Zwischenstation Gegenwart (German Edition)
hörte ich nur, wie er die Tür schloss. Die Sekunden verstrichen, bis ich leise Schritte auf dem Flur vernahm und mitbekam, wie weiter entfernt eine Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Nun endlich wagte ich es, meine Zimmertür zu öffnen, und huschte über den Flur zu Phils Zimmer. Sachte klopfte ich an die Tür. Einen Moment lang geschah nichts, doch dann hörte ich, wie der Knauf an der Tür sich bewegte.
»Was willst du noch? Wir ...«, hörte ich seine genervte Stimme, noch bevor er die Tür ganz geöffnet hatte. Bei meinem Anblick verstummte er.
»Nicht unbedingt die Begrüßung, die ich mir erhofft hatte, aber wenn du schon so nett fragst: Ich will dich!«, begrüßte ich ihn mit unsicherem Lächeln. Blitzschnell hatte er die Tür ganz aufgerissen und zog mich ebenso schnell zu sich ins Zimmer hinein. Eilig verschloss er die Tür und kam auf mich zu. Gierig senkte sich sein Mund auf meinen und er küsste mich mit einer Leidenschaft, die mich schwindelig werden ließ. Lippen trafen auf Lippen, wie im Fieberwahn rissen wir uns die Kleider vom Leib und sanken eng umschlungen auf sein Bett, wo wir unsere Erkundungen fortsetzten. Seine Hände und Zunge liebkosten meinen ganzen Körper mit einer quälenden, aufreizenden Langsamkeit, die mein Verlangen nach ihm ins Unermessliche steigerte. Er wusste genau, auf welche Berührungen ich besonders reagierte, und brachte mich damit fast um den Verstand.
»Ich kann nicht länger warten, komm zu mir«, flüsterte ich in sein Ohr. Eine Aufforderung, der er sofort nachkam , und langsam und sehr vorsichtig drang er in mich. Es fühlte sich merkwürdig neu und doch so vertraut an. Als wäre ich nach langen Jahren nach Hause gekommen, fühlte ich mich sofort heimisch und wohl. Wie er es gesagt hatte, war unser Sex phänomenal und phantastisch. Mein Gehirn hatte sich schon beim Betreten des Zimmers von mir verabschiedet und ich fühlte mich wie im siebten Himmel. Wir liebten uns mit einer Leidenschaft, die alles andere, an das ich mich erinnern konnte, in den Schatten stellte. So hatte ich noch mit keinem Mann zuvor Sex gehabt, so viel war sicher. Es dauerte lange, bis ich nach unserem Liebesspiel den Weg zurück zur Erde fand und erkannte, dass das kein Traum war.
15. Kapitel
Die folgende Nacht gehörte uns alleine und wir verbrachten sie damit, uns immer und immer wieder zu lieben. Mit jedem Mal wurde er mir vertrauter und dennoch kehrten meine Erinnerungen nicht zurück, was vielleicht der einzige Wehmutstropfen war. Arm in Arm schliefen wir in den frühen Morgenstunden ein und wurden erst wach, als der Wecker in Phils Handy klingelte. Hektisch blickte ich um mich, da mir der Klingelton nicht vertraut war und ich einen Augenblick brauchte, bis ich erkannte, wo ich mich befand. Verschlafen sah Phil mich an und es stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen.
»Und ich hatte schon befürchtet, ich hätte nur geträumt!« Er zog mich zu sich und küsste mich sanft.
»Es war ja auch traumhaft«, gestand ich ihm, »allerdings muss ich jetzt zusehen, dass ich hier ungesehen rauskomme. Nicht mehr lange und wir müssen beim Frühstück sein!« Grimmig nickte er, stand auf, zog sich Shirt und Shorts an, und prüfte, ob die Luft rein war. Unterdessen zog ich mich an, verabschiedete mich mit einem flüchtigen Kuss und huschte unbemerkt über den Flur in mein Zimmer.
Der Tag wurde zur rein sten Qual für mich. Nicht nur, dass sich der mangelnde Schlaf bemerkbar machte und ich nur mit Mühe und Not die Augen aufhalten konnte. Ich ertappte mich immer wieder dabei, wie ich mich nur mühsam davon abhalten konnte, meine Finger von Phil zu lassen. Als wäre das nicht genug, erwischte ich mich dabei, wie sich in unbeobachteten Momenten ein dämlicher und zufriedener Ausdruck auf mein Gesicht schlich. Hoffentlich waren unsere Schüler mehr mit sich selbst beschäftigt und kümmerten sich nicht um ihre liebestolle Lehrerin.
An diesem Tag stand ein Ausflug nach Hastings auf dem Programm und keiner war glücklicher als ich, als wir kurz vor Mitternacht ins Hostel zurückkehrten. In meinem Zimmer wartete ich auf Phil. Als er kurz darauf hereinkam, fielen wir sofort voll aufgestautem Verlangen übereinander her und wiederholten die Liebesspiele der Nacht zuvor, die – wenn es überhaupt möglich war – noch intensiver und gefühlvoller waren. In einem stillen, unbeobachteten Moment schimpfte ich mit mir selbst, dass ich nicht schon früher bereit gewesen war, ihm eine zweite
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