging. Nur mit ihm.
    Es kam mir nicht ganz richtig vor, dass sich das so anders anfühlte als die vielen Male, wenn wir zu dritt ausgingen, oder auch die wenigen Male, wenn Charlie und ich allein zuhause waren. Es sollte sich nicht anders anfühlen. Ich hatte Unmengen an Zeit allein mit Meredith verbracht - bevor und seitdem wir dies begonnen hatten.
    Trotzdem fühlte es sich anders an.
    Vielleicht, weil ich keine Zweifel daran hatte, was Charlie für mich fühlte, oder dass es okay war, wenn ich seine Hand auf dem Tisch berührte. Ich musste mich nicht zurückhalten, weil ich ihn nicht anfassen durfte. Irgendwie bedeutete das, dass unsere Finger sich ineinander verschränkten und meine Zehen sich an seinen Waden rieben.
    „Und es ist so eine Verschwendung“, fügte Charlie hinzu. „Du hast recht, meine Mama würde sich schämen. Ich werde das alles niemals aufessen, und nach Hause kann ich es auch nicht mitnehmen.“
    „Wieso kannst du es nicht mitnehmen?“ Ich bestellte häufig Essen im Restaurant, um die Hälfte davon mit nach Hause zu nehmen und am nächsten Tag zu essen.
    „Meredith mag es nicht.“
    Ich wusste, dass ich ein säuerliches Gesicht machte, aber ich versuchte nicht, das zu überspielen. „Hä? Was spielt das für eine Rolle? Sie muss es ja nicht essen.“
    „Sie sagt, der Geruch geht auf alles andere im Kühlschrank über, und sie hasst das.“ Charlie zuckte die Schultern, sein Gesichtsausdruck war nicht säuerlich. Eher betreten. Das Gesicht eines Mannes, der weiß, dass seine Frau unrecht hat, sich aber deswegen nicht streiten will.
    „Hm. Also. Das ist echt bescheuert. Wenn du es richtig gut in Alufolie oder so einpackst, riecht es kein bisschen. Also bestell, was immer du willst, mein Sohn, damit die Show endlich losgeht!“
    Er drückte meine Hand. „Großartig. Du bist eingeladen, ja?“
    „Was denkst du denn“, erwiderte ich, „Du hast mich gefragt, ob wir essen gehen, oder?“
    „Ach ja. Richtig. Nun, gut, dass ich meine Kreditkarte dabei habe, und dass es nebenan einen

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