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Zwischen uns (German Edition)

Zwischen uns (German Edition)

Titel: Zwischen uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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aufdrängen mussten, gefiel es mir schon, irgendwelche Fremden in die Pfanne zu hauen, die nicht genügend Anstand hatten, um zu wissen, was sie nichts anging.
    „Nun, das weiß sie nicht. Sie hatte heute Abend ein Treffen, weshalb Charlie und ich beschlossen haben, hierher zu kommen: Meredith hasst indisches Essen.“ Ich schenkte Ellen ein durch und durch künstliches Lächeln. „Sie wird es sich aber vermutlich denken können, wenn sie die Reste im Kühlschrank findet. Es sei denn, wir machen vielleicht doch einen auf geheimnisvoll und nehmen die Reste nicht mit nach Hause. Das haben wir noch nicht entschieden, stimmt‘s Charlie?“
    Er verzog nur leicht die Mundwinkel und bemühte sich, nicht zu grinsen. „Ja. Ich schätze, wir nehmen sie mit heim. Du hast recht, sie schmecken am nächsten Tag noch genauso gut. Wir können sie ja zum Frühstück essen.“
    Ellens Blick wanderte zwischen Charlie und mir hin und her, und sie sah aus, als versuchte sie zu lächeln, schaffte es aber nicht. Sie sah aus wie jemand, der weiß, dass gerade ein Witz gemacht wurde, die Pointe aber nicht mitbekommen hat. „Also … seid ihr …?“
    „Wir wohnen zusammen“, sagte ich. „Wir sind Mitbewohner, könnte man vermutlich sagen.“
    „Könnte man sagen“, bekräftigte Charlie.
    Ellen blinzelte. Ihr Lächeln wurde ein wenig natürlicher. „Oh. Ach so.“
    Sie sah kurz zu der Stelle, an der unsere Hände sich berührt hatten, und wirkte ein bisschen durcheinander, bevor sie wieder Charlie ansah. „Ich schätze, dann ist alles klar. Grüß Meredith von mir. Und sag ihr, sie soll mich mal anrufen.“
    Nickend trat sie den Rückzug an, zurück an ihren Tisch, wo sie sich aufgeregt mit den anderen Frauen, mit denen sie unterwegs war, unterhielt. Sie sahen alle zu uns herüber. Charlie seufzte.
    „Ach, Scheiße.“
    Ich lachte. „Glaubst du, sie ruft Meredith an und petzt?“
    „Vermutlich. Meredith war mal ziemlich gut mit den Frauen da befreundet.“ Dann lachte er. „Sie werden erst mal die ganze Geschichte auseinandernehmen. Gucken, ob sie uns noch bei etwas wirklich Schlimmen erwischen. Ich bin mir sicher, Ellen hat nur Merediths Bestes im Sinn, wenn sie sie anruft, um ihr zu sagen, dass ich fremdgehe.“
    Ich streckte meine Hand über dem Tisch nach ihm aus. Ich hielt sie aber nur so kurz, dass es nicht mehr als ein rasches Drücken war. „Manche Leute muss man halt daran erinnern, dass sie sich um ihren eigenen Kram kümmern sollen. Das ist alles.“
    „Wir müssen es Meredith erzählen, damit sie sich nicht überrumpelt fühlt.“ Charlie stieß seine Gabel in das Essen auf seinem Teller. „Meredith wäre stinksauer, wenn Ellen sie anruft und sie nicht vorbereitet ist.“
    „Also … erzählen wir es ihr. Es ist doch kein Verbrechen, dass wir ohne sie essen gegangen sind.“ Ich sah sein Gesicht und zögerte, plötzlich ängstlicher, als ich es sein wollte.
    Charlie schüttelte den Kopf. „Eigentlich nicht.“
    „Aber es könnte ein Problem sein.“ Ich brach mir ein Stück Papadam ab. „Das denkst du doch.“
    Er nahm einen Bissen Lamm und kaute. Trank einen Schluck Wasser.
    „Charlie“, sagte ich. „Mach bitte nicht dicht. Rede mit mir.“
    „Sie kann ihre Launen haben“, war alles, was er sagte.
    „Ich mache mit ihr ständig Tausende von Sachen ohne dich.“ Ich reagierte zum Teil so vehement, weil ich mich vorher schuldig gefühlt hatte, und ich mich selbst überzeugen wollte, dass nichts Schlimmes an dem war, was wir taten. Ich warf einen wütenden Blick durch den Raum und gab Ellen die Schuld an meinem inneren Aufruhr.
    „Das ist was anderes.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Das ist nichts anderes. Weil ich sie zuerst kennengelernt habe?“
    „Weil ihr beide Frauen seid.“ Charlie wischte sich den Mund mit der Serviette ab.
    Ich sagte für einen Moment nichts, sondern konzentrierte mich auf mein Essen, genoss die unterschiedlichen Gewürze und wünschte mir, mein Magen wäre nicht so unruhig aufgrund der Unterhaltung. „Und?“
    „Und … es ist was anderes, das ist alles.“
    „Ich gehe mit euch beiden ins Bett“, entgegnete ich leise. „Für mich macht es deshalb keinen Unterschied. Wenn ich mit ihr essen gehen kann, tanzen gehen, rumhängen und ins Kino gehen, dann kann ich das Gleiche mit dir machen. Ich bin nicht deine Affäre, Charlie. Du betrügst Meredith nicht mit mir. Ich bin … Ich dachte, ich würde zu euch beiden gehören.“
    „Das tust du auch“, versicherte er. Er nahm

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