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Zwischenstation Gegenwart (German Edition)

Zwischenstation Gegenwart (German Edition)

Titel: Zwischenstation Gegenwart (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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abzuschweifen? Das Bild seines durchtrainierten Körpers tanzte vor meinem inneren Auge und ich musste schwer schlucken, als mir bewusst wurde, dass ich vermutlich auch den Rest von ihm zu Gesicht bekommen hatte. War es das gewesen, was mich zu ihm hinzog? Pure Lust und Verlangen? Sein Körper war bestimmt eine Sünde wert, wenn ich nach dem bisschen gehen konnte, woran ich mich noch erinnern konnte. Wie es wohl mit ihm zusammen war? Bevor meine Gedanken zu sehr abglitten und mir noch heißer wurde, beschloss ich mich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
    »Gut, gehen wir also mal davon aus, dass du und ich wirklich, äh ..., ja, miteinander geschlafen haben.« Bei diesen Worten lief ich feuerrot an, was Phil ein unverschämtes Grinsen entlockte.
    »Geh nicht nur davon aus. Wir hatten Sex und mehr als einmal«, erwiderte er und meine Hautfarbe wurde noch einen kleinen Tick röter.
    »Dann hätten wir das ja auch geklärt. Warum weiß aber niemand von uns? Egal mit wem ich gesprochen habe, keiner weiß, was ich in der Zeit getan habe, die mir fehlt.«
    »Wie gesagt, du hast viel Zeit im Dorf verbracht, dann war da die Schule, die Arbeiten und ich bin dir dazwischengekommen. Wir waren noch nicht lange zusammen, als die Sache mit deinem Gedächtnis passiert ist. Du wolltest es an dem Abend, an dem es geschehen ist, Marie sagen. Und dann hattest du vor , mich zu deinen Eltern mitzunehmen.« Wir waren erst seit Kurzem ein Paar gewesen und ich hatte ihn schon meinen Eltern vorstellen wollen? Mit Oliver war ich Monate zusammen gewesen, bevor ich ihn mit nach Hause gebracht hatte. Und ihn hatte ich gleich nach wenigen Wochen vorstellen wollen? Ich musste schrecklich verliebt gewesen sein.
    » Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie sehr mich das Ganze nervt und wie schrecklich ich es finde? Du weißt anscheinend eine ganze Menge über mich. Aber ich weiß nur, dass du der Kollege bist, mit dem ich andauernd im Clinch liege. Und plötzlich sollen wir ein Paar sein? Kannst du mir etwas von dir erzählen? Nur damit ich dich wenigstens ein kleines bisschen besser kennenlerne?«, bettelte ich fast um Informationen.
    »Da gibt es gar nicht so viel zu erzählen. Was möchtest du wissen?«, ließ er fast widerwillig verlauten.
    »Nun fangen wir doch mal bei den einfachen Dingen des Lebens an. Erzähl mir von deinen Eltern, ob du Geschwister hast und solche Dinge. Ich möchte wissen, was deine Hobbys sind. Und vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn ich wüsste, wieso deine Familie so reich ist!« Kaum hatte ich es gesagt, biss ich mir auf die Lippen. Eigentlich hatte ich vorgehabt, dieses Thema nicht aufs Tablett zu bringen, im Grunde genommen ging es mich nichts an. Aber wenn er schon vorgab, dass da mehr zwischen uns war, dann fand ich, dass ich auch das Recht hatte, mehr zu wissen.
    »Meine Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen und ich bin bei meinem Onkel aufgewachsen. Meine Eltern waren noch sehr jung und ich war ihr einziges Kind, also gibt es keine Geschwister.« Er sprach dies so unbekümmert aus, als würde es ihn gar nicht berühren. Wie konnte man das so völlig ohne Emotionen sagen?
    »Ist es nicht schlimm , ohne Familie aufzuwachsen?«, fragte ich. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen, in meiner Jugend war immer jemand da gewesen, und nur einen Onkel zu haben, stellte ich mir fast unmöglich vor.
    »Lustig, dass du das fragst, denn genau diese Unterhaltung haben wir schon einmal geführt. Du konntest es schon damals nicht verstehen. Es ist nur so, dass ich es nicht anders kannte und ich mich auch nicht beschweren kann. Meine Kindheit war fantastisch und ich würde sie gegen nichts in der Welt eintauschen. Ich wusste nie, was mir fehlte. Richard war, nein ist, ein großartiger Elternersatz. Allerdings muss ich zugeben, dass ich dich jetzt verstehe und auch etwas beneide. Ich wusste nicht, was es heißt, Geschwister zu haben, bis zu dem Abend, an dem ich bei deinen Eltern war. Ich fand es toll, wie deine Brüder dich vor mir beschützen wollten. Hätte ich eine kleine Schwester gehabt, würde ich mich bestimmt genauso benehmen.« Bei dem Gedanken daran, wie Patrick und Stefan sich damals ihm gegenüber verhalten hatten, musste ich laut auflachen. Zum ersten Mal an diesem Abend fühlte ich mich unbeschwert, vielleicht konnte es doch noch ganz nett werden.
    »Ach sieh mal an, Laura Simon und ihr Millionärskollege. Interessante Art , den Unterricht vorzubereiten, oder ist das ein

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